ErdveränderungenS


Cloud Lightning

Europa: Schwächelnder Golfstrom beschert mehr Superstürme

Aktuelle Klimamodelle liefern glaubwürdige Ergebnisse, offenbaren aber auch einige Schwachstellen

Die Intensität von Tiefdruckgebieten über dem östlichen Nordatlantik und Europa wird in diesem Jahrhundert zunehmen. Gleichzeitig schwächt sich der Golfstrom im Nordatlantik ab. Einem internationalen Meteorologenteam ist es nun erstmals gelungen, einen Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen nachzuweisen.
Bild

In ihrer neuen Studie verglichen die Forscher der Universität Köln und der Universität Reading 22 Klimamodelle des International Panel for Climate Change (IPCC). Der Vergleich zeigt: Je stärker die Abnahme der warmen Meeresströmungen in den einzelnen Modellen, desto mehr nimmt die Intensität der Tiefdruckgebiete (Zyklonen) über dem östlichen Nordatlantik zu. Damit bestätigt sich die bereits von einigen Wissenschaftlern geäußerte Annahme: In Europa wird es voraussichtlich bis zum Ende des Jahrhunderts mehr extreme Stürme geben, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Nature Geoscience.

Bizarro Earth

Krater auf Sportplatz

Der Krater auf dem Fußballplatz in Kupferberg (Lkr. Kulmbach) wird verfüllt und nicht als Attraktion in ein Besucherbergwerk integriert. Der Platz bleibt für 30 Jahre gesperrt. Das sagte der Bürgermeister dem Bayerischen Rundfunk.
krater
© BR-Studio Franken/Frank Soldner

Kupferberg/Kulmbach - Einen entsprechenden Beschluss werde am Dienstagabend (03.04.12) der Stadtrat von Kupferberg fassen, sagte Bürgermeister Herbert Opel (CSU). Das sei für alle Beteiligten die beste und billigste Lösung, so Opel weiter. Noch im April soll der rund sieben Meter breite und bis zu 30 Meter tiefe Krater mitten auf dem Fußballplatz aufgefüllt werden. Der uralte Bergwerkstollen war im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten eingebrochen, nachdem bereits im Sommer Hohlräume unter dem Sportplatz entdeckt worden waren. Seitdem ist das Betreten des Fußballplatzes verboten.

Fußballverein ohne Sportplatz

Unklar ist, ob der FC Kupferberg einen neuen Trainingsplatz bekommt. Derzeit würden Planungen laufen, die Finanzierungsfrage sei aber noch offen, so Bürgermeister Opel. Er kann sich jedoch Spielgemeinschaften mit Nachbarvereinen vorstellen, so dass dort der Trainingsbetrieb stattfinden könne. Die Initiatoren des geplanten Besucherbergwerks erklärten, den sogenannten "St-Veit-Schacht" in das Museumkonzept zu integrieren, wäre zu teuer gewesen. Rund 100.000 Euro hätte der Museumsverein dafür aufbringen müssen, erklärt Vorsitzender Heinz Kliesch.

Card - MC

Krater in der Nordsee: Das Geschäft nach Öl und Gas

London - Selbst Wissenschaftler sprechen von einem «dreckigen Geschäft»: Das Bohren nach Öl und Gas im Meer birgt große Risiken, wie ein seit 21 Jahren sprudelndes Gasleck in der Nordsee zeigt. Es liegt nur gut 100 Kilometer von der jetzt geräumten Total-Plattform entfernt.

Es ist ein riesiger Krater am Meeresgrund. 50 Meter im Durchmesser, nach unten hin verjüngt er sich auf 15 Meter. Seit unglaublichen 21 Jahren strömt aus dem Loch in der schottischen Nordsee Gas an die Oberfläche. Im Gegensatz zum nur 100 Kilometer entfernten Leck der Elgin-Plattform interessiert sich kaum jemand für den Gas-Krater. «Ein Skandal», findet Jörg Feddern von der Umweltorganisation Greenpeace. Schließlich sei das ausströmende Gas 20 mal klimaschädlicher als der Klimakiller Kohlendioxid.

Der Konzern Mobil Oil hatte 1990 an der Stelle versucht, nach Öl zu bohren. Statt auf das zähflüssige «schwarze Gold» stießen die Ingenieure aber versehentlich auf eine Gasblase. Der Meeresboden riss auf und gab Unmengen Gas frei, vor allem das leicht entflammbare Methan - bis heute. «Der Gasstrom lässt ganz offensichtlich nach», sagt Peter Linke. Der Kieler Wissenschaftler forscht seit vielen Jahren an dem Leck und ist derzeit als Gutachter tätig.

