Verborgene GeschichteS


Hardhat

Geologen entdecken Graben von Ostsee-Sintflut

Es sind die Spuren eines gewaltigen Naturspektakels: Im Ostseeboden vor Fehmarn haben Forscher die Umrisse eines großen Flusses entdeckt. Einst stürzte dort eine Sintflut hinab.
ostsee, fluss
© Uni Kiel/ Peter Feldens

Hamburg - Vorfahren der Schleswig-Holsteiner haben wohl gebangt, eine Katastrophe stehe bevor. Gewaltiges Grollen muss sich erhoben haben, als vor dem heutigen Fehmarn die Wassermassen losbrachen. Ein natürlicher Damm war geborsten, und der Vorgänger der Ostsee, der Ancylus-See, lief aus.

Jetzt haben Geologen am Meeresgrund zwischen Fehmarn und Lolland unter Schlickmassen das Flussbett dieser steinzeitlichen Sintflut entdeckt: Demnach rauschte der Fluss vor 10.700 Jahren auf einer Breite von einem Kilometer im Fehmarnbelt in Richtung Nordwesten.

Vermutlich erlebten Menschen die Folgen der großen Flut; Werkzeuge und andere Funde künden von unseren Vorfahren im damaligen Dänemark und Norddeutschland. So mussten nach der Flut wohl Fischer in Mecklenburg ihren Anlegeplätzen kilometerweit hinterher wandern, denn binnen weniger Jahre senkte sich der Pegel des Ancylus-Sees um zehn Meter - große Küstenflächen fielen trocken. Im Westen hingegen flutete das Wasser die Landschaft östlich von Kiel und Lübeck; die Gegend war damals noch Festland. Dort mussten Menschen womöglich Reißaus nehmen vor der schwellenden Flut.

Cult

SOTT Fokus: Kontrolle "aufmüpfiger" Frauen hinter Beschuldigungen der Hexerei?

hexe
© unbekanntVornehme Märtyrerinnen waren wahrscheinlich einfach „aufmüpfige“ Frauen
Kommunikatives Verhalten, Beschuldigungen der Hexerei und Europäische Frauen im Späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit

Abstract

Diese Literatur-Rezension untersucht den Zusammenhang zwischen dem kommunikativen Verhalten einer Frau und der für sie bestehenden Wahrscheinlichkeit, in verschiedenen Regionen Europas zwischen 1350 und 1650 AD als Hexe angeklagt zu werden. Die Abhandlung legt dar, welche Form der Kommunikation in jener Zeit von Frauen erwartet wurde, und welche Abweichungen von diesem normativen Kommunikationsverhalten in jenen vorhanden waren, die letztlich der Hexerei angeklagt wurden. Besprochen werden die umweltbedingten und sozio-ökonomischen Veränderungen in Europa, sowie religiöse Faktoren und die Geschichte der Hexerei, die das Kommunikationsverhalten der Frauen jener Zeit beeinflussten.

Hardhat

Neue Fischsaurier-Art entdeckt

Er war drei Meter lang, hatte viele spitze Zähne und sah ein bisschen aus wie ein Delfin. Auf einer Autobahnhaltestelle in Deutschland wurde ein 130 Millionen Jahre altes Saurierskelett entdeckt, das es so gar nicht geben dürfte.

Ein Privatsammler machte auf einer Autobahnhaltestelle bei Cremlingen eine Entdeckung, die Paläontologen vor neue Fragen stellt. „Es ist ein spektakulärer Fund. Damit wird eine ganze Aussterbetheorie infrage gestellt“, sagte Ulrich Joger, Direktor des Naturhistorischen Museums in Braunschweig, am Mittwoch. Dort war das Skelett untersucht worden.

Lange sei die Wissenschaft davon ausgegangen, dass die Ichthyosaurier - die Fischsaurier - am Ende der Jurazeit ausstarben, erläuterte Joger. Jüngste Entdeckungen zeigten aber, dass die Fischsaurier noch in der Unterkreide-Zeit in den Meeren lebten. „Eine Katastrophe, die bisher angenommen wurde, kann so nicht stattgefunden haben.“

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Wikinger-Religion Asatru: Neues Forschungsprojekt ergründet den Glauben von Odins Nachfahren

Thor
© Public DomainArchiv: Detailausschnitt aus dem Gemälde "Thor" von Mårten Eskil Winge (1872).
Würzburg/ Deutschland - Während die Religionswissenschaftlerin Dagmar Fügmann mit Satanisten beschäftigt - jetzt interessiert sich die Forscherin erneut für die Anhänger einer ungewöhnlichen Glaubensrichtung. Diese lassen die alte Religion der Wikinger wieder aufleben und verstehen ihren Glauben als modernes germanisches Heidentum.

Es geht um die Asen, die Götter der nordischen Mythologie, zu denen Odin, der Allvater, der einäugige Himmelsgott, und Thor, sein Sohn, zählen. Freya, die Göttin der Liebe, spielt eine wichtige Rolle, und jede Menge Fabelwesen wie Elfen, Kobolde und Wichtel tauchen auf. Opferfeste und rituelle Trinkgelage sind zentraler Teil der Religionsausübung; die Bücher der Edda, skandinavische Götter- und Heldensagen aus dem 13. Jahrhundert, dienen der Religion als Vorlage.

