Fluten
Stuttgart - Bei stürmischem Wind und starkem Regen haben im Südwesten mehrere Menschen Verletzungen erlitten. Auch die Feuerwehr musste zu mehreren Einsätzen ausrücken, wie die Polizeipräsidien am Sonntagmorgen mitteilten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Sonntag eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Überall im Land müsse man sich besonders auf Überflutungen einstellen, sagte DWD Meteorologe Kai-Uwe Nerding. Auch vor herabstürzenden Gegenständen sollte man sich in Acht nehmen.
In der Heidelberger Altstadt hat sich am Samstagabend durch eine Windböe ein Dachziegel gelöst und einen 24 Jahre alten Mann am Kopf getroffen. Der Mann erlitt eine Platzwunde, wie ein Sprecher der Mannheimer Polizei am Sonntag sagte. Glücklicherweise habe der Ziegel ein eher weiches Material gehabt und der Verletzte konnte ambulant behandelt werden. Weil Laub die Gullis verstopft hatte, wurde außerdem in Heidelberg eine Bundesstraße überflutet. Laut Polizei reinigte die Feuerwehr die Gullis und die Straße war nach weniger als zwei Stunden wieder frei. Im Main-Tauber-Kreis geriet außerdem eine Weinberghütte nach einem Blitzeinschlag in Brand. Die Heilbronner Polizei schätzt den Schaden auf rund 20.000 Euro.
Schwere Überschwemmungen durch Starkregen im Südosten Brasiliens haben in den vergangenen Tagen mindestens 54 Menschen das Leben gekostet. 18 Bewohner werden vermisst, teilten die Notfalldienste mit. 30.000 Menschen wurden durch die Unwetter vertrieben. Betroffen waren vor allem die Bundesstaaten Minas Gerais, Espirito Santo und Rio de Janeiro.
Sturmregen sorgte dort in den vergangenen Tagen für Überflutungen und Erdrutsche. Ganze Viertel standen unter Wasser, Häuser stürzten Hänge hinab. Auf Straßen bildeten sich reißende Ströme, die Menschen, Autos und Schutt fortrissen. In Minas Gerais wurden laut den Notfalldiensten 15.000 Menschen in Sicherheit gebracht, in Espirito Santo fast 10.000 weitere. Im Staat Rio de Janeiro waren es laut Medienberichten mindestens 6000 Bewohner.

Sturm in Madrid: Vor einem Lotterie-Shop ist ein Bereich mit Absperrband blockiert, weil ein Bauteil herabzustürzen droht.
Der Unfall geschah am Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr nur wenige hundert Meter von Touristenattraktionen wie dem Platz Puerta del Sol oder dem Prado-Museum entfernt. Zudem ertrank am selben Tag ein 68-jähriger Surfer aus den Niederlanden in der südwestlichen Provinz Huelva. Schon am Donnerstag hatte es zwei weitere Tote gegeben. Auch im Nachbarland Portugal kamen zwei Menschen ums Leben.
Auf dem Mittelmeer nahe der südfranzösischen Hafenstadt Marseille wurde am Samstag weiterhin ein Mann vermisst, der am Freitag von einem Segelschiff ins Meer gestürzt war. Ein weiterer mit ihm verunglückter Mann konnte von den Einsatzkräften lebendig geborgen werden.
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Land unter in Frankreich: Heftige Sturmböen und starke Regenfälle sorgten vielerorts für Überschwemmungen.
Am Samstag hatten Sturmböen und anschwellende Wassermassen in Flüssen und Bächen bereits zu schweren Stromausfällen geführt. Vorübergehend waren 40.000 Haushalte ohne Strom, wie der Energieversorger Enedis mitteilte. Am Abend seien noch 25.000 Haushalte betroffen gewesen. In elf Departements galt vorerst weiterhin die zweithöchste Warnstufe.
Der Wintersturm kostete zwei Anwohnern der Unwetterregion das Leben: Ein 70-Jähriger verunglückte am Freitag im französischen Baskenland, als er mit seinem Auto gegen einen auf die Landstraße gestürzten Baum fuhr.
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Menschen begutachten die Lage nach einem Erdrutsch. Sintflutartige Regenfälle haben in Kenia Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst.
Die Erd- und Geröllmassen hatten am Samstag Häuser in West Pokot und darin schlafende Menschen verschüttetet. Die Rettungskräfte haben Probleme, an einige der Unglücksorte zu gelangen, weil das Hochwasser auch Straßen und Brücken zerstört hat. Die kenianische Regierung schickte Militär- und Polizeihubschrauber in das Katastrophengebiet an der Grenze zu Uganda.
