Verborgene GeschichteS


Cow Skull

Steinzeit-Betten mit Insektenschutz

archäologe
© PICTURE ALLIANCEDer Geoarchäologe Christopher Miller bei der Untersuchung der verschiedenen Schichten eines steinzeitlichen Bettlagers aus pflanzlichen Materialien.
Schon vor 77.000 Jahren betteten sich Menschen gern bequem, wie ein Fund aus Südafrika belegt. Die ältesten Betten der Welt waren aber offenbar mehr als nur eine Unterlage für die Nachtruhe.

Düsseldorf. Schon vor rund 77.000 Jahren bauten sich Menschen in Südafrika Matten aus Ästen, Riedgras, Binsen und Blättern. Sie schliefen und lebten vermutlich auf diesen Materialien, schreiben Forscher aus Südafrika, Deutschland und den USA in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science. Die Funde belegen, dass Homo sapiens rund 50.000 Jahre früher als bisher angenommen seine Nachtruhe auf einer Unterlage fand.

Die Reste der Steinzeit-Betten entdeckten die Forscher unter dem Sibudu-Felsvorsprung, rund 15 Kilometer entfernt vom südafrikanischen Küstenort Ballito. An diesem Fundort hatten Archäologen bereits früher Hinterlassenschaften von Steinzeit-Menschen entdeckt, unter anderem angespitzte Knochen für die Jagd.

Für ihre Schlaf-Matten schichteten die Steinzeit-Menschen Stöcke und Binsen sowie Gras übereinander und trampelten es fest. Bedeckt wurden die Schlafstätten dann mit Blättern eines Lorbeergewächses namens Cryptocarya woodii.

Attention

Mexikanische Archäologen bestätigen den Fund eines zweiten archäologischen Maya-Artefakts

Palenque mit Pyramide
© Jan Harenburg, cc-by.sa 3.0Archiv: Überblick auf Palenque mit der Pyramide.
Mexiko-Stadt/ Mexiko - Während sich das Interesse rund um das Ende des Maya-Kalenders, genauer gesagt dessen "Langer Zählung", im Dezember 2012 und Kontroversen um Sinn und Unsinn zahlreicher Interpretationen dieses Ereignisses zuspitzen, haben mexikanische Archäologen den Fund eines zweiten archäologischen Maya-Artefakts bestätigt, das ebenfalls auf dieses Datum in Verbindung mit gewalttätigen Ereignissen hindeuten könnte. Allerdings ist die Entdeckung in Wirklichkeit nicht neu und gilt in Mexiko schon seit einigen Jahren als archäologischer Hinweis auf 2012.

Unter Berufung auf das mexikanische archäologische Institut "Instituto Nacional de Antropología e Historia" (INAH, inah.gob.mex) berichtete die Nachrichtenagentur "Associated Press" (AP) von der Bestätigung des Fundes eines verzierten Maya-Ziegels aus der Ruinenstätte Comalcalco im südlichen Mexiko, der hier schon vor Jahren gefunden, bislang jedoch unter Verschluss gehalten worden sein soll.

Fish

Prähistorischer Mensch konnte in der Tiefsee fischen

Sydney - Prähistorische Ureinwohner Südostasiens haben einer Studie zufolge bereits vor rund 42.000 Jahren die Kunst des Tiefseefischens beherrscht. Australische Archäologen präsentierten in einer am Freitag in der Zeitschrift Science veröffentlichten Studie Forschungsergebnisse, denen zufolge die Menschen damals über das Wissen und die Technik verfügten, um in der Tiefsee auf Fischfang zu gehen. Bei Ausgrabungen in einer Höhle in Osttimor fanden die Archäologen mehr als 38.000 Fischgräten, die bis zu 42.000 Jahre alt waren, darunter die Überreste vieler Tiefsee-Arten. In der Jerimalai-Höhle stießen die Forscher zudem auf den weltweit ältesten Angelhaken. Der Haken aus Muschelschale ist demnach bis zu 23.000 Jahre alt.

Die Professorin Sue O'Connor von der Australian National University sagte, die Menschen hätten damals über "ausgeklügelte Techniken und Boote" für den Fischfang verfügt. "Sie waren Experten im Fang von Arten, die selbst heute schwierig zu fischen sind, wie zum Beispiel Thunfisch", sagte O'Connor. Unklar bleibt indes, wie genau der frühe Mensch beim Fischfang in der Tiefsee vorging.

Briefcase

Archäologen bergen riesigen Silbermünzschatz

münzen
© DAPD/DAPDEinige der Münzen von dem Acker in Weltzin: ein Niederländischer Thaler der sieben Provinzen aus dem Jahr 1619 (obere Reihe, v.l.), ein Frankfurter Thaler aus dem Jahr 1622, ein Stralsunder Thaler aus dem Jahr 1635, ein Niederländischer Thaler der sieben Provinzen aus dem Jahr 1624 (untere Reihe, v.l.), ein dänischer 8 Skilling aus dem Jahr 1600 und ein Sächsischer Thaler aus dem 17. Jahrhundert.
Einen echten Schatz haben Archäologen bei Ausgrabungen gefunden. In der Nähe des Dorfes Weltzin gruben sie einen Topf voll Münzen aus.

