Die Wissenschaft des Geistes
Für ihre Studie haben die Wissenschaftler über 1.000 Menschen ein einfaches Experiment am Computer durchlaufen lassen: Die Probanden sahen gegenüber von sich an einem runden Tisch eine Person sitzen, vor der eine Banane und ein Buch lagen. Gleich würde die Person auf dem Bildschirm eines der Objekte greifen, entweder die Banane oder das Buch. Je nachdem, ob sie das mit der linken oder der rechten Hand tat, mussten die Testpersonen reagieren und ebenfalls mit der rechten oder der linken Hand eine Taste drücken.
Soziale Netzwerke sind einer Analyse zweier Psychologen zufolge das ideale Medium für Narzissten, um sich zu präsentieren. Dafür werteten die Forscher aus Würzburg und Bamberg die Hypothesen von 57 entsprechenden Studien mit mehr als 25.000 Teilnehmern aus.
Ihr Fazit: Je häufiger ein Nutzer Bilder von sich in sozialen Netzwerken hochlade und je größer die Zahl seiner Freunde sei, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Narzissten handele. Dabei spielten Geschlecht und Alter keine Rolle. Diese Nutzer verbrächten zudem mehr Zeit in ihren Netzwerken als durchschnittliche Besucher.
Kommentar: Das ist ein relativ einfaches Ursache-Wirkungs-Prinzip. Haben die Forscher danach nähere Analysen angestellt, ob es sich wirklich um Narzissten handelt? Dennoch ist der Ansatz interessant, vor allen Dingen nach der folgenden Studie, woran Narzissten anhand einer Frage erkannt werden konnten:
- Eine Frage, ein Test: "Wie sehr stimmen Sie der Aussage zu: Ich bin ein Narzisst?"
Ich war noch recht jung als ich zum ersten Mal lernte, dass die Wissenschaft Fehler machen konnte; ich wuchs neben einem Kind auf, dessen Mutter während der Schwangerschaft Thalidomide einnahm. Als ich 14 war, verschrieb mir unser Hausarzt "Diätpillen": Methamphetamine. Fast zerstörten sie meine Gesundheit für immer. In späteren Jahren lernte ich durch das Nachrichten Magazin 20/20, dass die empfohlenen Medikamente für den Bluthochdruck meines Großvaters, welche die Veteran's Administration ihm besorgte, für seinen Tod verantwortlich waren. Das sind nur einige Highlights aus einer Lebenszeit voller Erfahrungen mit Ärzten und anderen Medizinern, welche 75 % der Zeit falsch lagen, und bei den anderen 25 %, wo sie recht hatten, handelte es sich um Belanglosigkeiten. Hätte ich mich bei den wichtigen Sachen an den Rat der Ärzte gehalten, für mich selbst und meine Kinder, so hätte das schwerwiegende negative Konsequenzen zur Folge gehabt.
Dies ist eine entmutigende Aussicht, keine Frage, aber so ist es nun einmal: Ärzte werden nicht dazu ausgebildet um Ihnen dabei zu helfen ein gesünderes Leben zu leben; sie werden in medizinischen Schulen ausgebildet, welche von Pharmakonzernen finanziert werden, um die Pharmakonzerne durch Medikamentenverkäufe zu bereichern. Ich habe einmal gehört, dass die Mediziner im alten China ein Schild über ihre Tür hängen mussten, welches anzeigte, wie viele ihrer Patienten gestorben waren. Verständlicherweise wurden sie dadurch hochmotiviert heraus zu finden, was wirklich funktioniert, weil sonst niemand sie aufsuchen würde, wenn ihre Anweisungen und Tränke nicht wirksam waren. Es wäre schön, wenn unsere Zivilisation ein ähnliches System einführen würde.
Kommentar:
Über Soziale Netzwerke wie Facebook stehen viele Milliarden Menschen weltweit online miteinander in Kontakt. Welche Auswirkungen dies auf die Nutzerinnen und Nutzer hat, bleibt umstritten. Allerdings mehren sich die Hinweise darauf, dass vor allem nachteilige Auswirkungen auf die Psyche zu erwarten sind. So haben Wissenschaftler School of Medicine an der University of California in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass das mentale Wohlbefinden bei intensiver Facebook-Nutzung deutlich sinkt.