Laut der Pressemitteilung der "Julius-Maximilians-Universität Würzburg" (uni-wuerzburg.de) streben sogenannte Asatru-Gemeinschaften danach, die religiösen Vorstellungen der vorchristlichen Germanen wieder zu beleben und als moderne Religion in der heutigen Zeit zu etablieren. "Sie verstehen sich als modernes germanisches Heidentum und sehen sich deshalb zumindest in Deutschland dem Vorwurf ausgesetzt, rassistischen Vorstellungen und nationalsozialistischem Gedankengut wenigstens nahe zu stehen."

Heart - Black

Münstersche Ärzte halfen Nazis bei Massenmord

Münster. Im Zweiten Weltkrieg war er ein todbringender Gehilfe der Nazis, danach arbeitete er in der Medizinischen Fakultät der Uni Münster. Der ehemalige Chefarzt der Nervenklinik, Dr. Friedrich Mauz, soll als Euthanasie-Gutachter zehntausende Morde ärztlich legitimiert haben. Er war nicht der einzige Arzt an der Uniklinik, der die Nazis unterstützt hat.
Dr. Friedrich Mauz, Nazi-Arzt
© UnbekanntDer ehemalige Leiter der Nevenklinik der Uni Münster, Dr. Friedrich Mauz, verlieh als Euthanasie-Gutachter dem Mord an zehntausenden Psychiatrie-Patienten ärztliche Legitimation.

War die Medizinische Fakultät der Uni Münster nach 1945 ein Sammelbecken von Ärzten, die dem Rassenwahn der Nazis verfallen waren? Dieser Verdacht erhärtet sich. Den neuesten Hinweis liefert jetzt die Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die dem münsterschen Psychiater Friedrich Mauz die Ehrenmitgliedschaft posthum aberkannt hat.

Die DGPPN macht öffentlich, was bislang nur wenige Fachleute wussten: Der Psychiater Friedrich Mauz, von 1953 bis zu seiner Emeritierung 1968 Leiter der Uni-Nervenklinik Münster, trug während der NS-Zeit zum Massenmord an psychisch kranken und geistig behinderten Menschen bei. Das ist das Ergebnis einer Untersuchungskommission zur Geschichte der rund 6500 Mitglieder zählenden Fachgesellschaft. Mauz, der 1956/57 auch Dekan der Medizinischen Fakultät war, habe schweres Unrecht begangen.

Blackbox

Genauer Herkunftsort der ersten Stonehenge-Steine identifiziert

Stonehenge
© A. Müller, grenzwissenschaft-aktuell.deDer Steinkreis von Stonehenge im englischen Wiltshire.
Cardiff/ Wales - Britische Archäologen ist es erstmals gelungen, den exakten Ursprung jener Steine zu identifizieren, die zum Bau des ersten Stonehenge-Steinkreises verwendet wurden. Die Entdeckung der Forscher könnte dazu beitragen, die Frage zu beantworten, wie die Steine aus dem walisischen Pembrokeshire in die Salisbury Plains der südenglischen Grafschaft Wiltshire transportiert wurden.

Wie die Forscher um Dr. Rob Ixer von der Leicester University und Dr. Richard Bevins vom Amgueddfa Cymru, dem National Museum Wales, aktuell im Fachmagazin Archaeology berichten, haben sie neun Monate lang eine umfangreiche Sammlung von Proben geologischer Aufschlüsse in der walisischen Grafschaft Pembrokeshire zusammengetragen und identifiziert, um so die Herkunft der ersten Steine von Stonehenge zu bestimmen.

Demnach stammt ein Großteil der sogenannten Blausteine aus einem 70 Meter langen Areal mit dem Namen Craig Rhos-y-felin in der Nähe von Pont Saeson.

Question

Riesige Pyramide in Indonesien entdeckt?

Sadahurip Indonesien
© vivanews.com / Web (unbek.)Ansichten des Sadahurip in dem indonesischen Bezirk Garut auf West-Jawa.

Garut/ Indonesien - Während die Kontroverse um die Natur pyramidenförmiger Berge und Hügel im bosnischen Visoko weiterhin andauert, innerhalb derer der Abenteurer und Hobby-Archäologe Semir Osmanagic im Visocica Berg und weiteren umliegenden Hügeln stark erodierte Pyramiden eine unbekannten Zivilisation zu erkennen glaubt, Historiker und Archäologen ihm darin jedoch vehement widersprechen (...wir berichteten, s Links), vermelden nun Forscher in Indonesien die zufällige Entdeckung einer ebenfalls gewaltigen Pyramide, deren heutiges Erscheinungsbild ebenfalls eher an einen natürlichen Berg als an eine Pyramide denken lässt. Sollte es sich jedoch tatsächlich um ein Bauwerk handeln, so wäre auch diese Pyramide - ähnlich die jene in Visoko - deutlich höher als die Große Pyramide des Pharao Cheops im ägyptischen Gizeh.