Mit Spaten und Metalldetektor streifen am Samstagmorgen etwa 20 ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger über ein abgeerntetes Maisfeld am Südrand des mehr als 700 Jahre alten mecklenburgischen Dorfes Weltzin. Es dauert keine fünf Minuten, als die ersten Sonden vielversprechende Piepstöne aussenden.

Auch das Suchgerät von Sebastian John schlägt an. Wenig später buddelt der 34-jährige einen 400 Jahre alten Schilling aus dem lehmigen Boden. Bis zum Abend werden die Experten 140 Münzen geborgen haben, einen der größten, jemals in Mecklenburg-Vorpommern entdeckten Münzschätze.

Sun

Geheimnis des "Sonnensteins" der Wikinger gelüftet

kalkspat
© PAWikinger nutzten den transparenten Stein Kalkspat als Sonnenkompass
Der sagenumwobene "Sonnenstein", der die Wikinger selbst unter schwierigen Wetterverhältnissen sicher über die Meere geführt haben soll, ist vermutlich mehr als nur eine Legende.

Einer Studie der britischen Royal Society zufolge nutzten die legendären Seefahrer vermutlich sogenanntes Kalkspat, um die genaue Position der Sonne auszumachen und sich daran zu orientieren. Ein solcher Calcit war in einem vor der britischen Insel Anderley geborgenen Schiffswrack aus dem 16. Jahrhundert gefunden worden.

Bekannt ist, dass die Wikinger mit ihren Schiffen Tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurücklegten und vermutlich lange vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckten. Doch ihre Fähigkeit, selbst unter sehr ungünstigen Umständen - etwa in der Polarnacht oder bei Schneesturm - ohne Kompass so lange Entfernungen zurückzulegen, gab Forschern bisher ein Rätsel auf. Ein Team von französischen, kanadischen und US-Forschern meint nun, die Antwort zu kennen.

Oscar

15.000 Jahre alte Malerei auf Schwäbischer Alb entdeckt

Von Picasso und Rubens waren die Steinzeitmenschen noch weit entfernt. Am Anfang der Malerei in Mitteleuropa standen anscheinend ein paar rot-braune Punkte. Die Archäologen unter den Kunstkritikern sind trotzdem hellauf begeistert.
punkte, archälogie
© Michele Danze/DPANahaufnahme eines mit Punkten bemalten Steins. Es sind die ältesten bislang bekannten Überreste von Malerei in Mitteleuropa.

Archäologen haben auf der Schwäbischen Alb die ältesten bislang bekannten Überreste von Malerei in Mitteleuropa gefunden. Die vier bemalten Steine aus der Höhle "Hohler Fels" bei Schelklingen seien rund 15.000 Jahre alt, sagte der Archäologe Nicholas Conard, Leiter des Instituts für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Tübingen. Bislang habe es in ganz Mitteleuropa keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass die Menschen schon in der späten Altsteinzeit gemalt hätten. Das Bild selbst gibt den Experten allerdings noch Rätsel auf, denn die Eiszeit-Menschen haben lediglich rot-braune Punkte gemalt. Von diesem Donnerstag an sind die vier bemalten Steine bereits in einer Sonderausstellung im Museum der Universität Tübingen zu sehen.

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Artenschwund in der Eiszeit lag nicht nur am Klima

Wildpferde und Bisons wurden durch Jagd dezimiert, Moschusochsen durch Kälte

London/Kopenhagen. Ursache für das Aussterben oder den drastischen Niedergang vieler großer Säugetiere in der letzten großen Eiszeit vor rund 50 000 Jahren war nicht allein das Klima. Vielmehr ist eine Kombination aus Klimawandel, verändertem Lebensraum und dem Vordringen des Menschen Tieren wie dem Bison zum Verhängnis geworden. Das haben dänische Wissenschaftler bei einer Analyse für sechs Säugetierarten herausgefunden. Jede Art hat demnach unterschiedlich auf die verschiedenen Faktoren reagiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher der Universität Kopenhagen im Fachjournal Nature.

Sie hatten anhand von DNA-Material, Verbreitungs- und Klimadaten sowie Fossilien die Schicksale von Mammut, Moschusochse, Wollnashorn, Wildpferd, Bison und Rentier untersucht. Dabei fand das Team um den Biologen Eske Willerslev heraus, dass wohl nur der Moschusochse und das Wollnashorn eindeutig Opfer des Klimawandels waren. Der Moschusochse sei sehr temperaturempfindlich gewesen, schreiben die Forscher. Der Mensch hatte vermutlich wenig Einfluss auf den Niedergang. Auch beim Aussterben des Wollnashorns sei er als Auslöser sehr unwahrscheinlich.