Boat

Schlammvulkane vor portugiesischer Küste entdeckt

Tauchfahrzeug kartiert Meeresboden - einige vermeintliche Vulkane entpuppten sich als versunkene Schiffswracks
schlammvulkan
© auv abyss, geomarDie Schlammvulkane wurden mit Hilfe eines Autonomen Unterwasserfahrzeugs kartiert

Kiel - Nach einem Monat ist das deutsche Forschungsschiff Meteor des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung (GEOMAR) aus dem Golf von Cadiz zurückgekehrt. Mit im Gepäck haben die 15 Wissenschafter neue Karten des Meeresbodens, die unter anderem bislang unbekannte Schlammvulkane vor der Küste Portugals zeigen.

Hauptziel der Expedition war es, kalte Quellen am Meeresboden in über 4.000 Metern zu untersuchen. Neben traditionellen, an Kabeln oder Trossen in die Tiefsee herabgelassenen Messgeräten setzten die Forscher dabei auch das Autonome Unterwasserfahrzeug (AUV) Abyss ein. Es kann sich bis zu 24 Stunden lang unabhängig vom Forschungsschiff in bis zu 6.000 Metern Wassertiefe auf vorprogrammierten Kursen bewegen und dabei präzise Abbilder des Meeresbodens erstellen. "Dank der Kombination verschiedener Mess- und Beobachtungssysteme haben wir Daten gewonnen, die spannende neue Einblicke in Prozesse im Meeresboden versprechen", resümiert der wissenschaftliche Fahrtleiter Christian Hensen vom GEOMAR.

Bad Guys

Wieder starkes Erdbeben in Mexiko

Mexiko-Stadt - Erneut hat ein schweres Erdbeben Mexiko erschüttert. Das Beben in der Region Oaxaca hatte die Stärke 6,3, wie die US-Erdbebenwarte mitteilte. Die Auswirkungen waren bis in die Millionenstadt Mexiko-Stadt zu spüren. Tausende Menschen liefen dort auf die Straße, wie ein dpa-Reporter berichtet. Über Tote, Verletzte oder größere Schäden ist noch nichts bekannt.

dpa

Attention

Experten warnen vor 35 Meter hohen Tsunamiwellen

Bild
© dapdEin verheerender Tsunami traf die Küste von Japan nach einem Erdbeben 2011. Experten haben nun die Höhe der möglichen Wellen kräftig nach oben gesetzt
Nach der Katastrophe von Fukushima haben Erdbeben-Experten in Japan ihre Voraussage für die Höhe von möglichen Tsunamis nach oben korrigiert. Die Erhöhung fällt deutlich aus.

Nach der Katastrophe von Fukushima haben Erdbeben-Experten in Japan ihre Voraussage für die Höhe von möglichen Tsunamis nach oben korrigiert. Die Erhöhung fällt deutlich aus.

Eine bis zu 35 Meter hohe Tsunamiwelle könnte nach Einschätzung japanischer Experten nach einem heftigen Erdbeben die Küste des Landes treffen.

Nach einem Beben der Stärke 9,0 im Nankai-Meeresgraben könnten große Teile der Pazifikküste des Landes zwischen Tokio und der Insel Kyushu im Südwesten Japans von mehr als 20 Meter hohen Wellen überspült werden, erklärte eine Expertenkommission der japanischen Regierung.

Cloud Lightning

Wetterphänomen "Sprites": Die Kobold-Saison hat wieder begonnen

Bild
Lamy/ USA - Sie sind ein Lehrstück über den Umgang mit Beobachtungen zahlreicher Zeugen von Phänomenen, die bis zu ihrem letztendlichen Nachweis von Skeptikern und Wissenschaftlern meist als Trugbilder oder gar Spinnerei abgetan wurden. Die Rede ist von sogenannten Sprites und damit von einer besonderen Art von Blitzen, die oberhalb einer Wolke aus der Wolkendecke heraus und hier bis in eine Höhe von über 100 Kilometern nach oben ausschlagen können. Wie auch gewöhnliche Gewitter, so sind diese "Kobolde" hauptsächlich in den Frühjahrs-, Sommer-, und Herbstmonaten zu beobachten. Jetzt konnten die ersten Sprites über der Nordhalbkugel für 2012 fotografiert werden.

