Die Wissenschaft des Geistes
Über Soziale Netzwerke wie Facebook stehen viele Milliarden Menschen weltweit online miteinander in Kontakt. Welche Auswirkungen dies auf die Nutzerinnen und Nutzer hat, bleibt umstritten. Allerdings mehren sich die Hinweise darauf, dass vor allem nachteilige Auswirkungen auf die Psyche zu erwarten sind. So haben Wissenschaftler School of Medicine an der University of California in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass das mentale Wohlbefinden bei intensiver Facebook-Nutzung deutlich sinkt.
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen lieferten bereits Hinweis auf mögliche nachteilige Effekte der Facebook-Nutzung. So kamen Forscher des University of Pittsburgh’s Center for Research on Media, Technology and Health erst kürzlich zu dem Ergebnis, dass durch die Facebook-Nutzung die soziale Isolation steigt. In der aktuellen Studie haben die Wissenschaftler der University of California nun nachgewiesen, dass durch die Facebook-Interaktionen das mentale Wohlbefinden grundsätzlich geschmälert wird. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in dem Fachmagazin American Journal of Epidemiology.
Aber: Die Welt hat Unrecht, wenn sie so denkt.
Nett ist nicht die kleine Schwester von Scheiße. Sondern die große Schwester von Glück und Zufriedenheit.
Nett zu sein verändert unser Gehirn, wie Studien zeigen. Es hilft auch dem Helfer. Besonders wirksam sind sogenannte Random Acts of Kindess, „zufällige Akte der Freundlichkeit“. Kleine gute Taten, oft an Wildfremde gerichtet. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zum Beispiel: im Starbucks mal den 12-Euro-Kaffee des nächsten Kunden mitbezahlen. Einfach so. Oder beim Kinderwagen vor der Treppe anpacken (vorher vielleicht kurz fragen).
Die Random Acts of Kindness Foundation hat beeindruckende Studienergebnisse zusammengetragen.
Freundlichkeit füllt uns mit Energie und macht selbstbewusster
In einer Studie an der Berkeley University berichtete der Großteil der Teilnehmer, mehr Energie zu haben, nachdem sie einem anderen geholfen hatten. Sie fühlten sich optimistischer, stärker und selbstbewusster und verspürten deutlich mehr Gelassenheit.
Forscher aus Jülich haben gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht, wie das menschliche Gehirn auf molekularer Ebene verändert wird, wenn es ungewöhnlich lange wach bleiben muss. Dafür sind Probanden 52 Stunden lang wach geblieben. Im Jülicher PET-Zentrum wurden die Auswirkungen des Schlafentzugs dann vermessen. Im DLR in Köln sollten die Studienteilnehmer schließlich unter Überwachung ausschlafen. Das berichten die Wissenschaftler in einer Pressemeldung.
Dass Gesundheit und Leistung durch Schlafmangel massiv beeinträchtigt werden, ist allgemein bekannt. Doch der Schlafentzug ruft auch Veränderungen im Gehirn hervor, wie die aktuelle Studie belegte. "Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich durch den Schlafentzug die Zahl der verfügbaren A1-Adenosinrezeptoren erhöht. Durch einen anschließenden Erholungsschlaf normalisierten sie sich wieder auf das Ausgangsniveau", berichtet Studienleiter PD Dr. David Elmenhorst vom Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin.
Doppeltes Leid: Wer sich häufig einsam und ausgeschlossen fühlt, leidet auch im Krankheitsfall stärker. Das zeigt nun ein Experiment: Demnach bestimmt die subjektiv empfundene Einsamkeit maßgeblich die gefühlte Schwere einer Erkältung mit. Denn Probanden, die sich generell einsamer fühlten, klagten im Schnitt über schlimmere Symptome als Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk.
Wer sich einsam fühlt, dem geht es selten gut. Die soziale Isolation drückt nicht nur auf die Stimmung, sie schadet auch der körperlichen Gesundheit. Einsame Menschen schlafen schlechter, sind häufiger gestresst, werden eher krank und altern womöglich auch schneller als Menschen mit einem stabilen Sozialleben.
Dass Einsamkeit anfällig für Krankheiten macht, ist inzwischen gut untersucht. Kaum erforscht war bisher jedoch, wie sich die soziale Isolation auf das subjektive Erleben des Krankseins auswirkt. Empfinden Menschen, die sich einsam fühlen, die Symptome einer Krankheit anders? Diese Frage haben sich nun Wissenschaftler um Chris Fagundes von der Rice University in Houston gestellt.
