Verborgene GeschichteS


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Zahnfüllung aus Bienenwachs: Womöglich ältester Hinweis auf medizinische Zahnbehandlung in der Steinzeit

Bereits vor 6.500 Jahren haben Menschen womöglich ihre Zahnschmerzen mit Zahnfüllungen bekämpft. Darauf weist ein gut erhaltenes Kieferstück hin, das in Slowenien ausgegraben wurde und bis jetzt im Naturgeschichtemuseum von Trieste in Italien lagerte. Ein internationales Forscherteam durchleuchtete die Zähnedes Kieferstücks unter anderem mithilfe von Röntgen- und Infrarotstrahlen und fand heraus, dass ein Eckzahn mit Bienenwachs gefüllt war.
Zahn, Bienenwachs, Füllung
© Bernardini et al. (2012) PLoS ONE doi:10.1371/journal.pone.0044904Die gelbe gestrichelte Linie deutet die Wachsfüllung im 6.500 Jahre alten Eckzahn an.
Dabei konnten die Wissenschaftler nicht ganz eindeutig nachweisen, ob die Füllung noch vor dem Tod des Zahnträgers gemacht wurde, oder erst nachdem dieser verstorben war. Treffe ersteres ein, wurde das Wachs jedoch vermutlich eingesetzt, um einen Riss im Zahn zu füllen und damit Zahnschmerzen zu lindern, berichten die Forscher im Fachmagazin PLOS ONE. Ihr Fund wäre damit der bisher älteste Beleg für eine therapeutische Zahnbehandlung.

Sherlock

Journalisten der Bundeswehr sind von der Existenz der "Bosnischen Pyramiden" überzeugt

Während die internationale Archäologengemeinschaft größtenteils eine deutlich ablehnende Meinung zur Theorie des archäologischen Quereinsteigers Semir Osmanagic vertritt, der in auffällig geformten Hügeln rund um das bosnische Dorf Visoko einen gewaltigen Pyramidenkomplex sieht und diese Theorie durch Ausgrabungen zu bestätigen versucht, scheint die deutsche Bundeswehr eine gänzlich Gegenteilige Sicht der Dinge zu vertreten. Zumindest schlägt sich ein 2006 veröffentlichter und erst im vergangenen August (2012) aktualisierter ausführlicher Artikel über Osmanagics Arbeiten eindeutig auf die Seite des Selfmade-Archäologen.
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© LGPL licenseBlick auf Visoko und den Hausberg Visocica (1973), in dem der Selfmade-Archäologe Semir Osamanagic eine gewaltige Pyramide zu erkennen glaubt.
Koblenz (Deutschland) - Der Artikel mit dem Titel "Pyramiden in Bosnien? - Die Ausgräber legen immer mehr Beweise vor" erschien erstmals im August 2006 in der vom Heeresführungskommando in Koblenz für die einst in Bosnien-Herzegowina stationierten SFOR-Truppen konzipierten Bundeswehr-Feldzeitung "Der Keiler". Während "Der Keiler", der auch für die deutsch sprechenden Truppenteile der Schweizer, Österreicher und Italiener in Bosnien und im Großraum Prizren in einer Auflage von 3.000 Exemplaren herausgegeben wurde, mit dem Abzug des Großteils der deutschen Stabilisierungskräfte (nun EUFOR) aus Bosnien-Herzegowina sowie mit der folgenden Schließung der Feldlager in Mostar (Herzegovina) und später in Rajlovac (Sarajevo/Bosnien) eingestellt wurde, ist der Artikel weiterhin auf der offiziellen Internetseite der Bundeswehr (deutschesheer.de) mit dem (aktualisierten) Stand vom 07.08.12 zu finden.

