Verborgene GeschichteS


Blue Planet

Nazca ist überall: Weltweit gigantische Symbole aus der Luft entdeckt

Nazca, Geoglyphen

Die "Giant Desert"-Figuren aus Colorado


Wer die Nazca-Linien aus Peru kennt, erlebt in der Colorado-Wüste (USA) ein Déjà-vu: Dort findet man die sogenannten Blythe Intaglios, die man mittlerweile auch als amerikanische Geoglyphen bezeichnet. Was die wenigsten wissen: Im Südwesten der USA gibt es allein über 600 anthropomorphe Geoglyphen - also menschliche Figuren im Wüstensand, die häufig nur aus der Luft als solche erkennbar sind. Okay, sie sind etwas kleiner und in der Wüste Colorados handelt es sich auch "nur" um sechs einzelne Figuren die jeweils knapp 300 Meter auseinander liegen. Doch beeindruckend sind sie allemal.
Geoglyphen
1931 wurden sie erstmalig von einem Piloten, George Palmer, auf dem Weg von Hoover Damn nach Los Angeles entdeckt. Erst 1952 sandte man Archäologen vom Smithsonian Institut sowie von der National Geographic Society dorthin, um die Gegend genauer zu erkunden. Man brauchte allerdings nochmals 5 Jahre, um Zäune um die Geoglyphen zu setzen und sie zu restaurieren. Die sogenannten "Giant Desert Figures" wurden bereits während des zweiten Weltkriegs bei Truppenübungen von General George S. Patton in Mitleidenschaft gezogen.

Question

Indische Stahlsäulen, die nicht rosten: Relikte einer alten Hochzivilisation

antike Stahlsäule Indien
Eine eiserne Säule, die der Wissenschaft Rätsel aufgibt, weil sie nicht rosten will, ist die 'Ashoka-Säule', auch 'Säule des Mehaurali', oder 'Löwensäule' genannt, nahe bei Delhi. Sie weist eine Höhe von etwas über sieben Metern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 40 cm auf; ihr Gewicht beträgt etwa sechs Tonnen.

Der Name 'Ashoka-Säule' ist mithin irreführend. Der legendäre Kaiser Ashoka Vardhana (etwa 273-232 v.Chr.) soll in seinem Reich zwar viele Säulen errichtet haben; an ihren Spitze befanden sich, auf einem buddhistischen "Rad des Lebens" stehend, die Abbilder königlicher Löwen, welche die Grenzen seines Herrschaftsgebiets bewachten. Allerdings handelte es sich dabei um Stein- und nicht um Eisensäulen.

Das Examplar in Delhi (bei Firozshah Kotla) wurde vermutlich unter König Chandragupta II. (etwa 376-415 n. Chr.) von Meerut nach Delhi geschafft, und unter Firuz Shah, 1309 - 1388 n. Chr. Sultan von Delhi, an seine heutigen Standort. (nahe dem Bara Hindu Rao Hospital) aufgestellt. Mit Kaiser Ashoka hat es jedenfalls nichts zu tun.

Im Hof der alten Moschee Quwwat-al-Islam in Delhi befindet sich eine weitere Eisensäule, Loha Kahmba genannt, die seit mindestens 1700 Jahren, ohne auch nur eine Spur von Rost zu zeigen, allen Witterungseinflüssen trotzt. An ihrer Basis hat sie einen Durchmesser von 40, oben von 30 Zentimetern. In der Spitze befindet sich sogar eine undefinierbare Vertiefung, in der sich Regenwasser sammeln kann, aber auch hier finden sich keine Erosionsspuren.

Question

Seltsame "Steinportale" in der arabischen Wüste entdeckt

Steinportale Arabische Wüste
Wissenschaftler haben in der Arabischen Wüste mehrere Hundert "Steinportale" entdeckt, deren Ursprung und Zweck bislang unbekannt ist. Dies meldet das Nachrichtenmagazin Newsweek.

Die gefundenen Objekte befinden sich in den Lava-Feldern in der Harrat-Haybar Gebirgsregion von Saudi-Arabien.

Zurzeit werden etwa 400 "Bauten" rundlicher Form gemeldet. Der Durchmesser der kleinsten Steinstruktur beträgt 13 Meter, der von der größten ganze 518 Meter.

