Jena (Deutschland) - Wie die Keilschriftsprachen und ihre Dialekte sich entwickelt haben und wie der damalige Wortschatz aussah und bis heute nachlebt, das wird ein Team aus Jenaer, Leipziger und Moskauer Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Krebernik von der Friedrich-Schiller-Universität Jena Leitung in den kommenden zehn Jahren zusammentragen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Projekt eines etymologischen Wörterbuchs des Akkadischen gerade bewilligt. Sie fördert die Forschungen in den ersten drei Jahren mit annähernd 870.000 Euro.
© Jan-Peter Kasper/FSU Auf solchen Keilschrifttafeln, wie hier aus Nippur, finden sich akkadische Texte, die im neuen Projekt unter Jenaer Leitung zusammengetragen und analysiert werden.
Wie Witterungsspuren sehen sie aus, die Kerben und Punkte in den kleinen Tontafeln. Doch es handelt sich um bis zu 5.000 Jahre alte Zeugnisse vergangener Kulturen, geschrieben in Keilschrift. Was von ca. 3200 vor bis ca. 75 nach Christus im Vorderen Orient mit dem Griffel in feuchten Ton gedrückt oder auch in Stein gemeißelt wurde, waren Verwaltungstexte, Kaufurkunden, Königsinschriften, diplomatische Korrespondenz, literarische Werke und sogar erste Lexika. "Sumerisch, die älteste Keilschriftsprache, wurde schon um 2000 vor Christus zur Kult- und Gelehrtensprache", sagt Prof. Dr. Manfred Krebernik von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Im Alltag wurde es durch das Akkadische ersetzt", ergänzt der Altorientalist, der zu den profundesten Kennern der Keilschriftsprachen gehört. Er weist darauf hin, dass diese Sprache bis heute nicht völlig erloschen ist, da einige Wörter von damals bis in Sprachen der Gegenwart überlebt haben.
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