Astrobiologen haben im Innern eines Meteoriten vom Mars hohe Konzentrationen der Chemikalie Bor gefunden. In seiner oxidierten Form (Borate) hat Bor wahrscheinlich eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der irdischen RNA (Ribonukleinsäure = RNS) gespielt - die in der biologischen Zelle für die Umsetzung von genetischer Information in Proteine zuständig ist, die wiederum die Grundlage der biologischen Zellstruktur und für lebensnotwendige biochemische Reaktionen sind.
© Institute for Astronomy at the University of Hawaii at ManoaElektronenmikroskopaufnahme eines Schnittes eines 700 Millionen Jahre alten Marsmeteoriten. Deutlich werden die borhaltigen Adern aus Tonmineralien (s. Pfeil; 100 µm = der zehnte Teil eines Millimeters).
Manoa (USA) - Wie die Forscher um James Stephenson und Lydia Hallis vom University of Hawaii at Manoa NASA Astrobiology Institute (UHNAI) aktuell im Fachjournal
PLoS One (
DOI: 10.1371/journal.pone.0064624) berichten, wurde der Meteorit während der Meteoritensuche 2009-2010 in der Antarktis entdeckt und konnte aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung eindeutig als vom Mars stammend bestimmt werden.
Mit Hilfe des W. M. Keck Cosmochemistry Laboratory waren die Forscher in einem nächsten Schritt anhand einer Kleinstprobe in der Lage, feinste Tonadern im Innern des Marsmeteoriten zu analysieren. Nachdem die Wissenschaftler eine Kontamination durch irdisches Material ausschließen konnten, entdeckten sie, dass die Anteil an Bor in diesen Tonmineralien mehr als das Zehnfache der Menge betrug, wie sie bislang in Meteoriten gefunden werden konnte.