Tatsächlich wurden Sprites von Piloten schon seit Beginn der Luftfahrt beobachtet und vereinzelt beschrieben werden. Da Sprites jedoch nur eher selten beobachtet werden können und die meisten Meteorologen derartige Erscheinungen jahrzehntelang zudem für unmöglich hielten, ereilte die Zeugen dieser Wettererscheinungen ein ähnliches Schicksal wie Zeugen paranormaler, bzw. grenzwissenschaftlicher Phänomene: ihnen wurden Illusionen, Wichtigtuerei oder gar Spinnerei vorgeworfen. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise war, dass beispielsweise Piloten aus Angst, verspottet zu werden, viele ihrer Sprites-Beobachtungen verschwiegen.

Obwohl es schon zuvor vereinzelte Erklärungsversuche für die himmlischen Kobolde gab, konnten diese erst 1989 gezielt fotografiert uns damit nachgewiesen werden. Während entsprechende Zeugen also zuvor noch vorwiegend denunziert wurden, gelten Sprites mittlerweile als anerkanntes meteorologisches Phänomen und werden ironischerweise ihrerseits nun immer wieder gerne als rationelle Erklärungen für so manche UFO-Sichtung über den Wolken herangezogen...

Extinguisher

Ätna spuckt wieder Asche

Der Vulkan Ätna auf Sizilien hat am Sonntag bereits zum fünften Mal in diesem Jahr Asche ausgestoßen.

Der Ätna auf Sizilien hat am Sonntag Asche bis in die Ortschaften am Fuße des Vulkans regnen lassen. Betroffen war davon unter anderem Zafferana Etnea, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

Die neuerliche explosive Aktivität des mit 3350 Metern höchsten noch aktiven Vulkans in Europa war ansonsten ungefährlich. Ein Lavastrom ergoss sich vom Osthang des Berges in das unbewohnte Tal Valle del Bove. Der nahe gelegene Flughafen Catania an Siziliens Nordostküste musste wegen des Ausbruchs nicht geschlossen werden.

Heart - Black

Delfinsterben im Golf von Mexiko geht laut US-Studie weiter

Zwei Jahre nach der Ölpest im Golf von Mexiko hält das Delfinsterben vor der Südküste der USA an. Gemäss der US-Umwelt- und Wetterbehörde NOAA wurden bis Ende März in den Küstengewässern von Florida bis Louisiana 84 tote Wale und Delfine registriert.

Zum Vergleich: Vor der Ölkatastrophe im April 2010 starben in der Region im Jahresdurchschnitt 74 Tiere. Am schlimmsten sei die Lage in Louisiana. Dort wurden gemäss der Untersuchung allein in diesem Jahr bisher 37 tote Tiere entdeckt. Vor dem Unglück starben dort im Jahresdurchschnitt lediglich 20 Wale und Delfine.

Nach der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im April 2010 flossen über lange Zeit hinweg grosse Mengen Rohöl ins Meer. Weite Teile der Küste wurden verschmutzt. Allerdings hiess es später auch, die Folgen für Flora und Fauna seien geringer ausgefallen als ursprünglich befürchtet.

Bug

Milbe gefährdet 300.000 Bienenvölker

Wissenschaftler suchen Strategien zur Bekämpfung der tödlichen Milbe Varroa destructor

Honigbienen
© USDAHonigbienen
Für Imker und Bienenforscher beginnt der Frühling in diesem Jahr mit einer traurigen Bilanz. Bis zu 30 Prozent aller Bienenvölker in Deutschland sind im vergangenen Winter der Milbe Varroa destructor zum Opfer gefallen. In diesem Jahr könnten weitere 30 Prozent folgen. Und noch gibt es kein Patentrezept gegen die parastische Milbe.

Die ursprünglich in Asien beheimatete und nur auf Bienen vorkommende, parasitische Milbe Varroa destructor bildet die größte Gefahr für die heimischen Bienenvölker. Ohne effektive Behandlung kann die Varroamilbe ein befallenes Volk zugrunde richten. Am Institut für Bienenkunde der Goethe-Universität Frankfurt am Main trafen sich bereits in der vergangenen Woche 20 Wissenschaftler aus ganz Deutschland zu einer Krisensitzung. Die Ergebnisse ihrer Diskussion zur Situation der Bienenhaltung und Lösungskonzepte zum Varroaproblem stellen sie auf der heute beginnenden 59. Jahrestagung der AG der Bieneninstitute an der Universität Bonn vor.