Question

Das Beste aus dem Web: Neu entdecktes Papyrusfragment bezieht sich auf Jesus' Ehefrau

Vier Wörter auf einem bislang unbekannten Papyrusfragment stellen den für die Harvard-Professorin Karen L. King den ersten Beweis dafür dar, dass zumindest einige der frühen Christen davon überzeugt waren, dass Jesus verheiratet war.
Ehefrau Jesu, Papyrus
© Karen L. KingDas neu entdeckte Fragment mit der Bezeichnung "Evangelium der Ehefrau Jesu".
Vatikan - Wie die Professorin der Harvard Divinity School gestern auf dem 10. Internationalen Kongress für Koptische Studien im Vatikan berichtete, können diese in koptischer Schrift verfassten Wörter wie folgt übersetzt werden: "Jesus sagte zu ihnen, meine Gemahlin" und finden sich auf einem Papyrusfragment von einer Größe von 3,8 x 7,6 Zentimeter.

"Die christliche Tradition ging bislang davon aus, dass Jesus nicht verheiratet war, auch wenn für diese Behauptung keine vertrauenswürdigen Beweise vorliegen", so King. "Dieses 'neue' Evangelium beweist zwar nicht, dass Jesus verheiratet war, aber es berichtet uns davon, dass diese Frage überhaupt nur als Teil von lautstarken Debatten über Sexualität und Heirat aufkam. Von Anfang an waren die Christen uneins darüber, ob es besser sei, verheiratet zu sein oder nicht. Erst ein Jahrhundert nach Jesus' Tod begannen sie sich die Frage nach dem Familienstand Jesu zu stellen, um damit ihre jeweiligen Positionen zu stärken."

Auch Roger Bagnall, Direktor des Institute for the Study of the Ancient World in New York und Ariel Shisha-Halevy, Kopten-Experten an der Hebrew University in Jerusalem, halten das Fragment nach eingehender Untersuchung für wahrscheinlich authentisch. Weitere Untersuchungen sollen diese Experteneinschätzung nun noch anhand von chemischen Analysen etwa der verwendeten Tinte überprüfen.

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Ältester Jagdwaffenfund: Altpaläolithische Frühmenschen waren bereits vor 300.000 Jahren geschickte Jäger

Die Entdeckung der bislang ältesten Jagdwaffen in Form von acht erstaunlich gut erhaltenen und etwa 300.000 Jahren alten Speeren an der altpaläolithische Fundstelle in Schöningen, lösten heftige Diskussionen und neue Fragen zur damaligen Lebensweise der Hominiden in Mitteleuropa aus. Die Speere sowie Steinartefakte und Tierreste zeigen, dass die Menschen bereits damals geschickte und erfolgreich angepasste Jäger waren, die dem modernen Menschen in ihrer Planungstiefe, ihrem Abstraktionsvermögen und ihrer reichen Erfahrung sehr ähnlich waren.
Altpaläolithische Fundstelle, Speere
© Nicholas J. Conard, Universität Tübingen, uni-tuebingen.deEiner der am besten erhaltenen Speere an der Fundstelle Schöningen.
Tübingen (Deutschland) - Wie die Forscher um Prof. Nicholas Conard und Dr. Jordi Serangeli, beide vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen aktuell berichten, gehörten die Waffen zwar höchstwahrscheinlich zur Art "Homo heidelbergensis", allerdings wurden bisher noch keine Knochen von Menschen am Fundort entdeckt.

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Forscher entdecken einzigartige pyramidenartige Strukturen in Italien

Pyramidenkammer Italien
© anselm.eduBlick in eine der unterirdischen Pyramidenkammern von Orvieto.
Orvieto (Italien) - Unterhalb der zentralitalienischen Stadt Orvieto im Südwesten Umbriens in der Provinz Terni haben Archäologen zwei für Italien einzigartige pyramidenartige Strukturen entdeckt, die wahrscheinlich von den Etruskern erbaut wurden.