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Tunguska, Psychopathie, und das sechste Aussterben


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Fund: Steinzeit-Python entdeckt

In der Nähe von Augsburg haben Forscher 15 Millionen Jahre alte Überreste einer Riesenschlange entdeckt. Noch nie zuvor wurde ein solcher Fund so weit nördlich entdeckt. Die Überreste geben Hinweise auf das damalige Klima.
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© dpaEine Königspython. Ihre Vorfahren haben vor 15 Millionen Jahren auch in Deutschland gelebt.

Frankfurt/Tübingen - Sie seien dort auf die Wirbel eines etwa 3,5 Meter langen versteinerten Pythons gestoßen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Geodiversitas (DOI: 10.5252/g2011n3a2). Es handele sich um den weltweit nördlichsten Fund eines Python-Fossils.

Da Pythons warme Temperaturen bevorzugen, leben sie heute vor allem in den tropischen Regionen Asiens und Afrikas. Vor rund 15 Millionen Jahren dagegen waren die Urahnen der Riesenschlangen auch im Gebiet des heutigen Deutschlands zuhause. Dies zeigen die nun in den Fossillagerstätten von Griesbeckerzell ausgegrabenen Python-Überreste. Das Klima sei damals viel angenehmer gewesen als heute und damit für die wärmeliebenden Reptilien bestens geeignet, schreiben die Wissenschaftler.

„Wir gehen davon aus, dass die Temperaturen bei circa 19 Grad im Jahresdurchschnitt lagen, sonst hätten sich diese Schlangen hier nicht wohlgefühlt“, sagt Studienleiterin Madeleine Böhme von der Universität Tübingen. Im Sommer seien die Temperaturen auf Werte zwischen 25 und 28 Grad Celsius gestiegen, im Winter sei es immerhin 13 Grad warm gewesen. Die Jahresdurchschnittstemperatur für Augsburg beträgt aktuell rund acht Grad Celsius.

Footprints

Sensationsfund bei Kelheim: Vollständigstes Saurier-Skelett Europas entdeckt

Einen Namen hat er noch nicht, er ist aber zu 98 Prozent vollständig: In Bayern wurde das am besten erhaltene Saurier-Skelett Europas entdeckt. Das Raubtier war offenbar jung und hat sogar Überreste von Haut und Haaren. Jungtiere sind für die Forschung besonders wertvoll - wahrscheinlich wird das Fossil in Deutschland bleiben.
saurier, skelett
© dpaDas undatierte Foto zeigt einen versteinerten Raubdinosaurier in einer Kalkplatte bei Kelheim. Das europaweit am besten erhaltene Saurier-Fossil ist in Bayern gefunden worden.

Das europaweit am besten erhaltene Saurier-Fossil ist in Bayern entdeckt worden. Der noch namenlose Raubdinosaurier (Theropode) sei zu 98 Prozent vollständig und damit auch weltweit eines der am besten erhaltenen Fundstücke, sagte Oliver Rauhut, Konservator an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, in München.

Das etwa 72 Zentimeter lange Jungtier habe im niederbayerischen Kelheim gelegen. Als wissenschaftliche Sensation gilt das Fossil auch, weil Jungtiere extrem selten gefunden werden und sogar Haut- und Haarstücke zu sehen sind. Nun wird es erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und zwar am 27. Oktober bei den Mineralientagen München. Er wird dann vier Tage lang zu sehen sein.

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Dinosaurierfund in Dortmund: Forscher staunen über Raubsaurier-Kralle

Es könnte ein bisher unbekannter Verwandter von Tyrannosaurus rex sein: Wissenschaftler haben in Dortmund die fossilen Überreste eines Dinosauriers entdeckt. Die knapp fünf Zentimeter lange Kralle lässt vermuten, dass es sich um einen Räuber gehandelt haben muss.
kralle, raubtier
© DPA/LWLEine versteinerte Kralle eines Raubtieres ist in Dortmund gefunden worden

Dortmund/Münster - Forscher haben in Dortmund eine versteinerte Kralle und weitere fossile Überreste eines fleischfressenden Dinosauriers gefunden - bei Straßenbauarbeiten waren sie zutage getreten.

Zuerst vermuteten die Wissenschaflter, dass die im Jahr 2009 entdeckten Knochen einem Krokodil oder einem Schwimmsaurier gehört hatten. Denn vor rund 90 Millionen Jahren - so alt sind die Versteinerungen - war das Land, auf dem heute Dortmund steht, die Küste eines Binnenmeeres.

Jetzt berichten Experten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jedoch, dass es sich um Fossilien eines bisher wissenschaftlich noch nicht beschriebenen Raubdinosauriers aus der frühen Oberkreidezeit handeln muss. Sie nehmen an, dass er zu den Theropoden zählte. Zu dieser Dinosaurier-Gruppe gehörten alle aufrecht gehenden Raubsaurier, wie etwa Tyrannosaurus rex und Velociraptor. Durch diese neue Einschätzung handelt es sich um eine sehr ungewöhnliche Entdeckung.