miriam carey
© FacebookDas Bild zeigt die Dentalassistentin Miriam Carey.
Die Frau, die mit ihrem Auto in die Barrikaden des Weißen Hauses fuhr und vor dem Kapitol erschossen wurde, hinterlässt ein Kind. Sie litt offenbar an einer postnatalen Depression.

Die bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in Washington getötete Frau litt nach Angaben ihrer Mutter an einer Wochenbettdepression. Die Krankheit sei bei ihrer Tochter Miriam ausgebrochen, nachdem sie im August letzten Jahres ein Mädchen zur Welt gebracht habe, erklärte Idella Carey dem US-Nachrichtensender ABC News. "Sie war deprimiert." Miriam habe sich aber in Behandlung begeben.

Auch nach Behördenangaben soll die Frau unter einer psychischen Erkrankung gelitten haben. Ihre Tochter habe jedoch keine gewalttätige Vergangenheit gehabt, und sie wisse nicht, weshalb Miriam sich überhaupt in der US-Hauptstadt aufgehalten habe, sagte Carey weiter.

Sie soll "immer fröhlich" gewesen sein

Die Fahrerin Miriam Carey war eine 34-jährige Zahnhygienikerin aus Stamford in Conneticut, wie die Washington Post unter Berufung auf Sicherheitskräfte berichtet.

Carey soll nach Aussage ihres Chefs, des Zahnarztes Steven Oken, eine "nicht politische Person" und "immer fröhlich" gewesen sein, wie er ABC News sagte. "Ich hätte niemals geglaubt, dass sie so etwas tun könnte, besonders mit ihrem Kind im Auto." Angeblich soll Carey nach Aussage eines Nachbars in dem Haus in Stamford mit ihrem Mann und dem Kind zusammengelebt haben.

Die Polizei geht nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Ob die Frau bewaffnet war, sagten die Behörden nicht. Der Abgeordnete Michael McCaul, der nach eigener Aussage vom Ministerium für innere Sicherheit unterrichtet worden war, erklärte jedoch, die Frau habe nicht geschossen. Warum die Frau zu einer konkreten Bedrohung wurde, war laut der US-Zeitung von den Behörden bislang nicht zu erfahren.


Kommentar: Wahrscheinlich weil sie keine Gefahr wahr?


Die Frau hatte am Donnerstag in Washington eine Verfolgungsjagd der Polizei ausgelöst. Sie hatte versucht, mit ihrem Fahrzeug eine Sicherheitsabsperrung am Weißen Haus zu durchbrechen.

Carey soll mit dem Wagen geflüchtet sein, als Polizeibeamte ihre Waffen zogen, wie die Beamten laut US-Medien berichten. Sie sei "sehr unregelmäßig und sehr gefährlich" gefahren und habe den Weg zum Kapitol eingeschlagen, das daraufhin abgeriegelt wurde. Das Ende kam ziemlich rasch: Carey rammte bei dem Versuch, vor einem Checkpoint des Kapitols zu wenden, einen Polizeiwagen. Anschließend blieb sie mit ihrem Wagen auf einem Mittelstreifen stecken und wurde erschossen, ohne dass sie aus ihrem eigenen Auto ausgestiegen war. Zwei Sicherheitsbeamte, einer vom Kapitol und einer vom Secret Service, sollen dabei verletzt worden sein.

Im Auto der Frau befand sich die ganze Zeit ihr etwa ein Jahr altes Mädchen. Es wurde bei dem Zwischenfall nicht ernsthaft verletzt, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Sicherheitskräfte holten es aus dem Auto und übergaben es Pflegern.

dpa/AFP/flo