Wie Professor David George vom katholischen Saint Anselm College in den USA und Claudio Bizzarri vom Parco Archeogico Ambientale dell'Orvietanoas berichten, konnten die in den unterirdischen Fels gearbeiteten pyramidalen Strukturen ins 5. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

Die beiden Pyramidenkammern sind durch eine Reihe von Tunneln miteinander verbunden. Neben Funden etruskischer Töpferware aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. konnten einige Artefakte sogar bis ins Jahr 1200 v. Chr. datiert werden. Georges und Kollegen gehen davon aus, dass die unterirdische Anlage als Gräber und/oder Heiligtum angelegt wurden.

Pharoah

Empörte Ägyptologen ärgern sich über die angeblich entdeckten unbekannten Pyramiden

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© A. Micol, googleearthanomalies.com (Google Earth)Pyramiden-Ruinen oder geologische Struktur? Die große Struktur besitzt eine Seitenlänge von 42 Metern.
Nachdem vergangene Woche die "Satellitenbild-Archäologin" Angela Micol erklärt hatte, auf Satellitenaufnahmen des Online-Atlas "Google Earth" Spuren bislang unbekannter Pyramiden-Komplexe in Ägypten gefunden zu haben (...wir berichteten), zeigen sich alteingesessene Ägyptologen empört und bezeichnen die Ausführungen Micols als nichts weiter als natürlich erodierte Hügel und pseudowissenschaftliches Wunschdenken.

Toledo (USA) - Während Micol in ihrem Blog "googleearthanomalies.com" versichert, dass Archäologen ihre Entdeckung derzeit vor Ort überprüfen, zeigen sich Ägyptologen ebenso empört über die Behauptung der Forscherin als auch über das große Medieninteresse daran.

Sherlock

Entstand der Mumienkult durch einen Klimawandel vor mehr als 7000 Jahren?

Chinchorro-Kultur in Südamerika "erfand" diese Begräbnistechnik vor 7.000 Jahren

Schon vor mehr als 7.000 Jahren haben die ersten Menschen ihre Toten als Mumien begraben. Die ältesten bekannten Zeugnisse davon stammen vom Volk der Chinchorro, die in der Steinzeit entlang der südamerikanischen Westküste lebten. Warum diese einfachen Nomaden plötzlich begannen, ihre Toten aufwändig zu mumifizieren, hat ein internationales Forscherteam jetzt aufgeklärt. Demnach waren zwei Faktoren für die Erfindung dieser neuen Kulturtechnik ausschlaggebend: Ein günstiges Klima schuf vor rund 7.000 Jahren in Küstennähe viele Quellen und Wasserläufe und ließ die Bevölkerung der Chinchorro stark anwachsen. Gleichzeitig aber sorgte die trockene Luft der nahen Atacamawüste dafür, dass Tote nicht verwesten, sondern vertrockneten.

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© Bernardo Arriaza4.500 Jahre alte Chinchorro-Mumie. Typisch für diese Zeit ist die Perücke und Bemalung des Körpers mit roter Ockerfarbe.
Angeregt durch den häufigen Anblick solcher natürlich entstandenen Mumien hätten die Chinchorro damit begonnen, gezielt ihre Toten einzubalsamieren und zu mumifizieren, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences". Dieses Beispiel zeige erneut, wie eng die Entwicklung der menschlichen Kultur mit dem Klima und anderen Umweltfaktoren verknüpft sei.

Bulb

Urzeit-Gliederfüsser überlebte 200 Millionen Jahre länger als bislang bekannt

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© Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Cell Press/ Elsevier3D-Rekonstruktion des neu beschriebenen langbeinigen Lobopodiern, Carbotubulus waloszeki.
Greifswald (Deutschland) - In der paläontologischen Sammlung des Royal Ontario Museums in Toronto haben Wissenschaftler der Universitäten Greifswald und Leipzig sowie der Yale University in den USA einen erstaunlichen Fund gemacht: Ein 300 Millionen Jahre altes Fossil eines langbeinigen Lobopodier aus den Schichten des Oberkarbons. Der Fund belegt, dass diese langbeinigen Tiere 200 Millionen Jahre länger überlebte als bisher angenommen.

