Nach dem Vize-Präsidenten Nicolas Manduro, werden nun auch in Russland Stimmen laut, die behaupten, Chavez wäre keines natürlichen Todes gestorben. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Russlands (KP) Gennadi Sjuganow fragte heute im russischen Fernsehen: “Wie ist das möglich, dass die sechs lateinamerikanischen Staats- und Regierungschefs, die der US-Politik trotzten und sich zu einem mächtigen Block vereinigen wollten, um unabhängiger zu werden, auf einmal an ein und derselben Krankheit wie Chavez erkrankten?” Wirre Theorien oder tatsächlich ein möglicher Ansatz?
Hugo Chavez
Hugo Chavez
Russlands Kommunistische Partei fordert eine internationale Untersuchung, um die Todesursache zu ergründen. Vize Manduro hat bereits eine Untersuchung angekündigt, denn auch er bezweifelt die natürliche Erkrankung von Chavez. Bereits Ende 2011 hatte Chavez Vermutungen geäußert, dass seine Erkrankung durch eine US-Technologie ausgelöst worden sein könnte. Dieses werde man aber erst in 50 Jahren beweisen können, so seine Schlussfolgerung. Inspiriert hatte ihn seinerzeit Fidel Castro, der ihm sagte: “Pass auf, was dir ins Essen getan wird. Vorsicht mit kleinen Nadeln, mit der sie dir alles Mögliche injizieren können.” Auch Castro hatte sich 2006 einer Notoperation unterziehen müssen.

Zunächst stellt man sich natürlich einige Fragen. Warum sollte man Chavez mit Krebs infizieren und ihn nicht einfach vergiften? Eine Infizierung über die Nahrung dürfte auch sehr unwahrscheinlich sein. Wer argumentiert, sein Essen könnte vorgekostet werden, dem dürfte auch klar sein, dass es sicher Gifte gibt, die diese Kontrolle durchlaufen könnten.

In wie weit eine Infektion mittels Injektion in Frage kommt, haben wir versucht zu ergründen. Das renommierte Fachmagazinen Nature veröffentlichte August 2012 einen Artikel mit dem Titel: “Cancer stem cells tracked” (Krebsstammzellen entdeckt). Solche Stammzellen würden dann Krebs reproduzieren können, so die Schlussfolgerung bei Nature. Dort geht es natürlich um im Körper von behandelten Patienten zurückgeblieben Krebs-Stammzellen. Dass bei Mäusen oder anderen Versuchstieren Krebszellen zu Forschungszwecken injiziert werden, ist hinlänglich bekannt. Solche Stammzellen stellen allerdings ein anderes Potential dar.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA solche Mittel einsetzen würden, um die eigenen Ziele zu erreichen, dürfte im oberen Drittel liegen. In wie weit jedoch die Geheimdienste Zugang und Möglichkeit hatten, um auf diese Weise Hugo Chavez zu infizieren, ist für uns kaum nachprüfbar.

Eine weitere Möglichkeit wären sicherlich auch die Mirkowellenwaffen. Mittlerweile ist die Forschung in den USA so weit, dass es bereits mobile Einheiten gibt, um zum Beispiel damit Demonstranten zum Aufgeben zu bewegen. Dort soll nur mit geringerer Leistung gearbeitet werden, so dass Demonstranten aufgrund der entstehenden Hitze zurückweichen. Leistung jedoch ist immer nur eine Frage des Inputs. Das solche Möglichkeiten bestehen, ist sehr wahrscheinlich. Auch hier gilt, prüfen und nachweisen lässt sich das kaum, zumindest für Außenstehende.

Grund genug hatte Chavez den USA sicherlich gegeben. Er war einer der Protagonisten, als es um die Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños (CELAC) ging. Durch die strategische Partnerschaft mit Russland machte er sich auch nicht unbedingt Freunde, eben sowenig mit den Abkommen zur Abrechnung des Öls in Yuan oder Rubel. Die Verstaatlichung der Ölindustrie, der Telekommunikation und anderer Bereiche, dürfte auch nicht die freundschaftliche Basis gestärkt haben. Die Freundschaft zu Kuba oder dem Iran lassen wir zunächst unkommentiert.

Fazit: Die Möglichkeit bestünde natürlich und zuzutrauen ist es den USA allemal. Was allerdings tatsächlich Usus ist, wird vielleicht nie herauskommen. Vize Manduro dürfte jetzt mit der Stabilisierung Venezuelas und dem Wahlkampf beschäftigt sein und ob er es wirklich wissen wollen würde, wenn er nun der nächste Präsident Venezuelas würde, bleibt wohl auch sein Geheimnis.