Erdfälle
Die Aufregung ist groß in Point Piper, einem noblen Vorort von Sydney. Der Grund: ein großes Loch, das sich nach starken Regenfällen in der Erde aufgetan hat. Ein Teil eines Gehwegs ist abgesackt, die Stelle liegt weniger als einen Kilometer vom Haus des australischen Premierministers Malcolm Turnbull entfernt.
Verletzt wurde bei dem Vorfall offenbar niemand, auch private Grundstücke sollen durch das Erdloch nicht beschädigt worden sein. Die Polizei sperrte jedoch Teile der betroffenen Straße. Vier Häuser seien evakuiert worden, berichtete der australische Sender ABC.
"Bislang haben wir keine sichere Erkenntnis darüber, was dieses Erdloch verursacht hat", sagte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Susan Wynne.
Nach Angaben der örtlichen Katastrophenschutzbehörde sind mit den Folgen der Überschwemmung mehr als 40.000 Einwohner konfrontiert. Die meisten von ihnen werden provisorisch in Moscheen und Staatseinrichtungen beherbergt. Inzwischen sind ungefähr 8.000 Menschen in zwei überfluteten Gebieten von der Außenwelt abgeschnitten.
Kommentar:
Frühmorgens war die Welt für SÜDKURIER-Austrägerin Theresia Kustermann nicht mehr in Ordnung. Sie entdeckte in der Metzgergasse, wenige Meter von der Telefonzelle entfernt, ein großes Loch im Boden und im Erdreich einen hinabgestürzten Blümenkübel. Schnell alarmierte sie das Bürgerbüro und wenige Minuten später standen Wolfgang Braunschweig vom Tiefbauamt und Bauhofchef Klaus Hötz vor dem vier Meter tiefen Krater. Völlig unklar war, wie es zu dem plötzlichen Absacken des Bodens kommen konnte und erst die schnell mit Bagger und Lastwagen angerückten Beschäftigten der Firma Strobel lösten das Rätsel. Sie verbreiterten die Grube und gruben tiefer hinab, bis sie auf einen Gewölbekeller stießen, der teilweise eingestürzt war. Der Keller führt in das Nachbargebäude und auf der Fläche stand nach Angaben von Strobel-Geschäftsführer Siegfried Strobel vor vielen Jahren das so genannte „Muffler-Haus“. Das auf dem Sandstein errichtete Gebäude wurde irgendwann abgerissen, aber der unterirdische Keller mit seinen Gewölbegängen blieb bestehen. „Wir stehen für solche Notmaßnahmen der Stadt immer zur Verfügung“, ergänzte Strobel im SÜDKURIER-Gespräch.
Über diese Kanäle und Gänge wurde gestern eine Stahlplatte verlegt, dann die Grube mit Kies aufgefüllt und der Boden wird dann wieder gepflastert, erläuterte Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter das Vorgehen. Ein Befüllen der Grube ohne die Plattenabedeckung mache keinen Sinn, denn das Material könnte unbegrenzt in den Hohlräumen verschwinden. Den Eingang des Gewölbes konnte man nicht ausfindig machen, womöglich handelte es sich auch um einen Lüftungsschacht für die Keller.
Kommentar:
Der etwa 25.000 Kilogramm schwere Truck parkte gerade vor einer Autowasch-Anlage, als sich das große Sinkloch auftat. Die Behörden beraten nun, wie das Fahrzeug, was mehrere Tausend Liter Wasser geladen hatte, befreit werden kann.
"Es besteht die Möglichkeit, dass die Außenwände des Lochs instabil sind.", meint ein Feuerwehrmann. Deswegen heißt es zunächst abwarten. "Wir wollen keinen weiteren Einbruch riskieren."
Trotzdem hievte man bereits die Wassertanks vom Truck, um das Fahrzeug leichter zu machen.
Der Fahrer konnte sich übrigens selbst aus seinem Lkw befreien. Verletzt wurde niemand. Warum das Erdloch entstand, ist noch nicht geklärt.
Am 8. November wurde die mehrspurige Straße im Handelsdistrikt Hakata wieder eröffnet. Ein ungefähr 30 mal 30 Meter großes und knapp 15 Meter tiefes Erdloch ist zwischen den Gebäuden aufgebrochen und hat mehrere Wasser- und Stromleitungen gekappt. Ungefähr 800 Haushalte waren vorübergehend davon betroffen. Die Reparaturen dauerten, zur Überraschung der Anwohner, weniger als sieben Tage an.
Nun musste die stark befahrene Straße jedoch kurzzeitig wieder für den Verkehr gesperrt werden. Grund dafür ist dafür ein Absinken des Erdbodens um ungefähr fünf Zentimeter. Später korrigierte das Verkehrsbüro von Fukuoka die Angaben auf einen Abfall von bis zu 6,9 Zentimetern.