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen lieferten bereits Hinweis auf mögliche nachteilige Effekte der Facebook-Nutzung. So kamen Forscher des University of Pittsburgh’s Center for Research on Media, Technology and Health erst kürzlich zu dem Ergebnis, dass durch die Facebook-Nutzung die soziale Isolation steigt. In der aktuellen Studie haben die Wissenschaftler der University of California nun nachgewiesen, dass durch die Facebook-Interaktionen das mentale Wohlbefinden grundsätzlich geschmälert wird. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in dem Fachmagazin American Journal of Epidemiology.
Aber: Die Welt hat Unrecht, wenn sie so denkt.
Nett ist nicht die kleine Schwester von Scheiße. Sondern die große Schwester von Glück und Zufriedenheit.
Nett zu sein verändert unser Gehirn, wie Studien zeigen. Es hilft auch dem Helfer. Besonders wirksam sind sogenannte Random Acts of Kindess, „zufällige Akte der Freundlichkeit“. Kleine gute Taten, oft an Wildfremde gerichtet. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zum Beispiel: im Starbucks mal den 12-Euro-Kaffee des nächsten Kunden mitbezahlen. Einfach so. Oder beim Kinderwagen vor der Treppe anpacken (vorher vielleicht kurz fragen).
Die Random Acts of Kindness Foundation hat beeindruckende Studienergebnisse zusammengetragen.
Freundlichkeit füllt uns mit Energie und macht selbstbewusster
In einer Studie an der Berkeley University berichtete der Großteil der Teilnehmer, mehr Energie zu haben, nachdem sie einem anderen geholfen hatten. Sie fühlten sich optimistischer, stärker und selbstbewusster und verspürten deutlich mehr Gelassenheit.
Forscher aus Jülich haben gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht, wie das menschliche Gehirn auf molekularer Ebene verändert wird, wenn es ungewöhnlich lange wach bleiben muss. Dafür sind Probanden 52 Stunden lang wach geblieben. Im Jülicher PET-Zentrum wurden die Auswirkungen des Schlafentzugs dann vermessen. Im DLR in Köln sollten die Studienteilnehmer schließlich unter Überwachung ausschlafen. Das berichten die Wissenschaftler in einer Pressemeldung.
Dass Gesundheit und Leistung durch Schlafmangel massiv beeinträchtigt werden, ist allgemein bekannt. Doch der Schlafentzug ruft auch Veränderungen im Gehirn hervor, wie die aktuelle Studie belegte. "Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich durch den Schlafentzug die Zahl der verfügbaren A1-Adenosinrezeptoren erhöht. Durch einen anschließenden Erholungsschlaf normalisierten sie sich wieder auf das Ausgangsniveau", berichtet Studienleiter PD Dr. David Elmenhorst vom Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin.
Doppeltes Leid: Wer sich häufig einsam und ausgeschlossen fühlt, leidet auch im Krankheitsfall stärker. Das zeigt nun ein Experiment: Demnach bestimmt die subjektiv empfundene Einsamkeit maßgeblich die gefühlte Schwere einer Erkältung mit. Denn Probanden, die sich generell einsamer fühlten, klagten im Schnitt über schlimmere Symptome als Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk.
Wer sich einsam fühlt, dem geht es selten gut. Die soziale Isolation drückt nicht nur auf die Stimmung, sie schadet auch der körperlichen Gesundheit. Einsame Menschen schlafen schlechter, sind häufiger gestresst, werden eher krank und altern womöglich auch schneller als Menschen mit einem stabilen Sozialleben.
Dass Einsamkeit anfällig für Krankheiten macht, ist inzwischen gut untersucht. Kaum erforscht war bisher jedoch, wie sich die soziale Isolation auf das subjektive Erleben des Krankseins auswirkt. Empfinden Menschen, die sich einsam fühlen, die Symptome einer Krankheit anders? Diese Frage haben sich nun Wissenschaftler um Chris Fagundes von der Rice University in Houston gestellt.