Laut dem Professor der Oxford-Universität David Kennedy könnten die Steinkreise einige Tausend Jahre alt sein. Die örtlichen Nomaden würden die mysteriösen Steinkreise als "Werke von Urmenschen" bezeichnen, so der Professor.

Calculator

Säbelzahnkatzen überlebten in Europa 200.000 Jahre länger als bislang gedacht

Säbelzahnkatze
© Seridiodlarosa, CC BY-SA 3.0Rekonstruktion eines Homotherium serum
Postdam (Deutschland) - Eine neue DNA-Analyse belegt, dass Säbelzahnkatzen in Europa noch 200.000 Jahre länger überlebt haben als bislang gedacht. Zudem offenbart die Studie dass sich eurasische Säbelzahnkatzen (Homotherium latidens) genetisch kaum von ihren nordamerikanischen Verwandten (Homotherium serum) unterscheiden.

Als Homotherium bezeichnen Paläonthologen eine Gattung der ausgestorbenen Säbelzahnkatzen und damit eine etwas kleinere Variante der allseits bekannten Säbelzahntiger, die in der Fachwelt als Smilodon bezeichnet werden und deutlich längere Fangzähne hatten.

Im Vergleich mit dem mitochondrialen Genom des nordamerikanischen Homotherium serum zeigten sich derart wenige Unterschiede, dass die Wissenschaftler nun eigentlich dafür plädieren, die beiden Arten unter Homotherium latidens zusammenzufassen. Zuvor sollten jedoch noch weitere Exemplare gefunden werden.

Post-It Note

Vormenschen-Zähne im Ur-Rhein sind bis zu 5 Mio Jahre älter als vergleichbare Funde in Afrika

Vormenschen-Zähne aus dem Ur-Rhein
© Naturhistorisches Museum MainzDie in Sedimenten des Ur-Rheins gefunden Vormenschen-Zähne.
Eppelsheim (Deutschland) - In Sedimenten des Ur-Rheins im rheinhessischen Eppelsheim haben Archäologen zwei Vormenschen-Zähne gefunden, die mit einem Alter von fast 10 Millionen Jahren bis zu 5 Millionen Jahre älter sind als vergleichbare Funde in Afrika. Die Entdeckung könnte die Vorgeschichte des Menschen neu schreiben.

Entdeckt wurden die beiden Zähne bereits im September 2016 und zeigen trotzt ihres hohen Alters "verblüffende morphologische Ähnlichkeiten zu erdgeschichtlich jüngeren Vormenschen (sog. Hominini) aus Afrika", erläutern die Archäologen um Dr. Herbert Lutz vom Naturhistorisches Museum Mainz.

Die sogenannten "Dinotheriensande" von Eppelsheim gehören zu den am längsten bekannten und bedeutendsten Fundstellen fossiler Säugetiere in Europa. 25 erstmals hier entdeckte Arten haben Eppelsheim weltberühmt gemacht. Auch der weltweit erste Fossilfund eines Menschenaffen, der Oberschenkel einer Gibbonähnlichen Art, gelang schon 1820 bei Eppelsheim.

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In der Bronzezeit waren mitteleuropäische Frauen mobil

Mobile Frauen und Kinder waren der Schlüssel für den Kulturaustausch am Anfang der Bronzezeit.

Diese Frau kam aus der Fremde und wurde im Lechtal wie eine Einheimische bestattet (Bronzezeit).
© Stadtarchäologie AugsburgDiese Frau kam aus der Fremde und wurde im Lechtal wie eine Einheimische bestattet.
Dass der Mensch schon in der Steinzeit viel unterwegs war, vermittelt der Zeichentrickheld Fred Feuerstein, der sich mit einem "Yabba Dabba Doo!" ins Laufauto schwingt, um zum Bowling oder ins Wochenende zu düsen. Deutsche Forscher haben nun nachgewiesen, dass die Autoren der Trickserie im Grunde richtig lagen: Steinzeit-Menschen waren tatsächlich mobil. Jedoch reisten in Wirklichkeit nicht die Männer, sondern die Frauen und Kinder, und sie legten weit größere Distanzen zurück als die Feuersteins.

