Plagen
Nach der Einschätzung von Ärzte ohne Grenzen ist die Ebola-Epidemie in Westafrika "komplett außer Kontrolle" geraten. Seine Organisation stoße an ihre Grenzen, sagte der Einsatzleiter der Ärzteorganisation in Brüssel, Brat Janssens. Hilfsgruppen und Regierungen müssten mehr Experten schicken und mehr für die Aufklärung über die Verbreitung des Virus tun, sagte er. Die Gesundheitskrise sei längst nicht vorbei und werde möglicherweise die tödlichste überhaupt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind dem Virus seit März in Guinea, Sierra Leone und Liberia mehr als 330 Menschen zum Opfer gefallen. Allein in der vergangenen Woche seien 14 neue Todesfälle und 47 Verdachtsfälle verzeichnet worden, teilte die WHO in Brazzaville in der Republik Kongo mit. Mehr als 500 Menschen sollen mit dem Virus infiziert sein.
Marina Felk, eine 50-jährige Melkerin in Kalachi sagte: "Ich war gerade dabei wie üblich die Kühe früh am Morgen zu melken, und dann schlief ich ein. Ich erinnere mich an gar nichts mehr, nur dass, als ich wieder zu mir kam, ich in einem Krankenhaus war, und die Krankenschwestern mich anlächelten und zu mir sagten: "Willkommen zurück, schlafende Prinzessin, du bist endlich aufgewacht. Woran erinnerst du dich?" An nichts. Ich schlief zwei Tage und zwei Nächte lang."
Alexey Gom, ein 30-jähriger, der seine Schwiegermutter in Kalachi besuchte, erkrankte ebenfalls. "Am Morgen wollte ich meine Arbeit zu Ende bringen, machte meinen Laptop an, öffnete die Seiten, die ich zu Ende lesen musste - und das war es. Es fühlte sich an als würde jemand einen Knopf drücken und mich ausknipsen", erzählte er Journalisten vor Ort. "Ich erwachte im Krankenhaus, meine Frau und Schwiegermutter saßen an meinem Bett. Der Arzt hatte trotz einer Reihe an Tests die er an mir durchführte nichts feststellen können. Ich schlief länger als 30 Stunden. Aber das ist mir noch nie jemals passiert, niemals in meinem Leben, und auch niemandem aus meiner Familie."

Das Mers-Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa jeder dritte Patient stirbt an dem gefährlichen Erreger.
Das gefährliche Coronavirus MERS wird nach Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschaftler direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. Wie Forscher in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine schreiben, untersuchten sie den Fall eines 44 Jahre alten Mannes aus Saudi-Arabien, der im November an dem Virus starb, kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte. Sie fanden dabei heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren.
Übertragung durch Körperkontakt
Die Daten legten nahe, dass das MERS-Virus durch engen Kontakt mit einem infizierten Kamel übertragen wurde, sagte Studienleiter Tarik Madani von der König-Abdulasis-Universität in Dschiddah. Die Forschungsergebnisse zeigten erstmals einen "eindeutigen Beweis" für einen solchen Übertragungsweg, sagte W. Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York, der nicht an der Studie beteiligt war.
Wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums in Freetown sagte, wurde bei einem der Fälle das gefährliche Ebola-Virus nachgewiesen. Die drei weiteren Fälle würden noch untersucht.
Der Ministeriumsvertreter hatte zunächst vier Ebola-Tote gemeldet, seine Angaben kurz darauf aber präzisiert. Er könne "bestätigen, dass die Ebola-Krankheit in einigen Dörfern" im Bezirk Koindu an der Grenze zu Guinea aufgetreten sei, sagte der für Krankheitsprävention zuständige Direktor im Gesundheitsministerium, Amara Jambai, im Radiosender SLBC. Bislang sei bei einem der Todesfälle in zwei Laboruntersuchungen Ebola als Todesursache bestätigt worden. In Koindu gebe es eine Zunahme von Durchfallerkrankungen und Erbrechen.