Kommentar:
- Gefühl der Einsamkeit und Isolation schwächt Immunabwehr, verändert Genaktivität und macht anfälliger für chronische Krankheiten
- Großteil der deutschen Bevölkerung fühlt sich sozial isoliert
- Soziales Netzwerk: Durch Freunde können wir besser mit Schmerz und Stress unmgehen
- Hilfsbereitschaft zahlt sich aus: Anderen zu helfen verbessert die eigene Gesundheit
- Gesundheit und Wohlbefinden: Die Stress-Epidemie, die die Gesellschaft heimsucht - Und Anschläge weltweit, die die Angst aufrecht erhalten
Das Gebiet aber ist so groß, dass dieser Beitrag nur ein erster Hinweis sein kann. Es gibt mittlerweile genügend Fachliteratur, wobei ein guter Überblick bei dem später erwähnten Buch von Hare vermittelt wird. Soziopathen sind zumeist Wölfe im Schafspelz. Unter einer oft geschliffenen und charmanten Oberfläche verbirgt sich ein schwer gestörter Mensch mit der Fokussierung ausschließlich auf sich, fehlender Empathie (Mitgefühl für andere), sozialer Verantwortung und Gewissen. Schätzungen zufolge ist jeder 25. der Menschen Soziopath.
Während Psychopathen auffällig sind, vermögen es Soziopathen, ihre Persönlichkeitsstörungen nach außen hin zu verbergen, und in der Gesellschaft verankert zu sein. Tatsächlich aber sind sie innerlich genauso gestrickt und gestört, damit genauso gefährlich und sind der Inbegriff der dissozialen Persönlichkeitsstörung. Der bekannte amerikanische Psychiater Hare hat die wichtigsten Symptome zusammengetragen, die sehr eindrucksvoll die Problematik im Umgang mit Psychopathen (dieser Ausdruck wird im Weiteren auch für Soziopathen benutzt) beschreiben. Seine Auflistung (Hare, Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns, Springer, Wien, New York 2005, Seite 30) führt die Kategorien „emotional/zwischenmenschlich“ und „abweichendes Sozialverhalten“ auf.
Kommentar: Hier ist eine klare Unterscheidung für Soziopathen und Psychopathen aus einem anderen Artikel, denn man kann die Begriffe nicht gleichsetzen:
Sozipathen neigen dazu, nervös und leicht erregbar zu sein. Sie sind unbeständig und tendieren zu emotionalen Ausbrüchen, einschließlich Wutanfällen. Sie sind wahrscheinlich ungebildet und leben am Rand der Gesellschaft, unfähig, einer geregelten Arbeit nachzugehen oder für sehr lange Zeit an einem Ort zu bleiben. Es ist schwierig, jedoch nicht unmöglich für Soziopathen, Bindungen zu anderen aufzubauen. Viele Soziopathen können eine Beziehung zu einem bestimmten Individuum oder einer bestimmten Gruppe herstellen, obgleich sie keine Rücksicht auf die Gesellschaft im Allgemeinen oder ihre Regeln nehmen. In den Augen anderer erscheinen Soziopathen als sehr gestört. Jedes Verbrechen einschließlich Mord, das von einem Soziopathen begangen wird, wird eher planlos, desorganisiert und spontan anstatt geplant sein.
Psychopathen, andererseits, sind unfähig, emotionale Bindungen aufzubauen oder echte Empathie mit anderen zu fühlen, obgleich sie oftmals über entwaffnende oder gar einnehmende Persönlichkeiten verfügen. Psychopathen sind sehr manipulativ und können leicht das Vertrauen der Menschen gewinnen. Sie lernen Emotionen zu imitieren, trotz ihrer Unfähigkeit sie tatsächlich zu fühlen, und sie erscheinen für arglose Menschen normal. Psychopathen sind oftmals hochgebildet und haben feste Arbeitsplätze. Einige sind so gut beim Manipulieren und Nachahmen, dass sie Familien haben und andere langfristige Beziehungen führen können, ohne dass jene um sie her jemals ihre wahre Natur erahnen.
