Erdveränderungen
Bauliche Maßnahmen für den Katastrophenschutz, nicht zuletzt unter Berücksichtigung der Veränderungen durch den Klimawandel, waren vor Kurzem Thema einer von der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten veranstalteten Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung brachte eine verblüffende Nachricht: Trotz einer von Klimaforschern prognostizierten regionalen Zunahme von Unwettern werden grundlegende Verbesserungen bei Schutzbauten nicht erforderlich sein.
Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 hat am Donnerstag das Dreiländereck zwischen Thailand, Laos und Burma erschüttert. Das Epizentrum lag in Burma, 89 Kilometer nördlich von Chiang Rai in Nordthailand und 589 Kilometer nordöstlich der burmesischen Hafenstadt Rangun, berichtete die US-Erdbebenwarte USGS. Zunächst war das Erdbeben bei der Stärke 7,0 eingestuft worden. Über Schäden lagen aus der Region zunächst keine Informationen vor.

Um Reaktor 1 im japanischen AKW Fukushima zu kühlen, kam auch eine Betonpumpe aus Deutschland zum Einsatz, die Wasser zog.
Berlin/Tokio. Zum Schutz vor radioaktiven Lebensmitteln aus Japan haben Bund und Länder ihre Vorsichtsmaßnahmen verstärkt. Vor allem bei Fisch und Fischerzeugnissen solle die Strahlenbelastung überprüft werden, teilte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gestern mit. Das Ministerium sprach von umfangreichen Vorkehrungen, um zu verhindern, dass radioaktiv verseuchte Lebensmittel nach Deutschland kommen. Aigner sieht derzeit keine Gefahren für Verbraucher. Fachleute untersuchen im Auftrag des Ministeriums derzeit die Radioaktivität von Fischen und Fischprodukten. Sie schließen eine Gefährdung der deutschen Verbraucher durch kontaminierten Fisch derzeit aus.
Auch die USA verschärften die Einfuhrbestimmungen für Gemüse und Milch aus Japan. Die US-Lebensmittelbehörde FDA sprach eine Importwarnung für Milchprodukte sowie frisches Gemüse und Obst aus den Präfekturen Fukushima, Ibaraki, Tochigi und Gunma aus.
«Man muss davon ausgehen, dass dieses Erdbeben andere große Erdbeben nach sich ziehen wird», sagte der Geophysiker Hans-Peter Bunge von der Ludwig-Maximilians-Universität München am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Der Spannungszustand des gesamten Erdkörpers habe sich verändert. Andere Erdplatten müssten nun zwangsläufig reagieren. Die Wellenbewegungen des Bebens von Japan hatten sich über die ganze Erde ausgebreitet. Sogar in München, wo die «Welle» nach zehn Minuten eintraf, habe sich der Boden noch um zwei Zentimeter gehoben und gesenkt, sagte Bunge. Mess-Stationen hätten dies aufgezeichnet.
Nach den beiden Beben der Stärke 5,5 und 6,4 sei kein Tsunami-Alarm ausgelöst worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Berichte über Schäden oder Opfer lagen demnach zunächst nicht vor. Das erste Beben ereignete sich am Nachmittag (Ortszeit) 45 Kilometer südöstlich der Stadt Taitung auf Taiwan, wie die US-Erdbebenwarte (USGS) mitteilte.

Das Atomkraftwerk San Onofre steht am kalifornischen Strand und in unmittelbarer Nachbarschaft mehrerer tektonischer Verwerfungen. Eine davon, die Cristianitos-Verwerfung, ist sogar sichtbar. Wenige hundert Meter von den Reaktoren entfernt klafft eine Spalte im Felsen.
Auch in den USA geht die Angst vor einem großen Erdbeben um, in Kalifornien liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99,7 Prozent. Menschen, Häuser und Schnellstraßen sind in Gefahr - und zahlreiche Atomkraftwerke, die dicht an tektonischen Spalten stehen.
Das kalifornische Atomkraftwerk San Onofre steht zwischen dem Freeway I-5 und dem Strand. Seine zwei Kuppeln ragen über die Pazifikbrandung, flankiert von einer Steilküste, an der Surfer herunterklettern. Vor 42 Jahren nördlich von San Diego erbaut, ist die Anlage eines der ältesten und größten AKW in den USA.

Noch immer rätseln Wissenschafler, warum in vielen Teilen der Welt Honigbienen plötzlich in Massen sterben. Als Ursache ziehen Experten der Vereinten Nationen ein Zusammenspiel von Schädlingen, Pestiziden und zerstörten Lebensräumen in Betracht
Eingeschleppte Parasiten, neue Pestizide, zerstörte Lebensräume und der Klimawandel - sie alle stehen im Verdacht, dem Leben der Honigbienen ein vorzeitiges Ende zu bereiten.
Und das in immer größerem Ausmaß: In den vergangenen Jahren ist die Bienenpopulation in Europa um zehn bis 30 Prozent zurückgegangen, in den USA um 30 Prozent und im Nahen Osten sogar um 85 Prozent. Das geht aus einem Bericht hervor, den Experten von Unep, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, jüngst in Genf vorgestellt haben.
Genf/Bern - Die weltweiten Bienenbestände gehen immer drastischer zurück. Das zeigt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP in einem Bericht. Besonders der industrialisierte Norden verliert von Jahr zu Jahr große Teile seiner Bienenvölker, manche Regionen verzeichnen sogar Rückgänge von 85 Prozent. Die Gründe, die dafür den Ausschlag geben könnten, sind zahlreich, eindeutige Ergebnisse gibt es jedoch nicht. Ohne nachhaltigere Formen der Bewirtschaftung ist die Nahrungsversorgung der Zukunft in Frage gestellt, so das Resümee.