Atomarer Ernstfall
© weidDer Ernstfall in Sachen Atomstrahlung wird von den Einsatzeinheiten jährlich geübt.
Jährlich finden Übungen der Strahlenschutzbeauftragten aller Einsatzeinheiten statt. Schließlich sind auch auf unseren Straßen genug Transporter mit radioaktiven Ladungen unterwegs. Worstcase wäre ein Unfall in einem der grenznahen Kraftwerke.

Für den Fall einer atomaren Katastrophe sind die Rieder Panzergrenadiere mit sogenannten Spürtrupps gestellt: „In jeder Kompanie haben wir zwei, drei Soldaten, die entsprechend ausgebildet sind“, sagt Alfred Steingress, stellvertretender Bataillonskommandant. In der Erstphase würden diese Spürtrupps mit Schutzanzügen und Spezialmessgeräten ausrücken, um das Strahlenaufkommen zu orten und messen. „Dann sind unsere Experten aus der ABC-Abwehrkompanie Hörsching am Zug. Die sind perfekt ausgerüstet und brauchen keinen Fuß mehr aus dem Spürfahrzeug zu setzen“, so Steingress.

„In Japan ist genau eingetroffen, wovor wir immer warnen. Dass die Haushalte nicht ausreichend Vorräte angelegt haben. Batterien sind aus auch Kerzen gibt es fast nicht mehr. Alles Güter, die man zu Hause haben könnte“, sagt Gerhard Gierlinger, Polizist und Chef des Zivilschutzverbandes im Bezirk Schärding. Das Katastrophenszenario im Hinblick auf radioaktive Verseuchung sei auch in unseren Breitengraden nicht undenkbar. Ein Unfall in den nahen Atomkraftwerken Isar oder Temelin würde auch vor den Innviertler Grenzen nicht Halt machen.

Eine Studie belege, dass Österreich mit seinen Vorräten drei Wochen lang Auslangen finden würde. „Im Katastrophenfall wären sie innerhalb von drei Tagen aufgekauft, verbunden mit Panik innerhalb von acht Minuten.“

Auch die Feuerwehren im Innviertel bilden nicht umsonst immer wieder Leute für die Strahlenschutztrupps aus. „Ich denke, das Ereignis in Japan muss uns wachrütteln. Auch wir haben Atomkraftwerke in unserer unmittelbaren Umgebung. Es sind aber auch genug Fahrzeuge mit radioaktiven Ladungen auf unseren Straßen unterwegs“, sagt Braunaus Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Wengler.

Schärdings Bezirksrettungskommandant Josef Hamedinger: „Auch wir üben jährlich den Ernstfall. In Andorf haben wir einen Strahlenspürtrupp, der sofort herbeigerufen wird, wenn etwa bei einem Unfall nur der geringste Verdacht auf radioaktive Strahlung besteht. Wir arbeiten eng mit der Feuerwehr zusammen. Bei einem Supergau liegen unsere Aufgaben mehr bei der Versorgung, Unterbringung und Registrierung der Opfer. Oder wenn es um die Schaffung der Infrastruktur geht, etwa genügend Betten und Decken aufzutreiben.“

Meinungen
"Ich denke, das Ereignis in Japan muss uns alle wachrütteln. Auch wir haben Atomkraftwerke in unserer unmittelbaren Umgebung. Wir verfügen über ausgebildete Strahlenschutz-Trupps im Bezirk die mit Spezialgeräten ausgestattet sind. Wenn allerdings der Supergau ausbricht, sind wir genauso arm dran, wie die Leute in Japan."
Alois Wengler, Bezirksfeuerwehrkommandant, Braunau
Wir trainieren jährlich mit BH, Feuerwehr, Polizei und Bundesheer einen Katastropheneinsatz. Beim Bezirkshauptmann laufen die Fäden zusammen. Er koordiniert alle Kräfte. Dabei geht es auch darum, was über die Medien rausgegeben wird, wann und wie die Bevölkerung informiert wird.
Josef Hamedinger, Bezirksrettungskommandant, Schärding
In der Erstphase rücken unsere Spürtrupps aus, um die Lage zu erkunden. Sie sind entsprechend ausgerüstet, um das Strahlenaufkommen zu orten und zu messen. Dann sind unsere Experten aus der ABC-Abwehrkompanie am Zug. Die sind perfekt ausgerüstet und brauchen auch keinen Fuß aus dem Spürfahrzeug zu setzen.
Alfred Steingress, stellvertretender Bataillonskommandant, Ried
In Japan hat sich eine Situation ergeben, wovor wir immer warnen. Wir predigen seit Jahren, dass sich die Haushalte mit Vorräten bestücken sollen. Im Fall einer Katastrophe herrscht Ausnahmezustand. Auf unserer Homepage gibt es Hinweise, was eine Person für zwei Wochen braucht.
G. Gierlinger, Zivilschutzverband-Chef im Bezirk Schärding