Kommentar: Psychopathen kann man auch zwischen erfolgreichen und gescheiterten Psychopathen unterschieden. Erfolgreiche Psychopathen sind so intelligent und gewieft, dass sie dem Gesetz entgehen können und sie sind sehr häufig in Machtpositionen zu finden (Politik, Wirtschaft etc.). Gescheiterte Psychopathen hingegen findet man sehr oft im Gefängnis, die unter anderem Gewaltverbrechen begangen haben.
Lesen Sie dazu auch unsere Artikelserie:
- Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft
- Der Psychopath - Teil 3: Was ist ein Psychopath?
- Der Psychopath - Teil 4: Wie Psychopathen die Welt sehen
- Der Psychopath - Teil 5: Psychopathen und Beziehungen
- Der Psychopath - Teil 6: Wie man mit Psychopathen umgeht
- Der Psychopath - Teil 7: Symptome/Checklisten für Psychopathie
- Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
- Das 1x1 der Ponerologie: Lobaczewski und die Wurzeln der Politischen Ponerologie
- Das 1x1 der Ponerologie: Die Wahrheit hinter dem Krieg gegen den Terror
- Das 1x1 der Ponerologie: Der politische Psychopath
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Les Editions Pilule Rouge |
Neue Lebensqualität dank "Hirnschrittmacher": Schwere Depressionen ließen sich in einer Studie für vier Jahre massiv lindern oder gänzlich aufheben - ohne starke Nebenwirkungen. Dies gelang durch Einsetzen von Elektroden ins Gehirn, die gezielt Hirnbereiche stimulieren. Wenn weitere Studien diese Ergebnise bestätigen, könnte die Tiefe Hirnstimulation künftig den Betroffenen neue Lebensqualität geben, bei denen herkömmliche Behandlungen versagen.
Die Forscher stimulierten mit Elektroden eine Region im Gehirn, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert.
Bei Parkinson-Leiden ist die tiefe Hirnstimulation bereits eine anerkannte Behandlungsmethode. Dies wollen Forscher der Bonner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie um Studienleiter Thomas Schläpfer auch für den Einsatz gegen schwere Depressionen erreichen. Schon 2007 belegten sie in einer Pilotstudie die positive Kurzzeit-Wirkung auf depressive Probanden. Nun liegen erst Ergebnisse einer vierjährigen Langzeitstudie vor, die den Erfolg der Methode weiter untermauern.
Kommentar: Depressionen sind schmerzhaft und sollten bei längerem Anhalten auch behandelt werden. Auf der anderen Seite können Depressionen auch ein persönliches Entwicklungspotential darstellen, um wichtige Lektionen im Leben zu erlernen. Doch wie genannt, sollte eine chronische Depressionen behandelt werden. Aber es gibt auch mögliche Alternativen, die Potential haben und bei nicht chronischen Erkrankungen helfen könnten:
- Gesundheit und Wohlbefinden: "Was die Seele essen will" - Warum natürliche Antidepressiva wirksamer sind - Ein Blick in unsere Körperchemie
„Wenn Menschen von dem Milgram-Experimenten erfahren, sagen sie stets, ‚ich hätte nie so gehandelt‘. Unsere Studie hat jedoch ein übriges Mal demonstriert, wie stark eine Situation das Verhalten eines Menschen beeinflusst, und wie leicht er zustimmt, das zu tun, was er sonst als schmachvoll und unangenehm betrachtet“, erzählt Tomasz Grzyb von der polnischen Universität für Geistes- und Sozialwissenschaften in Wrocław.
In der Folgezeit hätten viele Menschen, wie der Forscher in dem Beitrag berichtet, gemeint, dass ein „Totalitarismus-Test“ in Ländern, die nie totalitär gewesen seien, und in Staaten, wo noch unlängst der Totalitarismus geherrscht habe, zu unterschiedlichen Ergebnissen führen könne. Zur erstgenannten Ländergruppe würden traditionell die USA gerechnet, zur zweiten die osteuropäischen Länder und die Staaten der ehemalige UdSSR.
Kommentar: Überwinden der selektiven Empathie: Studie zeigt, dass Mitgefühl für Fremde erlernbar ist