Plagen
Der Neandertaler starb aus, das Zarenreich entstand und zerfiel, doch Pithovirus sibericum blieb, wo es war. Vergraben im kalten Boden der sibirischen Einöde schlummerte das Virus vor sich hin. 30 Meter Permafrost trennten es vom Alltag an der Oberfläche. Bis französische Forscher im fernen Osten Russlands in der Region Kolyma es aus seinem natürlichen Tiefkühlfach befreiten.
Sie hatten sich nicht verirrt, sie waren auf der Jagd nach Viren, die die Welt da draußen noch nie gesehen hat und die sie in unerforschten Gebieten vermuten. Die Wissenschaftler um Matthieu Legendre von der Universität Aix-Marseille rissen Pithovirus sibericum mit schwerem Gerät aus seinem 30.000 Jahre währenden Winterschlaf. Eine Sensation, denn einen solchen Virus hatten sie noch nicht gesehen. Doch mit der Entdeckung kam auch die Sorge. Könnten Erreger wie Pithovirus sibericum dem Menschen gefährlich werden?
Zum Vergleich: Von März bis Mai 2009 erkrankten in Mexiko 5.337 Menschen am AH1N1-Virus und 97 Menschen starben. Landesweit wurden die Schulen geschlossen und Schutzmasken ausgeteilt. Während die Weltgesundheitsorganisation daraufhin die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts ausrief, stand das Thema Gesundheit in diesem Jahr nicht einmal auf der Tagesordnung des Treffens der Regierungschefs von Mexiko, Kanada und den USA.
Im Jahr 2009 ließ sich die Spur des AH1N1-Virus bis in die Gemeinde La Gloria im Bundesstaat Veracruz zurückverfolgen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu riesigen Schweinemastanlagen befindet. Im Rückblick stellt sich die Frage, ob damals die Grippewelle instrumentalisiert wurde, um in Mexiko von anderen innenpolitischen Themen abzulenken respektive den Pharmakonzernen mit der "Pandemie" die Möglichkeit zu einem Extraprofit zu bieten. Die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto scheint es hingegen vorzuziehen, schlechte Nachrichten von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Während der diesjährigen Epidemie zeigte sich eine - verglichen mit den USA - fünffach höhere Mortalität in Mexiko und das, obwohl das Land derzeit über eine Reserve von 1,2 Millionen Impfdosen gegen die Schweinegrippe verfügt.
Im März vergangenen Jahres hat das Vogelgrippevirus H7N9 zum ersten Mal den Menschen befallen. In China starben schon in den ersten Wochen mehr als 130 Menschen an dieser neuen Form der Influenza A. Dies sorgte weltweit für Sorge: Könnte hieraus eine Pandemie entstehen? Im darauffolgenden Sommer war die Zahl der Infizierten aber zunächst rückläufig. Experten warnten jedoch damals schon: Im Herbst und Winter, wenn die Temperaturen sinken und die allgemeine Grippesaison wieder beginnt, sei mit einer neuen Epidemie zu rechnen.
Peking/London/Wien - Chinesische Wissenschafter haben in der Provinz Jiangxi im Osten Chinas ein für Menschen gefährliches neues Influenza-Virus entdeckt. Genau genommen ist das Virus für die Forscher ein alter Bekannter: Bereits im Jahr 2007 konnte es in einem See nachgewiesen werden. Neu ist nun allerdings, dass der Erreger seinen Weg zu Vögeln und letztlich auch zu Menschen gefunden hat. Vieles deutet darauf hin, dass der mit A(H10N8) bezeichnete Erreger, eben so wie der "Vogelgrippe"-Virus A(H5N1), von Geflügel verbreitet wird - und dass er mutiert ist. Das erste Todesopfer des neuen Virus, eine Frau in Nanchang, hatte zuvor einen Geflügelmarkt besucht. Ein zweiter Fall wurde bereits identifiziert, die Forscher glauben daher, dass A(H10N8) schon zirkulieren dürfte.
Es handelt sich um den fünften neuen Influenzastamm in den vergangenen 17 Jahren, schreiben die Forscher im Fachjournal The Lancet. "Die aktuelle Situation ist so ähnlich wie bei A(H7N9). An sich ist es nicht außergewöhnlich, dass es immer wieder neue Vogelgrippe-Viren gibt. Jetzt wird eben genauer 'hingeschaut'," erklärt Franz X. Heinz, Leiter des Departments für Virologie der MedUni Wien am Dienstag. Die chinesischen Wissenschafter und Behörden seien in dieser Hinsicht sehr aktiv. Heinz: "Man schaut auch deshalb genauer hin, weil es noch vor gar nicht so langer Zeit hieß, Vogel-Influenza-Viren seien für den Menschen nicht gefährlich. Aber dann kam A(H5N1)."
