Es hatte die Hoffnung gegeben, das Atomabkommen zwischen dem Iran und den fünf Veto-Mächten des UN-Sicherheitsrats und Deutschland werde dazu beitragen, den Druck auf den Iran zu verringern, die unmenschlichen Sanktionen gegen die iranische Bevölkerung zu lockern und weitere inneramerikanische und internationale Versuche zu unterlassen, zusätzliche illegale Sanktionen gegen die Islamische Republik zu verhängen.


In einem Tonfall, der iranischen Ohren sehr bekannt vorkommen dürfte, erinnerte der amerikanische Verteidigungsminister Chuck Hagel an Bord des amerikanischen amphibischen Transportschiffs USS Ponce nur 220 Kilometer von der iranischen Küste entfernt die Soldaten daran, dass die
»Drohung durch amerikanische Streitkräfte immer noch präsent ist, auch wenn die Regierung Obama eine sechsmonatige Frist mit dem Iran ausgehandelt hat, damit dieser sein Atomprogramm einfriert«.
Aber nicht nur sind die Sanktionen weiterhin in Kraft, in Washington bemühen sich einflussreiche Kräfte überdies, die Sanktionen, die von den Menschen im Iran bereits hohe Opfer gefordert haben, noch zu verschärfen.

Berichten zufolge sind der demokratische Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Senats, Robert Menendez, und sein republikanischer Kollege Senator Mark Kirk eifrig dabei, gemeinsam »ein Gesetz einzubringen, das sich gegen die noch verbliebenen iranischen Erdölexporte, Devisenreserven des Landes sowie strategische Wirtschaftsbereiche richtet«.

Gerade diese beiden Senatoren werden allgemein als die treibende Kraft hinter den gegen den Iran gerichteten Sanktionen betrachtet. Sie stehen den Zionisten jederzeit auf Abruf zur Verfügung, und ihre Bemühungen zielen mit Sicherheit darauf ab, deren iranfeindliche Bestrebungen umzusetzen.


Der iranische Außenminister Javad Zarif warnte in der Zwischenzeit verständlicherweise die USA eindringlich davor, neue Sanktionen zu verhängen, da ein solches Vorgehen unvermeidlich das Scheitern des Atomabkommens besiegeln würde. Ein führender republikanischer Berater des Senats erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, der Gesetzentwurf »sei eine Versicherung gegen iranische Täuschungsversuche«.

Senator Menendez hat sich immer und immer wieder als willfähriger Handlanger Tel Avivs erwiesen und Washington wiederholt vor der drohenden Gefahr gewarnt, die der Iran für Israel darstelle. So erklärte er beispielsweise im September dreist, der Iran und die Hisbollah »könnten Israel möglicherweise« angreifen. »Die Iraner und die Hisbollah ... könnten schließlich Nachbarländer in der Region, darunter auch unseren Verbündeten Israel, angreifen«, sagte er. Neben seiner sehr erfolgreichen Rolle als treibende Kraft hinter den Sanktionen gegen den Iran hat er sich darauf verlegt, mit wenig subtilen Mitteln ein Klima der Bedrohung seitens des Iran und eine krankhafte Angst vor dem Iran zu schüren. In einer Rede vor einer der wichtigsten proisraelischen Lobbyorganisationen, dem American Israel Public Affairs Committee (AIPAC, »Amerikanisch-israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten«), erklärte er seine unerschütterliche Bereitschaft, alles Erdenkliche zu tun, um die Interessen Israels durchzusetzen:
»Der Ausschuss hat jedem amerikanischen Präsidenten, von Harry Truman bis Barack Obama, hilfreich zur Seite gestanden, damit wir unser grundsätzliches Versprechen, in einem starken und anhaltenden Bündnis an der Seite Israels und der israelischen Bevölkerung zu stehen, erfüllen und verteidigen können. Und als Vorsitzender kann ich ohne Zögern erklären, dass ich dieses Versprechen, wie ich es schon immer getan habe, halten werde. Mit mir wird es keine Enttäuschung im Verhältnis zwischen den USA und Israel geben - nicht mit mir.«
Aber sein den israelischen Wünschen entsprechendes ständiges Drängen auf immer neue verschärfte Sanktionen gegen den Iran ist nicht das einzige Beispiel für seine Brachialpolitik. So unterstützte er auch den Krieg gegen Afghanistan und verweigerte der Irak-Resolution, die die Invasion des Iraks beenden sollte, seine Zustimmung.

Auch Senator Mark Kirk wird von den Zionisten geschätzt. Als er sich 2012 von den Folgen eines Schlaganfalls erholte, der u. a. auch seine Teilnahme an diversen AIPAC-Veranstaltungen verhinderte, verlieh der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Rede vor diesem erlauchten Gremium seiner »aufrichtigen Sorge« Ausdruck: »Ich möchte an dieser Stelle einen besonderen Gruß an einen großen Freund Israels richten, der heute Abend leider nicht hier sein kann: Senator Mark Kirk, der zusammen mit Senator Menendez das Kirk-Menendez-Gesetz für Sanktionen gegen den Iran eingebracht hat. Senator Kirk, ich weiß, dass Sie die heutige Veranstaltung verfolgen. Erholen Sie sich bitte rasch. Amerika braucht Sie, Israel braucht Sie. Ich wünsche Ihnen eine schnelle Erholung. Machen Sie es gut. Ich wünsche Ihnen, dass Sie bald wieder Ihre Arbeit aufnehmen können.«

Man kann sich unschwer vorstellen, dass diese mit viel Geld unterstützten Handlanger in Washington Tel Aviv in die Hände spielen, um ihre politischen Ziele gegenüber dem Iran letztlich durchzusetzen - und die lauten letztlich: Regimewechsel. Im Laufe der Zeit und angesichts der Wirklichkeit, die sich immer mehr Bahn bricht, kommt man allmählich zu der Einsicht, dass der Graben, der sich zwischen dem Iran und dem Westen immer mehr vertieft und erweitert, nichts mit den Befürchtungen des Westens im Zusammenhang mit dem vermuteten iranischen Bestreben, die Atombombe zu besitzen, zu tun hat, sondern durch Hintergedanken hervorgerufen wird, die vom Westen und den Zionisten seit Langem gehegt und gepflegt werden: die Auslöschung der Wahrheit.

Die auf Konfrontation angelegte Herangehensweise dieser Senatoren gegenüber dem Iran und der unselige aber erhebliche Einfluss, den sie auf die Regierenden in den USA ausüben, lässt praktisch keinen Raum für Optimismus, dass sich die amerikanische Politik gegenüber dem Iran in Richtung einer politisch angemessenen Herangehensweise ändern könnte.

Wie dem auch sei; es zeichnet sich ein allgemeiner Umschwung am Horizont ab. Die Manipulation der öffentlichen Meinung ist in eine Sackgasse geraten. Die Verzerrung der Wirklichkeit vor Ort ist zu einer abgedroschenen und durchschaubaren Taktik geworden. Es ist nun allgemein anerkannt, dass die offizielle westliche Darstellung der vermeintlichen Absicht des Irans, die Atombombe zu bauen, eine abgegriffene große Lüge und ein Märchen ist, mit dem die öffentliche Meinung gezielt manipuliert wurde. Wie schon Shakespeare sagte: »... ein Märchen ist‘s, erzählt von einem Blödling, voller Klang und Wut, das nichts bedeutet.«