Gesundheit & WohlbefindenS


Attention

Vorsicht mit Blutdruck-Medikamenten

US-amerikanische Forscher entdeckten bei einer Studie, dass Frauen, die in der Vergangenheit mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert waren und dann später aufgrund von Bluthochdruck oder Herzproblemen ACE-Hemmer und/oder Beta-Blocker einnehmen mussten, ihr Risiko, einen Brustkrebs-Rückfall zu erleiden, durch diese Medikamente möglicherweise erhöhten - was wieder einmal beweist, dass die mannigfaltigen Auswirkungen von Medikamenten auf den menschlichen Organismus nicht annähernd bekannt sind.

Auf Tabletten steht keine Adresse

Der menschliche Körper besteht nicht aus Einzelteilen, die unabhängig von einander funktionieren. Alle Zellen stehen miteinander in Verbindung, kommunizieren und tauschen sich über Neuigkeiten aus. Trifft eine Kopfschmerztablette ein, dann erfährt davon sicher nicht nur der Kopf - so wie wir das vielleicht gerne hätten - sondern der gesamte Organismus. Auf der Kopfschmerztablette steht also keine - für den Körper leserliche - Adresse (wie z. B. "rechte Schläfe"), so dass auch kein Mensch, pardon, keine Zelle und kein Organ weiß, was mit dem eintreffenden Fremdstoff überhaupt geschehen soll.

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Gerichtsurteil: Stevia wurde in Joghurts erlaubt

Der natürliche Süssstoff der Stevia-Pflanze ist schon seit einiger Zeit ein umstrittenes Thema. In einigen Ländern wie der Schweiz ist die Pflanze und deren Inhaltsstoffe schon längst als Lebensmittel zugelassen - nur in der EU war die Verwendung von Stevia in Lebensmitteln immer noch nicht erlaubt. Bis jetzt. Ein Gericht in Bayern hat nun entschieden, dass Stevia-Tee in Joghurts verwendet werden darf.

Streit um Stevia

Der Streit in der EU um Stevia - den gesunden Zuckerersatz mit vielfacher Süsskraft im Vergleich zu normalem Zucker - dauert nun schon lange an. Nicht nur für Bio-Hersteller, die herkömmlichen Zucker auf Grund seiner negativen Eigenschaften ersetzen möchten, sondern auch für die gesamte Getränke-Industrie, könnte das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts in München von Nutzen sein.

Nachdem die Andechser Molkerei Scheitz einen Tee aus Stevia-Blättern in Ihren Bio-Joghurts als Süssstoff verwendet hatte, entfachte der Rechtsstreit um die südamerikanische Pflanze.

Zulassungsverfahren für Stevia

Normalerweise müsste auch Stevia-Tee nach der Novel-Food-Verordnung der EU ein umfassendes Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor es in Lebensmitteln als Süssstoff verwendet werden darf. Da stellt sich einem doch die Frage, warum ein natürlicher, gesunder Zuckerersatz wie Stevia, im Vergleich zu einem synthetischen, ungesunden Süssstoff wie Aspartam, nicht zugelassen wird, oder?

Question

Auslöser für Multiple Sklerose womöglich gefunden

Forscher sind dahinter gekommen, was die Krankheit Multiple Sklerose auslösen könnte. Es liegt an der Darmflora.
Begehbares Modell eines menschl Darms
© ArchivbildEine Frau steht in München in dem begehbaren Modell eines menschlichen Darms.

Lange schon forschen Wissenschaftler nach dem Auslöser der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose (MS). Offenbar befinden sie sich auf einem guten Weg. Denn wie deutsche Forscher im Fachmagazin Nature (DOI:10.1038/nature10554) berichten, ist wahrscheinlich die natürliche Darmflora des Menschen der lange gesuchte Auslöser. Die unter normalen Bedingungen unschädlichen Bakterien können bei genetisch vorbelasteten Menschen eine Überreaktion des Immunsystems auslösen, so die Forscher. Als Folge greife die köpereigene Abwehr das eigene Nervensystem an und löse damit die MS aus.

Multiple Sklerose: Ernährung spielt zentrale Rolle

Die neuen Erkenntnisse könnten bedeuten, dass auch der Ernährung eine zentrale Rolle bei der MS zukommt. Denn was wir essen, bestimmt maßgeblich, welche Bakterien den Darm besiedeln. «Veränderte Essgewohnheiten könnten beispielsweise eine Erklärung dafür sein, warum die multiple Sklerose in asiatischen Ländern in den letzten Jahren zugenommen hat», erklärt Hartmut Wekerle, Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie und einer der Autoren der Studie.

Syringe

Genesung kann nicht einsetzen: Hälfte hört nicht auf Arzt

50 Prozent der Patienten nehmen ihre Medikamente nicht und benutzen nicht die ihnen verschriebenen Hilfsmittel. Zu diesem Fazit kommt die Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Jeder zweite Patient in Industriestaaten hört Studien zufolge nicht auf Anweisungen des Arztes und steigert so erheblich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle. Darauf hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober hingewiesen.

Bis zu zehn Milliarden Euro Mehrkosten entstünden dem deutschen Gesundheitssystem jährlich allein durch fehlende Therapietreue, sagte die Stiftungschefin Brigitte Mohn laut Mitteilung. "Zu viele Patienten wissen oft nicht um die Gesamtzusammenhänge zwischen ihrer Erkrankung und ihres beeinflussbaren Verhaltens auf ihre Gesundheit."

Pills

Antibabypillen: Erhöhtes Risiko von Blutgerinseln

Laut einer Studie der US-Gesundheitsbehörde FDA erhöhen mehrere Antibabypillen wie das Präparat „Yaz“ des Bayer-Konzerns das Risko von Blutgerinnseln. Im Durchschnitt hatten die Verwenderinnen von „Yaz“ ein 75 Prozent höheres Risiko von Blutgerinnseln als Frauen, die ältere Präparate benutzten.

Mehrere neue Antibabypillen wie das Präparat „Yaz“ des Bayer-Konzerns erhöhen laut einer Studie der US-Gesundheitsbehörde FDA offenbar das Risiko von Blutgerinnseln. Für die am Donnerstag veröffentlichte Studie wurde die Krankengeschichte von 2001 bis 2007 von mehr als 800.000 Amerikanerinnen untersucht, die verschiedene Verhütungsmittel einnahmen. Im Durchschnitt hatten die Verwenderinnen von „Yaz“ ein 75 Prozent höheres Risiko von Blutgerinnseln als Frauen, die ältere Präparate benutzten. Mehr Komplikationen verursachten auch Produkte der Firmen Johnson & Johnson und Merck. Bayer Healthcare erklärte, das Unternehmen prüfe die Studie.

gxg/dapd

Attention

Studie: Stimulation der Eierstöcke durch Hormongaben fördert Tumorentstehung

Amsterdam/Oxford (dpa) - Hormongaben vor einer künstlichen Befruchtung können einer Studie zufolge das Risiko für Eierstocktumore erhöhen.
Mann an Mikroskop
© dpa

Die Stimulation der Ovarien, wie sie vor künstlichen Befruchtungen stattfindet, steigere insbesondere das Risiko für sogenannte Borderline-Tumore. Das berichten Forscher vom Netherland Cancer Institute in Amsterdam im Journal Human Production.

Borderline-Tumore sind eine Besonderheit des Eierstockkrebses und nicht eindeutig als gut- oder bösartig klassifizierbar. Die sogenannten Grenztumore sollten nach Expertenmeinung jedoch nicht unterschätzt werden: «Borderline-Tumore sind häufig beidseitig und müssen operiert werden. Das bedeutet meist eine Entfernung des Eierstocks», erläuterte der bundesweit anerkannte Experte für Reproduktionsmedizin, Professor Michael Ludwig aus Hamburg. Die Wahrscheinlichkeit, an einem gut- oder bösartigen Eierstocktumor zu erkranken, bleibe aber sehr gering.

Attention

Rückschau Je mehr Limonaden, desto weicher die Knochen

Jugendliche, die häufig Softdrinks konsumieren, haben weniger mineralhaltige und damit weniger stabile Knochen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Die Konsequenz kann nach Einschätzung der Forscher eine erhöhte Osteoporose-Gefahr im Erwachsenen-Alter sein.
Softdrinks und Osteoporose
© PAOsteoporose ist eine häufige Alters-Erkrankung, die für Knochenbrüche anfälliger macht. Verformt sich auch noch durch sog. Keilwirbel die Wirbelsäule (siehe Abb. links), entsteht der typische Witwenbuckel. Eine Studie belegt jetzt, dass bei Softdrink-Trinkern mit zunehmendem Alter die Knochen weich werden.

Viele Softdrinks führen bei Jugendlichen zu weichem Knochen: „Je mehr derartiger Limonaden Jugendliche zu sich nehmen, desto geringer der Mineralgehalt“, fasste Studienleiter Thomas Remer die Studienergebnisse der Universität Bonn zusammen.

Die Konsumgewohnheiten aus der Jugend hätten Auswirkungen bis ins hohe Alter: So könne der Mangel das Osteoporose-Risiko erhöhen.

Worauf dieser Effekt zurückzuführen ist, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Zumindest bei koffeinhaltigen Softdrinks gebe es direkte Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel, berichteten die Wissenschaftler.

Doch komme noch ein indirekter Effekt hinzu: Wer auf zuckersüße Limonaden steht, bevorzugt der Studie zufolge eine insgesamt kohlenhydratreichere und proteinärmere Kost. Protein ist jedoch bei einer ausgewogenen Ernährung wichtig für die Knochenentwicklung.

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Zahnfüllungen aus Amalgam sind gefährlich

Studien bestätigen: Wer sich Amalgam in das Gebiss einsetzen lässt, hat oft auch zu viel Quecksilber im Blut. Doch viele Ärzte halten das gesundheitliche Risiko für gering.
amalgam
© PICTURE-ALLIANCE / DPA/GLOBUS/GLOBUS
Quecksilber ist das giftigste nicht-radioaktive Element, das die Menschheit kennt: Schon zwei Gramm sind tödlich. Im Prinzip ein Gefahrengut - und doch haben es viele im Mund: Amalgamfüllungen bestehen zu etwa 50 Prozent aus dem Schwermetall. Akut toxisch ist es zwar nur in gelöster Form und nicht, wenn es wie im Mund mit anderen Metallen gebunden und ausgehärtet ist. Unbedenklich sind amalgamhaltige Plomben dennoch nicht.

Wer sie im Gebiss hat, hat im Durchschnitt einen viermal so hohen Quecksilber-Wert im Blut wie amalgamfreie Menschen. Das wurde im Zuge verschiedener Studien - zuletzt unter anderem vom German Amalgam Trial unter Leitung des Zentrums für naturheilkundliche Forschung der TU München - nachgewiesen. Was die gesundheitlichen Folgen angeht, gehen die Meinungen auseinander: Sehen die einen ein deutliches Vergiftungsrisiko, schätzen andere das als gering ein.

Dieser Zwiespalt zeichnet sich auch innerhalb der Zahnärzteschaft ab. So hat mancher seit Jahrzehnten keine Amalgamfüllung gelegt, während andere keinen Grund sehen, davon abzulassen. „Natürlich können wie bei jedem Fremdkörper, der dauerhaft im menschlichen Organismus verbleibt, unerwünschte Nebenwirkungen auftreten“, erklärt Reiner Zaijtschek vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte.

Kommentar: Wenn diese Füllung so umstritten ist, warum wird sie dennoch bei Patienten eingesetzt?


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Antikörper IgE schützt vor Hirntumor

Menschen, die einen leicht erhöhten Immunglobulin E Wert besitzen, zeigen laut einer Studie von amerikanischen und englischen Forschern ein geringeres Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken. Besonders für Allergiker ist dies eine gute Nachricht, denn der Antikörper ist an einem Großteil der bekannten Allergien beteiligt. Parallel dazu beeinflusst die Krebstherapie den Immunglobin Wert nicht.

Allergiker können aufatmen

Für die Untersuchung werteten die Forscher mehrere 10.000 Datensätze aus, die sie in vier Studien gesammelt haben.

Sie konnten eindeutig nachweisen, dass bei Personen mit einem leicht erhöhten Immunglobulin E (IgE) Wert das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, deutlich sinkt. Jedoch muss hier die Betonung auf leicht liegen, denn bei Probanden mit einem sehr hohen Wert konnte kein Unterschied zu Personen mit einem „normalen“ Immunglobulin Wert festgestellt werden.

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Diabetes auf dem Vormarsch

Das Interesse an der chronischen Krankheit Diabetes ist ungebrochen. Das zeigte die Resonanz auf dem 17. Diabetikertag am Sonnabend in der Rolandhalle in Perleberg. Rund 250 Gäste verfolgten Referate zum diesjährigen Thema "Bewegung", kamen mit Experten ins Gespräch, konnten sich über neueste Behandlungsmethoden informieren. Vorbereitet und moderiert wurde die Veranstaltung von der Diabetologin Dr. Susann Lehrmann-Götze.

Einen Trend kann sie aus ihrer langjährigen Praxiserfahrung bestätigen: Die klassische Altersdiabetes vom Typ II bekommen immer häufiger junge Menschen. "Das sind vor allem die Altersgruppen 50 bis 66 Jahre, zunehmend aber auch die 40- bis 50-Jährigen", sagte sie. Selbst Kinder und Jugendliche seien betroffen. Ursachen: falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, starkes Übergewicht. Dr. Lehrmann-Götze spricht von 14-Jährigen, die bis zu 130 Kilogramm wiegen. Ihre Bauchspeicheldrüse sei zwar intakt, könne aber für so ein Körpergewicht nicht genug Insulin produzieren.

Die gute Nachricht für junge Diabetiker sei, dass sie bei einer Änderung ihres Lebenswandels die Krankheit besiegen können: "Gelingt es ihnen, ihr Gewicht entscheidend zu reduzieren, kann ihr Körper ausreichend Insulin produzieren. Meistens geht damit auch der Bluthochdruck wieder zurück", so die Expertin.

Kommentar: Jede Aufnahme von Kohlenhydraten führt zu Blutzuckerschwankungen und diese sind die Grundlage für die Entstehung von diabetischen Folgeschäden. Deshalb empfiehlt Dr. Bernstein in seinem Buch, The Diabetes Solution, eine kohlenhydratarme Diät.