Nach den neuesten veröffentlichten Zahlen liegt die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone bei zwölf Prozent und erreicht damit den höchsten Wert in der Geschichte dieses Wirtschaftsraums nach Einführung der Einheitswährung 1999.
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© Minerva Studio/Shutterstock"Sie sind gefeuert"
Die durchschnittliche Arbeitslosenrate in den 17 Mitgliedsländern der Europäischen Union, die die Euro-Zone bilden, stieg von 11,9 Prozent im Januar auf zwölf Prozent im Februar. Damit verloren weitere 33.000 Menschen in diesem Zeitraum ihren Arbeitsplatz. In Europa sind derzeit mehr als 19,071 Millionen Menschen ohne Arbeit.

In einigen Ländern wie Spanien und Griechenland erreichte die Arbeitslosenrate im Februar sogar 26 Prozent. Gerade in diesen beiden Ländern kam es in der jüngsten Zeit zu gewalttätigen Ausschreitungen, und Griechenland erlebte darüber hinaus in den Jahren 2010 und 2011 auch eine deutliche Zunahme der Selbstmordversuche und Selbstmorde.

Demgegenüber finden sich die niedrigsten Arbeitslosenraten immer noch in Ländern wie Luxemburg (5,5 Prozent), Deutschland (5,4 Prozent), Österreich (4,8 Prozent) und den Niederlanden (6,2 Prozent).

Die Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen ist ebenfalls angestiegen. Mehr als 5,694 Millionen Menschen dieser Altersgruppe sind in den 27 Ländern der EU (darunter 3,581 Millionen Arbeitslose in der Euro-Zone) ohne Arbeit. In Griechenland dürfte die Zahl der Arbeitslosen bei den unter 25-Jährigen bald die 60-Prozent-Marke erreichen, und auch in Spanien haben 55,7 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen keinen Arbeitsplatz.

Bereits im ersten Monat dieses Jahres war die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf den damaligen Rekordstand von 11,8 Prozent angestiegen, wie sich aus dem ursprünglichen Bericht der europäischen Statistikbehörde Eurostat ergab. Der neuerliche Anstieg verstärkt die Sorge über die anhaltende Wirtschaftskrise in der Euro-Zone.

Einige Wirtschaftsexperten hatten diesen Anstieg der Arbeitslosenzahlen vorhergesagt, nachdem die Januarzahlen später nach oben korrigiert werden mussten und fast schon die Zwölf-Prozent-Marke erreichten. Da sich die neuen Arbeitsmarktzahlen nur auf den Februar beziehen, können sie die wirtschaftlichen Folgen des Rettungspakets für Zypern noch nicht abbilden. Aus anderen Zahlen, die ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurden, ergibt sich, dass sich die Rezession in der Euro-Zone auch im ersten Quartal 2013 weiter fortsetzt.

In den vergangenen zwei Wochen hatte sich der Chefvolkswirt des Wirtschaftsinformationsdienstes Markit, Chris Williamson, mehrfach sehr besorgt gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP geäußert. »Statt sich im zweiten Quartal zu stabilisieren, wie viele, einschließlich der Europäischen Zentralbank (EZB), hoffen, dürfte sich die Rezession in den kommenden Monaten eher noch verschärfen«, sagte er.

Der Einkaufsmanager-Index (PMI) der Euro-Zone ist im März gesunken. Auch wenn dieser Rückgang nicht so massiv ausfiel, wie noch vor wenigen Wochen befürchtet wurde, so steht der PMI nach den jüngsten Zahlen nun bei 46,8 Punkten. Ein Wert unter 50 Punkten gilt als Zeichen eines wirtschaftlichen Rückgangs. Allgemein wird befürchtet, dass die Produktionszahlen in der Region rückläufig sind. Im Bereich des Exports in Nicht-EU-Länder ist zwar noch Wachstum zu verzeichnen, aber die Nachfrage aus der Euro-Zone selbst schwächelt.



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