Laut indonesischen Medienberichten wollen Mitglieder des "Ancient Catastrophic Disaster Teams" um Iwan Sumule und Erick Ridzky die Pyramide zufällig entdeckt haben, als sie eigentlich bei geologischen Vermessungen von Erdfalten auf West-Java im Rahmen ihrer Erdbebenforschung beschäftigt waren.

War Whore

Als die Europäer kamen, ging die Hälfte der indigenen Bevölkerung zugrunde

Wenig später stiegen die Bevölkerungszahlen jedoch wieder an, wie genetische Untersuchungen nun zeigten
indianer
© ArchivChristoph Kolumbus Ankunft in der Neuen Welt - hier auf einer kolorierten Gravur von Dietrich de Bry aus dem Jahr 1528 - löste letztlich ein Massensterben in der indigenen Bevölkerung aus.

Etwa zur selben Zeit als am Beginn der Neuzeit die Europäer den Doppelkontinent erreichten, kam es in Nord- und Südamerika zu einem markanten Schwund der indigenen Bevölkerung. Wissenschafter der Universität Göttingen und der amerikanischen University of Washington konnten dies nun erstmals in einer umfassenden genetischen Studie nachweisen. Wie sich anhand der Analyse weiblicher Genome zeigte, gingen die Bevölkerungszahlen vor rund 500 Jahren zunächst um etwa 50 Prozent zurück. Etwas später begann die indigene Bevölkerung allerdings wieder zu wachsen.

Damit bestätigen sie historische Überlieferungen, nach denen Krankheiten, Krieg, Hunger und Versklavung, die mit den Europäern Einzug in die amerikanischen Kontinente hielten, schwerwiegende Folgen für die dort lebenden Menschen hatten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA veröffentlicht.

Black Cat

Arbeiter finden historisches "Hexenhaus" in Nordengland

© nparchaeology.co.ukBlick auf den Eingang des "Hexenhauses" von Barley
Barley/ England - Der Pendle Hill, eine Anhöhe in der nordenglischen Grafschaft Lancashire gilt von jeher in der lokalen Folklore als unheimlicher Ort und wird mit Hexen, Zauber und bis heute mit allerlei Übersinnlichem in Verbindung gebracht. Der Fund einer "Hexenhütte" aus dem 17. Jahrhundert scheint nun die alten Sagen und Legenden nun zu bestätigen.

Bei Bauarbeiten sind Arbeiter außerhalb des im Schatten des Pendle Hill gelegenen Dörfchens Barley auf die Überresten eines Cottages aus dem 17. Jahrhundert gestoßen, die bislang von einem mit Gras bewachsenen Schutthügel bedeckt waren.

In den Mauern stießen die hinzugerufenen Archäologen dann auch auf einen versiegelten Raum, in dessen Wand eingemauert, die mumifizierten Überreste einer Katze entdeckt wurden. Entsprechendes Brauchtum ist aus der europäischen Folklore vielerorts bekannt, sollten die, meist bei lebendigem Leibe eingemauerten Tiere das Haus doch vor Bösen Mächten und Zauber schützen.

Pharoah

Archäologie: Scherben lösen Rätsel um Flucht der ersten Hamburger

scherben
© DPA/DPADiese Scherben sollen beweisen, dass die Bewohner von Hammaburg vor den Wikingern im Jahr 845 200 Kilometer weit geflohen sind
Es sind zunächst nur unscheinbare Scherben. Doch der Fund einer internationalen Grabungsmannschaft liefert Hinweise auf den Verbleib der ersten Hamburger. Diese waren im Jahr 845 vor den Wikingern in die rund 200 Kilometer entfernten Wälder des Sollings geflohen.

Einige Hände voll unscheinbarer rötlicher Scherben sollen es beweisen: Als die Wikinger im Jahr 845 mit einer großen Flotte die Elbe hochzogen und die Hammaburg - die Keimzelle Hamburgs - zerstörten, flüchteten die überlebenden Bewohner in die über 200 Kilometer entfernten dichten Wälder des Sollings. Eine internationale Grabungsmannschaft des Archäologen Hans-Georg Stephan von der Universität Halle-Wittenberg fand diese Scherben im Sommer in der Dorfwüstung Schmeesen und einigen kleinen Streusiedlungen im Kreis Holzminden. Sie konnte damit den Verbleib der ersten Hamburger klären.

"Unsere Auswertung ergab jetzt zweifelsfrei, dass diese Vorratsgefäße und Kochtöpfe von Töpfern angefertigt worden waren, die damals aus der Gegend der Hammaburg, dem nordischen Missionszentrum des Erzbischofs Ansgar, kamen", sagte Stephan. Die Art, Tongefäße mit ihren Knochenkämmen zu verzieren und die Formen kämen nur in der Elbniederung bei Hamburg vor.

"Die Gefäße sind auch nicht mitgebracht worden oder als Handelsware in die von wenigen Menschen bewohnte Waldregion gelangt. Das können wir ausschließen", sagte Stephan, der sich seit Jahrzehnten mit Keramik aus ganz Europa befasst.