Kommentar:
Ein riesiges Loch hat sich in der japanischen Stadt Fukuoka in einer fünfspurigen Straße aufgetan. Der etwa 15 mal 20 Meter große Krater gab den Blick auf Stützpfeiler angrenzender Gebäude frei. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie in den frühen Morgenstunden zunächst zwei einzelne Löcher im Asphalt immer größer wurden. Das Loch, das schließlich so breit wie die Straße war, tat sich in der Nähe des Hakata-Bahnhofs auf, dem wichtigsten Bahnhof der Stadt.
"Es war noch etwas dunkel draußen und ich habe mich erst gefragt: Fällt die Straße wirklich?", sagte ein junger Mann dem öffentlichen Rundfunksender NHK. Die beiden Löcher seien immer größer geworden. Als die Ampel einer nahegelegenen Straßenkreuzung umgefallen sei, sei ihm klar geworden, dass er sich besser in Sicherheit bringen sollte.
Schwerer, dicker Nebel klebte über dem Tal von Aberfan am Morgen des 21. Oktober 1966. Hausmeister Andrews hatte in der Grundschule die Toiletten saubergemacht und dem alten Kohleofen eingeheizt. Die Kinder sollten es schön warm haben an ihrem letzten Schultag vor den Herbstferien. Als er zum Frühstück nach Hause kam, machten sich Malcolm und Kelvin, seine beiden Jungs, gerade für die Schule fertig.
Ein paar Häuser weiter erinnerte der zehnjährige David seinen Vater daran, doch unbedingt den Sonntagsanzug aus der Reinigung zu holen. Am nächsten Tag sollte David, ein vielversprechender Pianist, im Städtchen Merthyr Tydfil auf der Hochzeit der Nachbarn aufspielen.
Hoch über Aberfan, auf dem Gipfel der häßlichen schwarzgrauen Abraumhalde der Kohlezeche Merthyr Vale, hatten Arbeiter zu Beginn der Frühschicht bemerkt, daß ein Teil der Halde über Nacht ein paar Meter abgesackt war. Seit fast 100 Jahren war hier der Grubenaushub der Zeche abgekippt worden, Sand, Gestein und ein zementähnlicher Matsch, dreißig Tonnen, Tag für Tag.
Um 8.10 Uhr sagte Kranarbeiter Leslie Davies dem Zechenbüro unten im Tal Bescheid: Die Halde rutscht ziemlich übel, sollen wir den Kran zurücksetzen? Heute nichts mehr verkippen, hieß die Antwort. Davies fuhr wieder nach oben. Kurz vor neun stellten die Arbeiter fest, daß die Halde weiter rutscht. Davies wollte eine Warnung ins Tal telefonieren, aber das Telefon funktionierte nicht. Die Drähte waren vor Jahren gestohlen und nie ersetzt worden.
Unten im Tal ahnte niemand etwas. Wie jeden Morgen hielten die kleine Gaynor, ihr Bruder Carl und ihre Schwester Marylyn auf dem Weg zur Schule bei dem kleinen Krämerladen an und kauften ein paar Süßigkeiten. In der Schule versammelten sich alle in der Aula, sie sangen "All Things Bright and Beautiful". Dann gingen sie in ihre Klassen. Gaynor erinnert sich, daß Lehrer Davies gerade Mathematikaufgaben an die Tafel geschrieben hatte und alle angestrengt rechneten. Janett, eine Klassenkameradin, sah zum Fenster heraus. "Da ist so ein komischer Qualm draußen", sagte sie zu Lehrer Davies. "Ach, das ist Kochdunst von der Küche", antwortete der Lehrer. Aber wir haben doch gar keine Küche in unserer Schule, dachte Gaynor noch.
Dann begann ein unheimliches Donnern, wie sie es noch nie vorher gehört hatte, ein Donnern, das immer näher kam. Und durch das Klassenfenster sah Gaynor das Schwarze auf die Schule zukommen. Die kleine Dawn stößt die Haustür auf. Sie hat den Horror in den Augen. "Mum", schreit sie, "die Schule ist verschüttet, die Schule ist verschüttet." Mutter Andrews verpaßt ihr eine Ohrfeige. "Das ist fürs Lügen", sagt sie. "Und wie du aussiehst, die ganzen Sachen voller Matsch. Wo bist du nur reingefallen?" Dawn ist das einzige Kind aus der Straße, das an diesem Tag von der Schule nach Hause kommt.
