© Consejo Superior de Investigaciones CientificasRekonstruktion der zerstörten Schädel.
Barcelona (Spanien) - In Syrien haben spanische Archäologen ein Grab von Steinzeitmenschen aus dem Neolithikum entdeckt, in dem nicht nur - wie an vielen Steinzeit-Fundorten in Europa und dem Nahen Osten - die Köpfe der Bestatteten von den Körpern getrennt begraben wurden, sondern deren Schädel offenbar nach der Beisetzung wieder ausgegraben und deren Gesichtsknochen gezielt zertrümmert wurden. Das bizarre Ritual stellt die Forscher vor ein Rätsel. Wie Juan José Ibañez vom Oberster Rat für wissenschaftliche Forschung In Spanien (Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Científicas,
csic.es) im Fachmagazin
American Journal of Physical Anthropology vermutet, könnte die Praktik darauf hindeuten, dass schon in der Steinzeit der Glaube verbreitet war, dass gerade jung gestorbene Männer, auch weiterhin eine Bedrohung für die Lebenden sein könnten.
Bis heute kann niemand genau sagen, warum die Menschen der Steinzeit die Körper ihrer Toten so oft getrennt von ihren Köpfen und meist in der Nähe oder direkt unter ihren Siedlungen beigesetzt hatten. Während einige Forscher dahinter einen Ahnenkult vermuten, deuten die neuen Funde für Ibanez und Kollegen auf eine gänzlich andere Erklärung.