Fluten
Fraser bezeichnete die beispiellosen Überschwemmungen, die in den australischen Sommermonaten Dezember und Januar tausende Wohnhäuser, Bauernhöfe, Betriebe, Straßen und Kohlebergwerke überflutet hatten, als einen "Tritt in den Magen" für die Wirtschaft von Queensland. Wenige Tage später war der starke Tropensturm "Yasi" über das Gebiet gefegt und hatte weitere Zerstörung angerichtet. Experten rechnen damit, dass die Unwetter auch das nationale Wirtschaftswachstum beeinträchtigen werden.
Die Einwohner haben damit Zugang zu Hilfszahlungen und Darlehen, um vor der Flut in Übergangswohnungen flüchten oder ihre bereits überschwemmten Häuser renovieren zu können, teilte das Weiße Haus am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Auch notleidenden Unternehmen könne mit dieser Anordnung geholfen werden.
In dem Staat sind nach Medienberichten mindestens 800 Häuser von den Wassermassen zerstört worden. Das über die Ufer strömende Wasser ruinierte Tausende Quadratkilometer fruchtbaren Ackerlandes, ließ Straßen verschwinden und Kirchen versinken.
Im Mississippi-Delta im Süden der USA richten sich Zehntausende Menschen auf eine Evakuierung ihrer Häuser ein. Das Flusshochwasser könnte in den Staaten Louisiana und Mississippi in den nächsten Tagen den höchsten Stand seit mehr als 80 Jahren erreichen. In der Gefahrenzone liegen unter anderem die Städte Baton Rouge und New Orleans.
Washington - Am Mississippi droht eine Jahrhundertflut. Gut eine Woche nach der verheerenden Tornadoserie im Süden der USA, rüsten sich die Anrainer von Illinois bis Louisiana für die nächste Katastrophe. Tausende Menschen flüchteten vor den Wassermassen. Besonders betroffen werden bis übernächste Woche die südlichsten Anrainer des mächtigen Stroms sein - in den Staaten Mississippi und Louisiana.
Die Nationale Ozean- und Wetterbehörde (NOAA) warnte: "Der Fluss wird auf annähernd 64 Fuß (19,5 Meter) steigen." Dieser Wellenkamm werde alle bisher dagewesenen Fluten am "Old Man River" überragen.
Wegen heftiger Regenfälle in den vergangenen Tagen ist der Wasserstand im Fluss Mississippi deutlich gestiegen. Aus Angst vor der Flut bereiten sich die Behörden im US-Bundesstaat Illinois darauf vor, einen Damm zu sprengen. Damit könnte die bereits evakuierte Stadt Cairo vor einer Überflutung geschützt werden. Das Hochwasser würde stattdessen Farmland überschwemmen.
Noch sei nicht entschieden, ob der Schutzwall am Mississippi tatsächlich gesprengt werden soll, schrieb die Zeitung "Southeast Missourian". Die Behörden in Illinois haben jedoch damit begonnen, Sprengstoff zum Damm zu bringen. Wie die Zeitung berichtete, dauert es etwa 20 Stunden, bis die Arbeit abgeschlossen ist und gesprengt werden kann.
Washington - Nach der verheerenden Tornado-Serie im Süden der USA droht den Menschen dort jetzt auch noch eine Flutkatastrophe. Die Behörden der Bundesstaaten Louisiana und Mississippi warnten am Samstag davor, dass in den kommenden Tagen der Mississippi massiv über seine Ufer treten könnte. Für beide Staaten gilt der Notstand. Dort waren bei den heftigen Gewittern und Tornados vom Mittwoch mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen.
Schlimmstenfalls drohe den Anwohnern des längsten Flusses der USA bis Mitte Mai ein Hochwasser von etwa 2,40 Metern Höhe, lautet die Warnung. Helfer begannen damit, Häuser mit Sandsäcken zu sichern. "Wir tun alles, um für den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein, hoffen aber das Beste", sagte der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal.
Bolivar - Mehrere Personen gelten laut Behörden noch als vermisst. Das Unglück hat sich nahe der Stadt Bolivar ereignet. Während eines Osterausflugs seien die Menschen von den plötzlichen Wassermassen des Flusses Pozo de la Vara überrascht und mitgerissen worden, teilten die Behörden mit.
Die Region wird seit Wochen von schweren Regenfällen heimgesucht. Die Bundesstaaten Mérida, Táchira, Trujillo und Zulia sind am stärksten von Hochwasser, Schlammlawinen und Erdrutschen betroffen.
Die japanische Regierung warnt vor weiteren Tsunamis. Am Freitag hatte eine zehn Meter hohe Wasserwand die Nordost-Küste des Landes überrollt und mehr als 1000 Menschen in den Tod gerissen. In weiten Teilen des Pazifik herrscht Tsunami-Alarm. In Japan stehen zahlreiche Gebäude und eine Raffinerie in Flammen. Die Regierung in Tokio ruft den atomaren Notstand aus. Experten zufolge besteht die Gefahr einer Kernschmelze.
Die japanische Regierung hat vor weiteren Tsunamis gewarnt. Das meldete der Fernsehsender NHK. Am Freitag hatten ein schweres Beben der Stärke 8,9 und ein nachfolgender Tsunami die Nordostküste Japans verwüstet und das Land an den Rand einer Atomkatastrophe gebracht. Mindestens 1000 Menschen kamen ums Leben.
Allein in der von einer Flutwelle heimgesuchten Millionenstadt Sendai im Nordosten des Landes seien 200 bis 300 Leichen an einem Strand gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo steigt die Zahl der Opfer von Minute zu Minute. Bislang gebe es laut Polizei mehr als 330 bestätigte Todesopfer. Mehr als 530 Menschen würden noch vermisst, 630 Menschen seien verletzt worden.
Die Warnungen reichten von Russland über Indonesien bis an die gesamte Westküste der USA und Südamerikas. Besonders gefährdet sind niedrigliegende Pazifik-Inseln. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz äusserte die Befürchtung, dass angesichts der Höhe der Flutwelle ganze Pazifik-Inseln überschwemmt werden könnten.
In Japan hatte das Beben der Stärke 8,9 zu schweren Zerstörungen und einer bis zu zehn Meter höhen Flutwelle geführt.
Kalifornien erwartet Zwei-Meter-Flutwelle
Das Pazifische Tsunamizentrum in Los Angeles erliess Warnungen für die gesamte amerikanische Pazifikküste von Alaska bis Chile. Der Tsunami könne grössere Schäden verursachen hiess es. Die Behörden aller betroffener Länder wurden aufgefordert Massnahmen zum Schutz der Menschen zu ergreifen.
Wie die japanische Wetterbehörde mitteilte, ereignete sich das Beben um am Freitag 14:46 Ortszeit in einer Tiefe von 10 Kilometern, etwa 80 Kilometer vor der Ostküste. In der rund 380 Kilometer vom Epizentrum entfernten Hauptstadt Tokio, in der die Häuser schwankten, liefen zahlreiche Bewohner in Panik auf die Straße. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji wurden in Tokio mindestens sechs Brände gemeldet. Der Leiter des Goethe-Instituts in Tokio, Raimund Wördemann, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Es bebt die ganze Zeit.“ Er sitze mit einem Helm unter dem Schreibtisch. Im Großraum Tokio fiel für vier Millionen Menschen der Strom aus.