Um 9.15 Uhr löste sich die Halde und donnerte ins Tal. Binnen einer Minute überrollte die Schlammlawine eine Farm und einen Flußlauf, zerfetzte die Hauptwasserleitung nach Cardiff, begrub die Pantglas-Grundschule und acht Wohnhäuser unter sich. Die furchtbarste Tragödie der britischen Bergwerksgeschichte forderte 144 Todesopfer, davon 116 Schüler. Mit einem Mal waren fast alle sieben- bis zehnjährigen Kinder aus Aberfan tot.
Kommentar:
- Katastrophe in Galveston, Texas, 1900: Der schlimmste Hurrikan der US-Geschichte
- Rätselhafter Alaska-Tsunami nach Karfreitagserdbeben 1964: Weshalb traf es Chenega?
- Der stärkste Taifun der Geschichte: Fast 700.000 Zwangsevakuierungen als 300 km/h Winde und Fluten Zerstörung bringen
- 1816 - das Jahr ohne Sommer und die Folgen
- Die Magdalenenflut von 1342: Die größte Flut des letzten Jahrtausends
- Der stärkste bekannte Tornado in Deutschland - Die "ausserordentliche Lufterscheinung" von 1764
- Hexen, Kometen und planetare Kataklysmen
- Doggerland - Von einem Tag auf den anderen ging vor 8000 Jahren Land in der Nordsee für immer unter
- Erdveränderungen und das Klima beeinflussten die Geschichte der Menschheit und Aufstieg oder Niedergang ganzer Kulturen
- 'Intentionen des Himmels': Kometen und die Hörner des Moses
Nur zufällig seien zum Zeitpunkt des Erdrutsches der Schäfer und seine Tiere nicht auf dem Gelände gewesen, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA.
Dorfbewohner gaben an, in ihrer Region noch nie ein ähnliches Phänomen erlebt zu haben. Man gehe davon aus, dass wiederholte Erdbeben dafür verantwortlich seien. Geologen wollen nun der Entstehung des Kraters auf den Grund gehen. Noch sei zudem unklar, ob das Erdloch noch tiefer und größer werden könnte.
dpa
Kommentar:
Rottach-Egern - Der 20 Meter breite und zwei Meter tiefe Krater in der Lindenstraße wird den Menschen in Rottach-Egern noch ein paar Wochen erhalten bleiben. Glücklicherweise können die Leute wieder in ihre Häuser, befahrbar wird die Straße aber länger nicht sein. Während auch der Drogeriemarkt wieder geönnet werden kann, gibt es jedoch weiterhin Einschränkungen bei den Parkplätzen. Die Sperrung werde im Unglücksbereich längere Zeit andauern, sagte Gemeindesprecher Gerhard Hofmann am Donnerstag.
Noch vor dem Winter will die Gemeinde die Straße provisorisch herrichten. Zu der mehrere Hunderttausend Euro teuren Komplettsanierung werde es aber vermutlich erst im neuen Jahr kommen, so Hofmann. Das Geld dafür will sich die Gemeinde beim Bauherrn holen, der die Geothermiebohrung veranlasst hatte. Sollten auch Häuser in ihrer Statik beschädigt worden sein, könne sich die Schadenshöhe auf mehrere Millionen Euro summieren, erläuterte der Sprecher. Bei den Arbeiten war am Dienstag eine unter der Straße liegende Wasserblase angestoßen worden, was zum Einbruch der Fahrbahndecke führte.
dpa/AZ
Kommentar:
Auf einmal gab der Boden nach. Als der 30-Jährige gegen 13.10 Uhr das Nachbarhaus des Grundstücks "An der Moosach" verließ, ahnte er noch nicht, was ihm in wenigen Sekunden passieren würde. Am Donnerstag fanden tagsüber Aushubarbeiten statt, auch ein Bagger grub unter dem Betonpflaster. Vorsichtshalber ließ der Bauherr in der Mitte der Zufahrt drei Bauzaun-Segmente aufstellen - allerdings ohne jeglichen Gefahrenhinweis.
Der 30-Jährige trat auf der gepflasterten Zufahrt hinter den Bauzaun, um sich den Aushub anzusehen. Als er sich neben dem eingelassen Kanaldeckel befand, gibt der Boden auf einmal auf einer Fläche von 1,5 x 1,5 Meter nach. Es zieht ihm die Füße weg, der Mann stürzt mit den Pflastersteinen in einen vier Meter tiefen Krater, der sich unter der Zufahrt gebildet hatte. Eine ganze Mannschaft an Schutzengeln hat auf den 30-Jährigen aufgepasst: Er zog sich lediglich leichtere Abschürfungen und eine Prellung der linken Hand zu - ein Rettungsdienst-Einsatz war glücklicherweise nicht nötig. Die Neufahrner Polizei veranlasste in der Folge eine ordentliche Abzäunung der Gefahrenstelle und nahm gegen den Bauherrn Ermittlungen wegen einer fahrlässigen Körperverletzung auf.
Kommentar:
Kommentar: