Die Wissenschaft des Geistes
Leidende fürchteten sich davor, dass sich Menschen über sie lustig machen oder etwas komisches über sie denken. Diese Angstkrankheit ist weit verbreitet. Etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter "Sozialer Phobie", erläutert der Wissenschaftler. "Das kann der Vortrag im Seminar, ein Termin mit dem Chef, aber auch einfach das Gespräch mit Freunden sein", erklärt Bräuer im Gespräch mit pressetext. Schlimm wird es, wenn Betroffene wegen panischer Ängste gar nicht mehr aus dem Haus gehen.
Eine Depression ist eine schwerwiegende Stimmungserkrankung, die viele Aspekte des Lebens beeinträchtigt. Landläufig herrscht die Ansicht, dass sich Depressionen auch negativ auf Denkleistungen auswirken - zum Beispiel auf die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.

mp Düsseldorf - Hat sich einmal eine Angst im Menschen festgesetzt, ist sie nur schwer zu überwinden. Der Grund könnte darin liegen, dass sie nicht aus dem Kopf verschwindet, sondern nur überlagert wird.
Basis dafür sind Versuche an Mäusen, die nach dem Ertönen eines bestimmten Klangs einer negativen Reizung ausgesetzt waren. Dadurch manifestierte sich die Angst, die bereits auftrat, wenn der Klang ertönte, auch ohne dass etwas Schlimmes folgte. Nach und nach reagierten die Mäuse aber nicht mehr ängstlich - das trat erst wieder auf, als der Klang im ursprünglichen oder in einem völlig neuen Kontext auftrat.
Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen nach Aussage des Kinder- und Jugendpsychiaters Eberhard Meyer zu. Der ärztliche Direktor der Vitos Klinik Hofheim im südhessischen Riedstadt stellt außerdem eine Zunahme der Schwere der Erkrankungen fest. So trete Schizophrenie zunehmend bei Jugendlichen unter 19 Jahren auf.
Das Experiment mit dem „unsichtbaren" Gorilla ist ein Klassiker der experimentellen psychologischen Forschung und schon jahrzehntealt.
Bei konservativen Menschen fanden die Forscher des University College London eine größere Amygdala. Dieses Areal dient zur Verarbeitung von Emotionen wie etwa Angst. Die Forscher leiten daraus im Fachblatt Current Biology ab, dass konservative Personen in ungewissen Situationen stärker auf Gefahren achten. "Früher galten manche psychischen Eigenschaften als Hinweis auf die politische Orientierung eines Menschen", sagt Erstautor Ryota Kanait. "Unsere Studie verbindet solche Persönlichkeitszüge mit bestimmten Hirnstrukturen."
(Quelle: "Current Biology", Online-Vorabveröffentlichung)
Die Kinder- und Jugendpsychiater untersuchten 15 Jungen und Mädchen im Alter von 7 bis 13 Jahren, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) litten. Dabei hatten Kinder mit einer schweren PTBS-Symptomatik und höheren nächtlichen Werten des Stresshormons Cortisol - einem weiteren Indiz für eine starke Traumatisierung - einen kleineren Hippocampus als die weniger stark traumatisierten Teilnehmer.
Lübeck - Der Körper nutzt den Nachtschlaf nicht nur, um sich zu regenerieren, sondern auch um Erlebtes und Erlerntes dauerhaft abzuspeichern. Neurobiologen der Universität Lübeck zeigten in Versuchen an Menschen im Schlaflabor, wie das Gehirn diesen Datentransfer bewältigt. Dabei wiesen sie nach, dass an der Gedächtnisbildung so genannte Deltawellen beteiligt sind. Diese langsam oszillierenden elektrischen Signale sendet das Gehirn im Tiefschlaf aus. Wurden die Signale bei den Teilnehmern über Elektroden verstärkt, so schnitten die Personen am Tag darauf deutlich besser in Gedächtnistests ab als andere Schläfer.
Emotional wichtige Geräusche wie Kinderlachen oder ein knurrender Hund werden vom Gehirn fast von Anfang an „auf der Überholspur“ verarbeitet. Das zeigte eine Studie, in der es Forschern mittels einer neuen Methode erstmals gelang, dem Gehirn ohne störende Untersuchungsgeräusche beim Hören zuzusehen. Die Aufnahmen enthüllten, dass schon das Hörzentrum und nicht erst der Mandelkern die „Sortierung“ der Geräusche übernimmt.
Gehirn reagiert in gleichem Hirnareal wie beim Nachempfinden von Schmerzen
Du bist ja so peinlich! Wer sich stellvertretend für andere schämt, dem tut es nicht nur sprichwörtlich weh: Es sind tatsächlich ähnliche Gehirnareale aktiv wie beim Nachempfinden des Schmerzes anderer. Das zeigt eine jetzt in „PLoS One“ veröffentlichte Studie zu den neuronalen Grundlagen des „Fremdschämens“. Diese Reaktion ist zudem unabhängig davon, ob die beobachtete „peinliche“ Person sich selbst schämt oder nicht.