In der Annahme, dass es sich um Uran-Vergiftungen handelt, sind Bewohner in zwei kleinen kasachischen Dörfern für bis zu sechs Tagen am Stück eingeschlafen. In Krasnogorsk und dem nahegelegenen Kalachi, beides Städte, die nach dem Fall der Sovietunion 1989 beinahe vollständig verlassen wurden, sind 60 der 820 Einwohner von einer unheimlichen Krankheit heimgesucht worden.
© Alex Coli
Marina Felk, eine 50-jährige Melkerin in Kalachi sagte: "Ich war gerade dabei wie üblich die Kühe früh am Morgen zu melken, und dann schlief ich ein. Ich erinnere mich an gar nichts mehr, nur dass, als ich wieder zu mir kam, ich in einem Krankenhaus war, und die Krankenschwestern mich anlächelten und zu mir sagten: "Willkommen zurück, schlafende Prinzessin, du bist endlich aufgewacht. Woran erinnerst du dich?" An nichts. Ich schlief zwei Tage und zwei Nächte lang."
Alexey Gom, ein 30-jähriger, der seine Schwiegermutter in Kalachi besuchte, erkrankte ebenfalls. "Am Morgen wollte ich meine Arbeit zu Ende bringen, machte meinen Laptop an, öffnete die Seiten, die ich zu Ende lesen musste - und das war es. Es fühlte sich an als würde jemand einen Knopf drücken und mich ausknipsen", erzählte er Journalisten vor Ort. "Ich erwachte im Krankenhaus, meine Frau und Schwiegermutter saßen an meinem Bett. Der Arzt hatte trotz einer Reihe an Tests die er an mir durchführte nichts feststellen können. Ich schlief länger als 30 Stunden. Aber das ist mir noch nie jemals passiert, niemals in meinem Leben, und auch niemandem aus meiner Familie."