Kommentar:
- Gefühl der Einsamkeit und Isolation schwächt Immunabwehr, verändert Genaktivität und macht anfälliger für chronische Krankheiten
- Großteil der deutschen Bevölkerung fühlt sich sozial isoliert
- Soziales Netzwerk: Durch Freunde können wir besser mit Schmerz und Stress unmgehen
- Hilfsbereitschaft zahlt sich aus: Anderen zu helfen verbessert die eigene Gesundheit
- Gesundheit und Wohlbefinden: Die Stress-Epidemie, die die Gesellschaft heimsucht - Und Anschläge weltweit, die die Angst aufrecht erhalten
Das Gebiet aber ist so groß, dass dieser Beitrag nur ein erster Hinweis sein kann. Es gibt mittlerweile genügend Fachliteratur, wobei ein guter Überblick bei dem später erwähnten Buch von Hare vermittelt wird. Soziopathen sind zumeist Wölfe im Schafspelz. Unter einer oft geschliffenen und charmanten Oberfläche verbirgt sich ein schwer gestörter Mensch mit der Fokussierung ausschließlich auf sich, fehlender Empathie (Mitgefühl für andere), sozialer Verantwortung und Gewissen. Schätzungen zufolge ist jeder 25. der Menschen Soziopath.
Während Psychopathen auffällig sind, vermögen es Soziopathen, ihre Persönlichkeitsstörungen nach außen hin zu verbergen, und in der Gesellschaft verankert zu sein. Tatsächlich aber sind sie innerlich genauso gestrickt und gestört, damit genauso gefährlich und sind der Inbegriff der dissozialen Persönlichkeitsstörung. Der bekannte amerikanische Psychiater Hare hat die wichtigsten Symptome zusammengetragen, die sehr eindrucksvoll die Problematik im Umgang mit Psychopathen (dieser Ausdruck wird im Weiteren auch für Soziopathen benutzt) beschreiben. Seine Auflistung (Hare, Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns, Springer, Wien, New York 2005, Seite 30) führt die Kategorien „emotional/zwischenmenschlich“ und „abweichendes Sozialverhalten“ auf.
Kommentar: Hier ist eine klare Unterscheidung für Soziopathen und Psychopathen aus einem anderen Artikel, denn man kann die Begriffe nicht gleichsetzen:
Sozipathen neigen dazu, nervös und leicht erregbar zu sein. Sie sind unbeständig und tendieren zu emotionalen Ausbrüchen, einschließlich Wutanfällen. Sie sind wahrscheinlich ungebildet und leben am Rand der Gesellschaft, unfähig, einer geregelten Arbeit nachzugehen oder für sehr lange Zeit an einem Ort zu bleiben. Es ist schwierig, jedoch nicht unmöglich für Soziopathen, Bindungen zu anderen aufzubauen. Viele Soziopathen können eine Beziehung zu einem bestimmten Individuum oder einer bestimmten Gruppe herstellen, obgleich sie keine Rücksicht auf die Gesellschaft im Allgemeinen oder ihre Regeln nehmen. In den Augen anderer erscheinen Soziopathen als sehr gestört. Jedes Verbrechen einschließlich Mord, das von einem Soziopathen begangen wird, wird eher planlos, desorganisiert und spontan anstatt geplant sein.
Psychopathen, andererseits, sind unfähig, emotionale Bindungen aufzubauen oder echte Empathie mit anderen zu fühlen, obgleich sie oftmals über entwaffnende oder gar einnehmende Persönlichkeiten verfügen. Psychopathen sind sehr manipulativ und können leicht das Vertrauen der Menschen gewinnen. Sie lernen Emotionen zu imitieren, trotz ihrer Unfähigkeit sie tatsächlich zu fühlen, und sie erscheinen für arglose Menschen normal. Psychopathen sind oftmals hochgebildet und haben feste Arbeitsplätze. Einige sind so gut beim Manipulieren und Nachahmen, dass sie Familien haben und andere langfristige Beziehungen führen können, ohne dass jene um sie her jemals ihre wahre Natur erahnen.
Kommentar: Psychopathen kann man auch zwischen erfolgreichen und gescheiterten Psychopathen unterschieden. Erfolgreiche Psychopathen sind so intelligent und gewieft, dass sie dem Gesetz entgehen können und sie sind sehr häufig in Machtpositionen zu finden (Politik, Wirtschaft etc.). Gescheiterte Psychopathen hingegen findet man sehr oft im Gefängnis, die unter anderem Gewaltverbrechen begangen haben.
