Rosetta
Am 20. Januar wird die Raumsonde Rosetta, der Kometenjäger der ESA, ihren 957-tägigen Winterschlaf in den Tiefen des Weltraums automatisch beenden und ihre vor knapp zehn Jahren begonnene Reise in aktiviertem Zustand fortsetzen.

Im Hinblick auf den kritischen Schritt der Aktivierung und die vor Rosetta liegenden Herausforderungen sind Vertreter der Medien eingeladen, am Dienstag, den 10. Dezember von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr MEZ einer Pressekonferenz mit Wissenschafts- und Missionskontrollexperten der ESA sowie Partnern im Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt beizuwohnen.

Der Meilenstein des 20. Januar markiert den Beginn eines ereignisreichen Jahres. Rosetta wird sich dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko stetig nähern und ihn im August schließlich erreichen. Nach einer umfassenden Kartierung der Oberfläche des Kometen wird die Sonde im November das Landegerät Philae aussetzen, das seinen Kern genauer unter die Lupe nehmen soll.

Anschließend wird Rosetta den Kometen auf seiner Reise durch das innere Sonnensystem begleiten und dabei seine Veränderungen beim Aufwärmen auf dem Weg zu seinem sonnennächsten Punkt beobachten, den er im August 2015 erreichen wird.

Hauptziel von Rosetta ist die Gewinnung neuer Einblicke in den Ursprung und die Entwicklung des Sonnensystems und insbesondere die Erforschung der Rolle, die Kometen bei der Beförderung von Wasser zur Erde und möglicherweise sogar bei der Entstehung von Leben gespielt haben könnten.


ESA-Premieren mit der Rosetta-Mission

Im Rahmen der Rosetta-Mission sind eine Reihe von Premieren in der Weltraumexploration vorgesehen. So sorgen erstmals bei einer Mission jenseits des Asteroidenhauptgürtels ausschließlich Solarzellen für die Stromversorgung, was den Missionsbetrieb in 800 Millionen km Entfernung von der Sonne ermöglicht.

Nach Erreichen ihres Ziels wird Rosetta als erste Sonde einen Kometen umkreisen und ein Landegerät auf seinem Kern absetzen, was die Mission zu einer der bisher komplexesten und anspruchsvollsten überhaupt macht.

Einen Kometen anzufliegen, ihn zu umkreisen und auf ihm zu landen erfordert heikle Manöver, und da nur sehr wenig über die Oberfläche des Kometen bekannt ist, kann eine sichere Landung erst vor Ort geplant werden.

Philae wird die ersten je auf der Oberfläche eines Kometen aufgenommenen Bilder liefern und mit Bohrungen die ersten Analysen seiner Zusammensetzung vornehmen.

Mit Philae wird zum zweiten Mal ein menschengemachter Gegenstand auf einem Himmelskörper im fernen Weltraum landen - und beide kamen von der ESA. Der erste war die Sonde Huygens, die im Januar 2005 auf dem 1,3 Milliarden km von der Erde entfernten Saturnmond Titan aufsetzte.

Schließlich wird Rosetta als erste Sonde aus nächster Nähe beobachten, wie sich ein Komet verändert, wenn er der zunehmenden Intensität der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.

Webstream-Übertragung

Die Pressekonferenz kann über Live-Streaming verfolgt werden:

http://www.livestream.com/eurospaceagency

Einzelheiten werden unter http://www.esa.int/rosetta abrufbar sein.