Wie die Forscher um Dr. Joachim T. Haug aktuell in der Fachzeitschrift "Current Biology" berichten, gab es die "Würmer mit Beinen" bereits vor einer halben Milliarde Jahren. "Unter den frühen Vertretern befanden sich auch die Vorfahren der heute erfolgreichsten Tiergruppe überhaupt, der Gliederfüßer, mit Spinnentieren, Insekten, Tausendfüßern und Krebsen. Es gab zwei Erscheinungsformen, Lobopodier mit kurzen konischen Beinen und solche mit langen schlauchförmigen Beinen. Auch die heutigen Stummelfüßer (Onychophora) und Bärtierchen (Tardigrada) können als kurzbeinige Lodopodier bezeichnet werden. Die langbeinigen Vertreter des zweiten Typus schienen vor etwa 500 Millionen Jahren ausgestorben zu sein."

Footprints

Waren die Mondlandungen nichts als eine Lüge?

De mortuis nil nisi bene - über die Toten nur Gutes: Nach einer Herzoperation starb am 25. August 2012 in den USA Neil Armstrong, »der erste Mann auf dem Mond«. Möge er in Frieden ruhen. Was uns jedoch nicht ruhen lässt, ist die Frage: Warum wurde der Mann überhaupt 82 Jahre alt?
Neil Armstrong
Na und, was soll sein: Diese Männer waren schließlich pumperlg‘sund, wie man so schön sagt. Deswegen wurden sie ja für ihre Raumflüge ausgewählt. Schon, aber nach ihren Raumflügen hätten sie das nicht mehr sein dürfen. Und zwar wegen der extremen radioaktiven Strahlung im Weltraum.

Extrem böse Zungen behaupten sogar, dass sie die Reise durch den Raum und die Strahlungsgürtel der Erde überhaupt nicht hätten überleben dürfen. Und zwar genauso wenig wie die bedauernswerte Hündin Laika, die die Sowjets 1957 durch die Strahlungsgürtel schickten. Mit dem bekannten Ergebnis: Nach fünf bis sieben Stunden war der Hund mausetot (siehe auch Wisnewski: Lügen im Weltraum). Die Mondfahrer allerdings flogen nicht nur 1.660 Kilometer ins All hinaus wie Laika, sondern (angeblich) etwa 365.000 Kilometer, und zwar für mehrere Tage.

Magic Wand

Indogermanische Sprachen sollen in Anatolien entstanden sein

Indogermanische Sprachfamilie
© mpi.nlKarte zu den zwei konkurrierenden Theoriemodellen der Entstehung der indogermanischen Sprachfamilie. Während die eine den Ursprung der indogermanischen Ursprache in der russischen Steppe (blau) vermutet, geht die andere von Anatolien (gelb) als Mutterregion der weltweit größten Sprachfamilie aus.
Nijmengen (Niederlande) - Mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern bilden die auch als indoeuropäisch bezeichneten indogermanischen Sprachen die heute sprecherreichste Sprachfamilie der Welt. Während die "jüngere" Geschichte dieser seit etwa 2000 Jahren auch geschriebenen Sprachen relativ ausführlich erforscht und nachgewiesen ist, streiten sich Wissenschaftler bislang immer noch über den Geburtsort dieser Sprachfamilie. Eine Analyse internationaler Wissenschaftler hat nun die bislang nur von einer Minderheit von Sprachforschern favorisierte Theorie, nach der die indogermanische Ursprache in Anatolien entstand, bestätigt.

Wie die Wissenschaftler um Quentin Atkinson von der University of Auckland und Michael Dunn vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik (MPI) im niederländischen Nijmengen aktuell im Fachmagazin Science berichten, vermutete die Mehrheit der Sprachwissenschaftler bislang den Ursprung der großen Sprachfamilie vor rund 6.000 Jahren in der pontischen Steppe in der heutigen Ukraine.