Frauen und Kinder waren der Schlüssel zum kulturellen Austausch im Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit, berichten Archäologen der Ludwig Maximilians-Universität in München und des Max Planck Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Vor 4000 Jahren übersiedelten europäische Frauen ab dem 17. Lebensjahr von ihren Heimatorten zur Familiengründung in die bis zu 500 Kilometer entfernten Höfe ihrer Ehemänner. Im Gepäck hatten sie Bronzegeräte und andere Werkzeuge und Neuerungen aus Metall. Die Männer blieben dagegen zeitlebens an ihrem Geburtsort. Diese Form der gesellschaftlichen Organisation war auch kein vorübergehendes Phänomen, sondern sie wurde über 800 Jahre praktiziert. Zu diesem Schluss kommen die Wissenschafter anhand von Analysen der sterblichen Überreste von 84 Individuen, die zwischen 2500 und 1650 vor Christi Geburt im bayerischen Lechtal in der Nähe von Augsburg lebten.

Kommentar:


Bulb

In verschiedenen Zivilisationen: Der Rätselhafte Chak Mo'ol aus Mittelamerika

Das Chichén Itzá der Maya und das Tula der Tolteken waren die Zentren verschiedener Zivilisationen, die vor allem auch zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Regionen lebten. Sie sprachen sogar völlig verschiedene Sprachen und dennoch gibt es etwas, das beide Städte verband: Der geheimnisvolle Chak Mo'ol.
Chak Mo'ol
Chak Mo'ol-Statue aus Tenochtitlan
Der Chak Mo'ol (auch Chac Mool oder Chac M'ol; auf Maya etwa Roter Jaguar oder Großer Jaguar) ist eine unverwechselbar Statue, die überwiegend in zwei mittelamerikanischen Regionen gefunden wurde: Tula, der Heimat der Tolteken-Zivilisation, nahe des heutigen Mexico City, und Chichén Itzá, fast zwölfhundert Kilometer weiter östlich auf der nördlichen Halbinsel Yukatan, tief im Maya-Gebiet. Was ist aber der Chak Mo'ol überhaupt? Es ist eine dreidimensionale, freistehende und lebensgroße Figur, die aus einem einzigen Stein herausgearbeitet wurde. Er wird stets auf dem Rücken dargestellt, Füße und Ellenbogen nach unten, Bauch horizontal, Knie und Brust zurückgelehnt, den Kopf hoch und um 90 Grad gedreht. Die Details der Statue variieren aber die Form an sich bleibt ziemlich konstant. Welchen Namen die Maya und Tolteken für diese als Figur verewigte Gestalt hatten, ist uns nicht bekannt.

Pyramid

Mindestens 12.000 Jahre alt: Forscher meinen - Es gab eine zweite große Sphinx in Gizeh

Aus der Nachbarschaft der Pyramiden von Gizeh ist sie nicht wegzudenken: Die Große Sphinx. Eines ihrer vielen vielleicht weniger bekannten Rätsel ist der Umstand, warum die Statue - im Gegensatz zu nahezu allen anderen Sphinxdarstellungen, die meist paarweise auftreten - offenbar alleine ist. Forscher glauben nun, die Reste der zweiten Sphinx auf dem Gizeh-Plateau gefunden zu haben und das sogar in Blickweite der bekannten Sphinx.
Gizeh
© unbekannt (bearb.: grewi.de)In diesem Hügel (Kreis) vermutet der Ägyptologe Bassam El Shammaa die Reste der einst zweiten Sphinx von Gizeh.
Gizeh (Ägypten) - Tatsächlich gibt es historische Quellen, die bereits eine zweite Sphinx erwähnen: Griechen, Römer und Araber. Allerdings sei diese zweiten Riesenstatue bereits spätestens zwischen 1.200 zerstört worden.

Offenbar basierend auf der früheren Theorie des Ägyptologen Bassam El Shammaa, der von der einstigen Existenz zweier Sphinxe auf Gizeh überzeugt war, zeigen sich Gerry Cannon und Malcolm Hutton nun sicher in einem unscheinbaren Hügel ganz in der Nähe der Sphinx die Überreste ihres Gegenstücks lokalisiert zu haben.

Tatsächlich zeigen die meisten Darstellungen ein Sphinxen-Paar - eine männliche und eine weibliche Sphinx - nicht zuletzt, da auch ach altägyptischer Vorstellung die Sonne jede Nacht einen unterirdischen Tunnel durchwandert, dessen Eingänge von jeweils einem Sphinxen-Paar bewacht werden. Auch die sogenannte Traumstele, zwischen den Vorderpranken der großen Sphinx in Gizeh, zeigt zwei der mythologischen Wesen.

Bulb

Ende der Bronzezeit: Hieroglyphen sollen Rätsel der Seevölker im Mittelmeer klären

Die sogenannte Invasion der Seevölker und der Niedergang von Staaten und Kulturen im Mittelmeerraum zum Ende der Bronzezeit gilt als eines der großen Rätsel der Archäologie. Der Geoarchäologie Dr. Eberhard Zangger glaubt schon schon länger die Antwort zu kennen und skizziert mit den Luwiern eine geheimnisvolle und von der Archäologie bislang vernachlässigte kleinasiatische Land- und Seemacht. Jetzt sieht sich der Archäologe durch Wiederentdeckung der längsten luwischen Hieroglypheninschrift aus der Bronzezeit bestätigt - schildert diese doch den Einfall der maraudierender "Seevölker" ins östliche Mittelmeer. Allerdings widerspricht Zanggers Luwier-Theorie damit der bisherigen Lehrmeinung über die Gründe für das Ende der dortigen Großmächte. In seinem aktuellen Buch formuliert Zangger zugleich auch scharfe Kritik an der etablierten Archäologie, die aktiv Fortschritte und neue Erkenntnisgewinner be- und verhindere.
Hieroglyphen
© LuwianStudies.orgIm Fries von Beyköy lies Kupanta-Kurunta, der Großkönig von Mira, von den Überfällen einer Flotte der vereinten Königreiche Westkleinasiens auf die Küsten des östlichen Mittelmeers berichten.
Zürich (Schweiz) - Den Grund für den Niedergang der bronzezeitlichen Kulturen im östlichen Mittelmeer sehen die meisten Archäologen in einer Kom­bi­na­ti­on aus Na­tur­ka­ta­stro­phen, Hun­gers­nö­ten und ei­nem Klimawandel während der Bronzezeit.

Allerdings berichten schon antike Historiker und Schriften, etwa aus der Regierungszeit Ramses III. im 12. Jahrhundert auch von den sogenannten "Seevölkern", die nicht nur Ägypten sondern auch zahlreiche andere Staaten im östlichen Mittelmeer angegriffen und am Ende der Bronzezeit große Teile des östlichen Mittelmeerraumes verwüsteten.

Family

Schon vor 34.000 Jahren wurde Inzucht vermieden

Begräbnisstätte von Sungir
© University of Cambridge/Benito ÁlvarezEine der reich ausgestatteten Begräbnisstätten von Sungir, rund 200 Kilometer von Moskau entfernt. DNA-Analysen der Toten zeigen keine Spuren der Fortpflanzung naher Blutsverwandter.
Frühe Europäer dürften eine bewusste Fortpflanzungspolitik betrieben haben: DNA-Analysen zeigen trotz kleiner Populationen keine Anzeichen von Inzucht.

Vor 34.000 Jahren war Europa nicht gerade dicht besiedelt: Menschen lebten verstreut in kleinen Gruppen. Doch anders als einigen Neandertaler-Gruppen gelang es den anatomisch modernen Menschen offenbar schon damals, Inzucht zu vermeiden, wie nun ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung berichtet. Da ihre Gruppen kaum mehr als zwei Dutzend Individuen umfassten, mussten sie sich dazu wohl aktiv mit anderen Sippen austauschen - sprich: bewusste Fortpflanzungspolitik betreiben.

Unter der Leitung von Martin Sikora und Eske Willerslev vom Dänischen Naturhistorischen Museum in Kopenhagen haben die Forscher das Genom von vier anatomisch modernen Menschen untersucht, die vor 34.600 bis 33.600 Jahren im europäischen Teil des heutigen Russlands lebten. 1955 wurde am archäologischen Fundplatz Sungir das Grab eines erwachsenen Mannes gefunden, außerdem entdeckte man dort ein Doppelgrab zweier Buben, die im Alter von neun bis dreizehn Jahren verstorben waren. Bei ihnen lag als Grabbeigabe ein männlicher Oberschenkelknochen, der mit Rötel gefärbt war und vermutlich als Talisman diente, erklärte der aus Wien stammende Archäologe Philip Nigst, der an der Universität Cambridge forscht.