Bereits dutzende Ebola-Tote in Guinea
Die Weltgesundheitsorganisation teilte am Montag mit, ihr sei Bericht erstattet worden über fünf Todesfälle in Koindu. An der gefährlichen Ebola-Epidemie waren in Guinea seit Jahresbeginn dutzende Menschen gestorben. Auch in Liberia gab es mindestens zwei Ebola-Tote.

Das Mers-Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa jeder dritte Patient stirbt an dem gefährlichen Erreger.
Das Risiko einer Ansteckung für die Bevölkerung sei sehr gering, teilte das CDC mit. "Wir haben erwartet, dass Mers die USA erreichen würde, wir sind darauf vorbereitet und handeln schnell", sagte CDC-Direktor Tom Frieden.
Nach Informationen des griechischen Gesundheitsministeriums war ein 69 Jahre alter Mann am 17. April von Dschidda aus nach Griechenland zurückgekehrt. Er litt zum Zeitpunkt der Rückkehr unter Fieber und Diarrhö. Ärzte in Saudi-Arabien hatten die Diagnose Typhus abdominalis gestellt. Dort wurde vermutet, dass sich der Mann bei seiner Frau angesteckt habe, die vom 31. März bis 5. April in einer Klinik in Dschidda ebenfalls wegen eines „bestätigten“ Typhus behandelt wurde.
Beim Ehemann traf die Diagnose, die während eines Klinikaufenthaltes zwischen dem 8. und 10. April gestellt wurde, nicht zu. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland erregte eine (für Typhus ungewöhnliche) bilaterale Pneumonie den Verdacht der Ärzte, die eine Infektion mit dem MERS-Coronavirus diagnostizierten. Die Diagnose wurde vom griechischen National Referenzlabor für Influenza bestätigt.
Eine neue Welle von Mers-Infektionen beunruhigt die Menschen in Saudi-Arabien. Jüngst sind zwei weitere Menschen Opfer des gefährlichen Mers-Virus geworden.
Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilte, starb ein chronisch kranker 73-Jähriger in Riad an der von dem Erreger ausgelösten Atemwegserkrankung, ebenso wie ein 54-Jähriger in Dschidda. Dort hatte die Zahl der Infektionen mit dem Erreger zuletzt zugenommen.
Insgesamt wurden 17 neue Infektionsfälle in vier Städten bekannt. Seit September 2012 starben 81 Menschen in Saudi-Arabien an dem Virus, insgesamt 261 infizierten sich mit dem Erreger. Alleine in der vergangenen Woche waren 23 neue Fälle hinzugekommen.
Am schlimmsten betroffen ist die Stadt Gueckedou im Süden, dort starben 34 Menschen an dem aggressiven und unheilbaren Virus. In der Hauptstadt Conakry gab es 15 bestätigte Ebola-Todesfälle. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich auch 24 Gesundheitsmitarbeiter infiziert, von denen 15 starben.
Die Öffentlichkeit könne jedoch beruhigt sein, da der Inhalt der Phiolen nicht ansteckend sei. In den Phiolen seien lediglich Teile des SARS-Virus enthalten, die sich nicht weiterverbreiten können.
Die Phiolen seien bereits seit Monaten verschwunden, was die Frage aufwirft, ob eventuell andere Behälter mit ansteckenden Krankheiten spurlos verschwunden seien könnten.
Für den jüngsten Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Staat Guinea ist ein neuer Erregerstamm verantwortlich. Damit gebe es Beweise, dass die meist tödlich verlaufende Krankheit sich nicht von anderen afrikanischen Ländern verbreitet habe, erklärten Wissenschaftler am Mittwoch.
Der Ursprung des Virus sei zwar weiter unklar, aber es sei wichtig zu wissen, dass es nicht aus anderen Ländern nach Guinea eingeschleppt worden sei, erklärte Stephan Gunther vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Er leitete eine internationale Forschergruppe, die das Virus untersucht und ihre Ergebnisse online im New England Journal of Medicine veröffentlicht hatte.