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© unbekanntRückläufige Zahlen gibt es auch Feldhasen, Fasanen und vielen anderen Niederwildarten. Ihr Lebensraum ist durch den Wandel der Landwirtschaft bedroht.
Die Artenvielfalt in Schleswig-Holstein gilt weiter als gefährdet. Das geht aus dem Jagd- und Artenschutzbericht für das Jahr 2013 hervor, den Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag vorgestellt hat. Zwar gibt es bei einzelnen gefährdeten Arten Fortschritte - doch viele Bestände entwickeln sich weiterhin problematisch.

Gründland verschwindet

Von einem "gravierenden Negativtrend" spricht Habecks Ministerium etwa bei den Wiesenvögeln, der Schleiereule und dem Graureiher. Ihre Zahl geht stark zurück. Dafür macht Habeck auch die Landwirtschaft verantwortlich: "Brutgelege haben keine Chance, wenn die Grünländer entwässert und häufig gemäht werden", sagte Habeck. Das vom Landtag beschlossene Grünland-Erhaltungsgesetz soll bei diesem Problem helfen.

Habeck: Folgen von Artensterben unabsehbar

Auch der Bestand an Feldhasen und Fasanen ist kleiner geworden. Ein Indikator dafür ist die Zahl der Tiere, die Jäger in einer Saison erlegt haben - die Jagdstrecke. 2003/2004 umfasste die Jagdstrecke 16.600 Fasane, 2012/2013 waren es noch 8.400 Tiere. Habeck warnte vor den Folgen einer solchen Entwicklung: "Wenn Arten aussterben, sind die Folgen für das Ökosystem unabsehbar". Schwierig für den Artenschutz ist laut Habeck auch, dass Mais intensiv angebaut und viel Gülle ausgebracht wird.

Renaturierte Feuchtgebiete und besondere Nistkästen helfen

Ein Lichtblick ist die Entwicklung bei Kranichen, Seeadlern und Trauerschnäpper. Bei diesen drei Vogelarten erhöhte sich die Zahl der Brutpaare in den letzten Jahren deutlich. Das liegt maßgeblich auch daran, dass für Kraniche mehrere Feuchtgebiete renaturiert und für Trauerschnäpper spezielle Nistkästen aufgehängt wurden. Habeck bedankte sich für das Engagement von Naturschützern, Jägern und Landwirten.

Zu viele Wildschweine sorgen für große Schäden

Problematisch stark gewachsen ist der Bestand von Schalenwildtieren. Das gilt unter anderem für Wildschweine. Sie sorgen für große Schäden in der Landwirtschaft und in Wäldern. Außerdem sind sie an vielen Wildunfällenbeteiligt.