Ein Zug von Paris nach Limoges ist in voller Fahrt entgleist. Mehrere Waggons krachten in den Bahnhof von Brétigny-sur-Orge. Es wurde die höchste Notfallstufe ausgerufen.
Bild
© Kenzo Tribouillard/AFP/Getty ImagesBahnunglück in Bretigny-sur-Orge, bei Paris. Der Zug nach Limoges entgleiste und krachte in den Bahnhof.
Südlich von Paris hat sich ein schweres Eisenbahnunglück ereignet. Mindestens sieben Menschen sind dabei laut Innenminister Manuel Valls ums Leben gekommen. Er deutete an, dass sich die Zahl noch erhöhen könnte. Mehrere Menschen wurden verletzt. Zahlreiche Reisende waren noch in umgestürzten Waggons eingeklemmt.

Der Zug von Paris nach Limoges entgleiste laut Augenzeugen in voller Fahrt und zerriss. Mehrere Wagen legten sich auf die Seite, andere krachten in den Bahnhof von Brétigny-sur-Orge. Die Behörden lösten die höchste Alarmstufe aus. Im Zug waren laut Bahnchef Guillaume Pépy 370 Menschen. Das Unglück ereignete sich gegen 17 Uhr. Der gesamte Bahnverkehr von und zum Bahnhof Paris-Austerlitz wurde unterbrochen.

Der Zug fuhr laut Polizei "mit großer Geschwindigkeit" in den Bahnhof ein, als er in "zwei Teile gerissen" wurde. Ein Teil des Zugs sei weitergefahren, der zweite Teil sei mitsamt den Passagieren auf den Bahnsteig gerast und dann dort liegen geblieben. Das ganze Ausmaß des Unglücks war zunächst unklar, doch löste die zuständige Präfektur den "Alarmplan Rot" für Unglücke mit "zahlreichen Opfern" aus.

Französischen Medienberichten zufolge könnte es an der Einfahrt zum Bahnhof ein Problem mit einer Weiche gegeben haben.

Der Bürgermeister von Brétigny, Bernard Decaux, sprach von einem "apokalyptischen Anblick". "Alle laufen wie wild in alle Richtungen. Es herrscht Panik", sagte er der Zeitung Le Parisien. Vor dem Bahnhof standen Dutzende Feuerwehr- und Polizeiwagen, das gesamte Bahnhofsviertel wurde abgesperrt, um die Rettungsarbeiten zu erleichtern.

afp, FranceInfo, hs