Lesen Sie dazu auch unsere Artikelserie:
- Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft
- Der Psychopath - Teil 3: Was ist ein Psychopath?
- Der Psychopath - Teil 4: Wie Psychopathen die Welt sehen
- Der Psychopath - Teil 5: Psychopathen und Beziehungen
- Der Psychopath - Teil 6: Wie man mit Psychopathen umgeht
- Der Psychopath - Teil 7: Symptome/Checklisten für Psychopathie
- Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
- Das 1x1 der Ponerologie: Lobaczewski und die Wurzeln der Politischen Ponerologie
- Das 1x1 der Ponerologie: Die Wahrheit hinter dem Krieg gegen den Terror
- Das 1x1 der Ponerologie: Der politische Psychopath
![]() |
Les Editions Pilule Rouge |
Neue Lebensqualität dank "Hirnschrittmacher": Schwere Depressionen ließen sich in einer Studie für vier Jahre massiv lindern oder gänzlich aufheben - ohne starke Nebenwirkungen. Dies gelang durch Einsetzen von Elektroden ins Gehirn, die gezielt Hirnbereiche stimulieren. Wenn weitere Studien diese Ergebnise bestätigen, könnte die Tiefe Hirnstimulation künftig den Betroffenen neue Lebensqualität geben, bei denen herkömmliche Behandlungen versagen.
Die Forscher stimulierten mit Elektroden eine Region im Gehirn, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert.
Bei Parkinson-Leiden ist die tiefe Hirnstimulation bereits eine anerkannte Behandlungsmethode. Dies wollen Forscher der Bonner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie um Studienleiter Thomas Schläpfer auch für den Einsatz gegen schwere Depressionen erreichen. Schon 2007 belegten sie in einer Pilotstudie die positive Kurzzeit-Wirkung auf depressive Probanden. Nun liegen erst Ergebnisse einer vierjährigen Langzeitstudie vor, die den Erfolg der Methode weiter untermauern.
Kommentar: Depressionen sind schmerzhaft und sollten bei längerem Anhalten auch behandelt werden. Auf der anderen Seite können Depressionen auch ein persönliches Entwicklungspotential darstellen, um wichtige Lektionen im Leben zu erlernen. Doch wie genannt, sollte eine chronische Depressionen behandelt werden. Aber es gibt auch mögliche Alternativen, die Potential haben und bei nicht chronischen Erkrankungen helfen könnten:
- Gesundheit und Wohlbefinden: "Was die Seele essen will" - Warum natürliche Antidepressiva wirksamer sind - Ein Blick in unsere Körperchemie
„Wenn Menschen von dem Milgram-Experimenten erfahren, sagen sie stets, ‚ich hätte nie so gehandelt‘. Unsere Studie hat jedoch ein übriges Mal demonstriert, wie stark eine Situation das Verhalten eines Menschen beeinflusst, und wie leicht er zustimmt, das zu tun, was er sonst als schmachvoll und unangenehm betrachtet“, erzählt Tomasz Grzyb von der polnischen Universität für Geistes- und Sozialwissenschaften in Wrocław.
In der Folgezeit hätten viele Menschen, wie der Forscher in dem Beitrag berichtet, gemeint, dass ein „Totalitarismus-Test“ in Ländern, die nie totalitär gewesen seien, und in Staaten, wo noch unlängst der Totalitarismus geherrscht habe, zu unterschiedlichen Ergebnissen führen könne. Zur erstgenannten Ländergruppe würden traditionell die USA gerechnet, zur zweiten die osteuropäischen Länder und die Staaten der ehemalige UdSSR.
Sollte ein Spieler beim Pokern seinem Gegenüber in die Augen schauen? Auf diese Frage könnten Wissenschaftler in Hamburg nun eine Antwort haben. Wer auf die Pupillenbewegungen achtet, könne auf den inneren Zustand seines Gegenspielers rückschließen, meint der Hamburger Neurowissenschaftler Tobias Donner.
Der Professor am Universitätsklinikum Eppendorf hat zusammen mit zwei Kolleginnen die Veränderung der Pupillen bei Menschen untersucht, die gerade eine Entscheidung getroffen haben. Das Ergebnis: War sich ein Teilnehmer seiner Entscheidung unsicher, weitete sich seine Pupille unmittelbar danach. Mit dieser Weitung stieg auch die Wahrscheinlichkeit, dass er die nächste Entscheidung anders treffen würde, wie das Team im Fachblatt Nature Communications schreibt.