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Das Hochwasser ist zurück: Helfer errichten einen Übergang auf einem überschwemmten Marktplatz in Venedig (24. November 2019).
Die zum UNESCO-Welterbe erklärte Stadt Venedig ist am Sonntag erneut überschwemmt worden. Der Pegel lag mit 130 Zentimetern aber deutlich unter den 187 Zentimetern vom 12. November.Es ist die Rede von weiteren Hunderten Millionen Euro an Schäden durch das Hochwasser.
~ RT Deutsch
Dabei wird das ganze Ausmaß der Zerstörung an Gebäuden und Denkmälern durch das Salzwasser erst nach vollständiger Trocknung zu sehen sein.
~ RT Deutsch
Wegen heftiger Schnee- und Regenfälle spitzt sich die Lage in den österreichischen Bundesländern Kärnten und Tirol zu. Einige Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten, unter anderem in Kärnten das Lesachtal, das Mölltal und die Gemeinde Heiligenblut, wie die Kleine Zeitung berichtete. Die Einwohner wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Gebäude wurden evakuiert. In Osttirol sollten die Schulen am Montag wegen der höchsten Lawinen- und Wetterwarnstufe geschlossen bleiben.
In Kärnten traten darüber hinaus mehrere Seen über die Ufer. Der bei Villach gelegene Faaker See führte am späten Sonntagabend ein Hochwasser, wie es statistisch nur alle 100 Jahre vorkommt. Seit der Nacht auf Samstag war der Pegel um rund 40 Zentimeter auf nun 140 Zentimeter gestiegen, wie Messdaten zeigten. In Lavamünd wird die Spitze des Hochwassers erst am Morgen erwartet. Dort wurde ein mobiler Hochwasserschutz errichtet, der Ortskern ist gesperrt.
Nach dem schweren Hochwasser in Venedig ist die Lage erneut kritisch. Der Markusplatz wurde am Freitag wegen Überflutung und starken Windes gesperrt, erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro. Für 11.20 Uhr war ein Wasserstand von 160 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel vorhergesagt, teilte die Kommune mit.
Schulen sind genauso wie der Dogenpalast geschlossen
"Ein weiterer Tag des Alarms", schrieb Brugnaro auf Twitter und rief die Einwohner zur Vorsicht auf. Vor allem der Wind peitschte das Wasser wieder in die Stadt. Schulen waren genauso wie der Dogenpalast geschlossen. Der öffentliche Verkehr wurde eingestellt.
In der Nacht zu Mittwoch hatte das Wasser allerdings noch deutlich höher gestanden. Es war ein Rekordwert von 187 Zentimetern registriert worden. Das war der höchste Wert seit mehr als 50 Jahren. Das bedeutet, dass mehr als 90 Prozent der historischen Stadt unter Wasser standen. Das war der höchste Wert seit 1966. Mehr als 80 Prozent der historischen Stadt stehen unter Wasser.
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Venedig hatte die italienische Regierung am Donnerstag den Notstand für die Lagunenstadt beschlossen. Dies teilte der Ministerrat nach einer Sitzung am Donnerstag mit. Damit werden 20 Millionen Euro an Soforthilfen freigegeben. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte, dass Privatleute mit Soforthilfen von 5000 und Geschäftsleute von 20.000 Euro rechnen könnten. Conte hatte am Donnerstag Venedig besucht.
Im ganzen Norden Italiens, aber auch in anderen Landesteilen werden für die nächsten Tage weiter heftige Niederschläge erwartet. In Venedig ist das Ausmaß der Schäden noch nicht abzusehen. In der Unesco-Welterbestadt entbrannte ein Streit über den mangelnden Flutschutz.
Flutschutz-Projekt wegen Korruption verzögert
Ein Milliarden-Projekt mit dem Namen "Mose" - kurz für "Modulo Sperimentale Elettromeccanico" - sollte eigentlich schon 2014 in Betrieb gehen. Dabei sollen riesige Barrieren an drei Eingängen zur Lagune hochgefahren werden und die Stadt schützen, sobald der Meeresspiegel eine kritische Marke überschreitet. Vor mehr als 15 Jahren begannen die Arbeiten, die schon knapp sechs Milliarden Euro kosten. Ein Korruptionsskandal verzögerte das umstrittene Mammutwerk. Auch gibt es seit jeher Kritik, dass ein Eingriff in das sensible Ökosystem der Lagune mehr schade als nutze.

Der Dogenpalast spiegelt sich im Hochwasser auf dem Marktplatz in Venedig
Kreuzfahrtschiffe in der Kritik
Wissenschaftler führen die zunehmenden Fluten in Venedig auf den Klimawandel zurück, der den Meeresspiegel steigen lässt. "Das Hochwasser in Venedig bringt das Problem der absoluten Trägheit an die Oberfläche, mit der man in Italien das Phänomen des Meeresspiegelanstiegs angeht", erklärte Luigi Merlo vom Handelsverband Confcommercio.
Kommentar: Der Klimawandel, der mit einem Meeresspiegel-Anstieg in Verbindung gebracht wird, ist anders als im Artikel impliziert NICHT menschengemacht:
- Neue Studien: Sonne steckt hinter dem Klimawandel, nicht menschengemachte Erwärmung
- Klima-Aktivismus: Die neue Religion der verblendeten Massen
- Klimahysterie: Was steckt hinter dem Hype und was kann man entgegensetzen?
- Globale Abkühlung: Kommt eine Eiszeit? Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Viele Kritiker halten auch die großen Kreuzfahrtschiffe für eine Gefahr. Weil für sie immer tiefere Fahrrinnen ausgehoben würden, entwickelten sich Teile der Lagune zu einem offenen Meeresarm.
Und so müssen erst Bilder wie von einem überschwemmten Markusdom um die Welt gehen, dass sich Italien wieder des Problems bewusst wird. Kulturdenkmäler seien durch salziges und schmutziges Wasser in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte Kulturminister Dario Franceschini und sprach von einem "Notfall". Kunstwerke in Sammlungen oder Material in Archiven und Bibliotheken seien aber nach ersten Erkenntnissen nicht beschädigt worden.
"So was habe ich noch nicht gesehen. Es ist eine Katastrophe."
Während Touristen Selfies mit den Wassermassen machten, waren die Bewohner schockiert. "So was habe ich noch nicht gesehen. Es ist eine Katastrophe. Es ist wie ein Krieg. Wir haben es gewusst", sagte der Venezianer Ezio Toffolutti der Deutschen Presse-Agentur. Läden und Supermärkte seien alle im Erdgeschoss, die habe es deshalb schlimm erwischt. "Eine schreckliche Zeit", sagte der viel in Deutschland tätige Bühnenbildner.
Ministerpräsident Conte traf am Donnerstag in Venedig auch Kioskbesitzer Walter Mutti, der bei der Flut alles verloren hatte. Bilder hatten gezeigt, wie sein Kiosk in den braunen Wassermassen davon trieb. "Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo er sein könnte", sagte Mutti in einem Interview der Zeitung "La Repubblica" auf die Frage nach dessen Verbleib. (dpa)
In Somalia sind bei Unwettern mindestens zehn Menschen gestorben, nachdem ein Boot bei dem Versuch Menschen zu retten, gekentert ist. Mehr als 270.000 Menschen mussten nach Überschwemmungen schon ihre Häuser verlassen, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Heftige Regenfälle hatten vielerorts Flüsse über ihre Ufer treten lassen. Viele Häuser und landwirtschaftlich genutzte Flächen wurden zerstört.
Tote in Kenia, Notstand im Südsudan
Auch andere Staaten in Ostafrika sind von den Unwettern betroffen. In Kenia starben nach Regierungsangaben 38 Menschen innerhalb eines Monats. Der Südsudan hatte wegen der Überschwemmungen bereits Anfang der Woche den Notstand in 27 Bezirken ausgerufen. Die Vereinten Nationen meldeten, dass in manchen Gegenden ganze Gemeinden überschwemmt worden seien. Zudem breiteten sich Krankheiten aus. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung sei eingeschränkt.
Kommentar:
Bei Unwettern in Japan sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Massive Niederschläge lösten teilweise Erdrutsche und Überflutungen aus. Eine Person werde vermisst, berichtete der TV-Sender NHK.
Betroffen waren die Tokioter Nachbarprovinz Chiba sowie die nordöstliche Provinz Fukushima, wo erst kürzlich der heftigste Taifun seit Jahrzehnten mehr als 80 Menschen in den Tod gerissen hatte. Mit Hubschraubern suchten die Einsatzkräfte in den überschwemmten Gebieten nach Überlebenden.
Kommentar: Japan: Taifun führt zu verheerenden Überschwemmungen, fordert mindestens 26 Tote und 170 Verletzte
"Es hörte sich an wie ein Erdbeben"
In der Unglücksregion waren einige Flüsse über die Ufer getreten. Häuser, Straßen und Schienen standen unter Wasser. Einige der Todesopfer wurden in überfluteten Autos gefunden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Polizei.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AP: "Es hörte sich an wie ein Erdbeben, also lief ich ins Freie." Der Regen sei noch intensiver als der Taifun gewesen, berichtete der Mann aus Midori.
Kommentar:
Kommentar: Auch Bayern und Hessen wurden von dem Unwetter getroffen.