Berlin - Der Deutsche Bauernverband hat die Landwirte aufgerufen, ihre Betriebe vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. "Massiv verstärkte Vorbeugungsmaßnahmen sind das Gebot der Stunde, mögliche Übertragungswege müssen unterbunden werden", sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Die Afrikanische Schweinepest hatte nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vor wenigen Tagen die EU erreicht. In zwei Regionen Litauens wurde die tödliche Tierseuche festgestellt, die neben Hausschweinen auch Wildschweine befällt. Für Menschen und andere Haus- und Wildtiere sei sie ungefährlich, betont das Institut.
Kosmischer Staub könnte Wasser und organisches Material zur Erde und anderen Planeten gebracht haben

Auf der unebenen Oberfläche kleinster interplanetarer Staubpartikel, können durch Interaktion mit dem geladenen Teilchen des Sonnenwindes kleinste mit Wasser gefüllte Bläschen (Vesikel, blau) entstehen und so gemeinsam mit organischen Stoffen auf Planeten wie die Erde gelangen.
Seit Anfang des Jahres stieg die Zahl der Neuinfektionen damit auf rund 30 Fälle. Behörden hatten Ende März 2013 das erste Mal von infizierten Menschen berichtet.
In den Wochen danach wurden über 130 Betroffene gezählt, von denen mehr als 40 an der noch nicht hinreichend erforschten Krankheit starben. Nach dem Keulen tausender Vögel und anderer Vorsichtsmaßnahmen waren seit Sommer jedoch nur noch vereinzelt neue Infektionen gemeldet worden.
Das Rätsel, das dieses unerklärliche Sterben umgibt, war Thema einer kürzlichen Sendung des Programms NBC Nightly News aus Monterey Bay in Kalifornien, dem Sitz des weltberühmten Monterey-Bay-Aquariums. Zwei Seesternarten, die bisher in der Bucht nahe der Stadt lebten, sind völlig verschwunden. Wissenschaftler und Experten in Meeresbiologie untersuchen die Lage jetzt genauer.
Immer mehr Menschen in Deutschland sterben an Infektionen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete, starben 2012 zehn Prozent mehr Menschen mit einer Diagnose, die unter dem Oberbegriff „Infektiöse oder parasitäre Krankheiten“ geführt wird, als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2002 starben sogar 75 Prozent mehr Menschen an Krankheiten wie etwa einer Darminfektion oder einer Blutvergiftung. Allerdings waren diese Leiden insgesamt für nur 18.353 der 869.582 Todesfälle des Jahres 2012 ursächlich - das sind nur gut zwei Prozent.
Die Fachleute rätseln noch über den Anstieg. Beim Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin ist man zurückhaltend mit Erklärungen, gibt aber zu, dass einige Entwicklungen schon länger bekannt sind, etwa die steigende Zahl von Infektionen mit dem Durchfallerreger Clostridium difficile. Die Statistik weist besonders einen Anstieg bei den infektiösen Darmkrankheiten aus; sie stiegen bis 2012 auf 5578 - von 317 im Jahr 1998. Clostridium difficile ist ein bakterieller Darmkeim, den man sich typischerweise im Krankenhaus zuzieht. Die durch ihn verursachten Sterbefälle stiegen laut der neuen Statistik von drei im Jahr 1998 auf 2250 im Jahr 2012. Infektionen mit dem Durchfallerreger nehmen auf der ganzen Welt seit zehn Jahren zu; auch werden die Erkrankungen schwerer.
Der Mann hatte vermutet, dass sich seine Gesundheit wegen langjährigen Rauchens verschlechtert habee. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Lungen des Kranken tatsächlich nicht in Ordnung sind. Sie sind von gefährlichen Pilzen befallen.
Der Bauer hatte sich eine Aspergillose zugezogen, als er im Feld gearbeitet hatte. Gerade während der Feldarbeiten könnte er Sporen eingeatmet haben, die dann in die Lungen eindrangen und später dort ausgekeimt waren.
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