Für die Studie ließ Donner seine Versuchsteilnehmer auf einen Bildschirm schauen, über den zwei Wolken von Punkten zogen. Die 27 Männer und Frauen sollten angeben, welche der beiden Wolken-Bewegungen stärker war. Während des Entscheidungsprozesses vermaßen die Wissenschaftler die Pupillen mit einer Videokamera.
Kommentar: Ausnahme dabei sind Psychopathen, die Lügen können, ohne mit der Wimper zu zucken.
- Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft
- Der Psychopath - Teil 3: Was ist ein Psychopath?
- Der Psychopath - Teil 4: Wie Psychopathen die Welt sehen
- Der Psychopath - Teil 5: Psychopathen und Beziehungen
- Der Psychopath - Teil 6: Wie man mit Psychopathen umgeht
- Der Psychopath - Teil 7: Symptome/Checklisten für Psychopathie
- Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
- Das 1x1 der Ponerologie: Lobaczewski und die Wurzeln der Politischen Ponerologie
- Das 1x1 der Ponerologie: Die Wahrheit hinter dem Krieg gegen den Terror
- Das 1x1 der Ponerologie: Der politische Psychopath
Ah. Wir haben es lange vermutet und nun kommt die Bestätigung: Faulheit ist eben doch keine so schlechte Eigenschaft, wie Mutti immer meint. Nach einer neuen Studie faulenzen kluge Köpfe wesentlich mehr herum, als ihre nicht ganz so intelligenten Freunde.
In der unter der Leitung von Todd McElroy an der Florida Gulf Coast University durchgeführten Studie heißt es, dass Leute mit Köpfchen weniger Probleme damit haben, nichts zu tun und mehr Zeit damit verbringen können, einfach nur zu denken. Während Menschen mit weniger Intelligenz mehr Aktivität suchen - um den Kopf anzuspornen. Und weil sie schneller gelangweilt sind.

Bestimmte Arten des Trainings ermöglichen es, dass sich normale Menschen in nur kürzester Zeit große Mengen von Zahlenkombinationen oder Reihenfolgen von Gegenständen merken können.
Die Wissenschaftler des Donders Institute for Brain, Cognition and Behavior an der Radboud University in den Niederlanden stellten bei einer Untersuchung fest, dass sich die Gehirne der besten Gedächtnissportler nicht von den Gehirnen von normalen Menschen unterscheiden. Dies könnte bedeuten, dass jede Person mit dem richtigen Training zu außergewöhnlichen Gedächtnisleistungen fähig ist. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der medizinischen Fachzeitschrift Neuron.
Kommentar:
- Flynn-Effekt: Intelligenz wird durch unser Umfeld beeinflusst - Umgang mit intelligenten Menschen steigert eigenen IQ selbst im hohen Alter
- Neuverdrahtung des Gehirns selbst in hohem Alter möglich: Ständige Sinneswahrnehmung macht schlauer
- Neurogenese und Neuroplastizität: Erfahrungen lassen Hirnzellen sprießen
- Medizinische Sensation: Lymphbahnen im Gehirn gefunden - Lehrbücher müssen umgeschrieben werden
- Wissenschaftler: Ursprung des Bewusstseins entdeckt - Riesige Nervenzelle umgibt das gesamte Gehirn
- Unser Gehirn arbeitet anders: Multitasking macht Menschen krank und verschlechtert die Arbeitsqualität
- Menschliche Wahrnehmung ist voller Fehler: Der Completion-Effekt im Gehirn
- Das Gehirn kann durch Neurogenese neue Zellen bilden - 5 Wege zur Verbesserung der Wahrnehmung
- Wissenschaftler entdecken Photonen-Tunnel im Gehirn: Elektrische Leiter zwischen den Neuronen
- Immunsystem beeinflusst unser Sozialverhalten: Enge Verbindung zwischen Gehirn und Immunsystem
- Neu entdeckte Fähigkeit: Das Gehirn von Schizophrenen versucht sich selbst zu heilen
- Richtige Ernährung ist essentiell: Ungesunde Ernährung lässt das Gehirn schrumpfen
- Männer vom Mars und Frauen von der Venus? Der Mythos über das "männliche" oder "weibliche" Gehirn
- Soziales Netzwerk im Gehirn: Nervenzellen kommunizieren ähnlich wie Freunde in Netzwerken
Kommentar: