Da jetzt Sicherheitskräfte in der Ukraine mutmaßlich tödliche Schüsse auf Demonstranten abgefeuert haben, wird sich die Berichterstattung der Medienkonzerne in den USA jetzt auf die gewalttätigen Ausschreitungen konzentrieren und den Rücktritt Präsident Wiktor Janukowytschs fordern. Die Lage in der Ukraine entspricht aber nicht gänzlich dem, was uns die Medien glauben machen wollen. Die Krise in der Ukraine dürfte Russland weitere Kopfschmerzen bereiten, zumal es im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi bereits mit Terrordrohungen fertig werden muss.

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Eine der »farbigen Revolutionen«, für die die amerikanische Behörde für Entwicklungshilfe, die U.S.Agency for International Development (USAID) und ihre operativen Mitstreiter aus den Reihen des National Endowment for Democracy (NED) und des Open Society Institute von George Soros so berüchtigt sind, verlief von den englischsprachigen Medien praktisch unbemerkt.

2010 veranstalteten regierungskritische Provokateure in Russland, die von westlichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) finanziert wurden, einige öffentliche Protestkundgebungen mit blauen Plastikeimern. Diese kleinen Eimer sollten die Blaulichter, im Russischen »migalki« genannt, versinnbildlichen, die von vielen Fahrzeugen russischer VIPs, darunter auch Regierungsvertreter und private Geschäftsleute, benutzt werden, um im alltäglichen Berufsverkehr schneller voranzukommen.

Diese farbigen Proteste mit ihren symbolträchtigen blauen Eimern standen in direkter Verbindung zu den »demokratiefördernden« Aktivitäten von USAID in Russland. Von Amerika unterstützte Provokateure begannen damit, kleine blaue Eimerchen auf dem Dach ihrer Fahrzeuge zu befestigen, um damit gegen die missbräuchliche Benutzung des Blaulichts zu protestieren. Als Reaktion brachten drei im russischen Parlament, der Duma, vertretene Parteien - Einiges Russland, Gerechtes Russland und die Liberal-demokratische Partei - ein Gesetz ein, das die Benutzung der blauen Eimer durch die Protestler untersagen sollte, da diese absichtlich Verkehrsprobleme hervorrufen würden, was schon zu Unfällen geführt habe.

Ein Jahr vor dieser Unterstützung amerikanischer NGOs für die »Blaue-Eimer«-Revolution hatte Präsident Barack Obama den russlandkritischen Aktivisten Michael McFaul zum amerikanischen Botschafter in Russland ernannt. McFaul öffnete gleich zu Beginn seiner Amtszeit in Moskau die Botschaft für alle möglichen russlandkritischen politischen Aktivisten, Provokateure und Unruhestifter.

Zu diesen politischen Provokateuren gehörten u.a. der führende politische Blogger der Partei Volksfreiheit, Alexei Nawalny; Sergei Udalzow von der »Linksfront«; die Schach-Legende Garri Kasparow; das russische »It-Girl« Xenija Sobtschak, Tochter des früheren Bürgermeisters von St.Petersburg; Ilja Jaschin, Mitbegründer der Solidarnost; Boris Nemzow; der Vorsitzende der neofaschistischen National-bolschewistischen Partei, Eduard Limonow; Sergei Mitrochin, Vorsitzender der Partei Jabloko; und Lew Ponomarjow. Sie alle sind darin geschult, mit den unterschiedlichsten Mitteln und Erfindungen Medienaufmerksamkeit für ihre politischen Anliegen und Proteste zu erlangen.

Themenbezogene, spektakuläre Proteste wurden von Aktivisten, die sich an den Konzepten von Gene Sharp orientierten, seit Längerem bei zahlreichen politischen Operationen, die von der CIA und George Soros unterstützt wurden, eingesetzt. Die erste Gruppe dieser Art, der es gelang, eine Regierung zu stürzen, war Otpor, die die Proteste organisierte, die 2000 zum Rücktritt des damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević führten. Auch andere Gruppen wie Kmara in Georgien, Pora in der Ukraine, KelKel in Kirgisistan und Subr in Weißrussland wurden von in den USA geschulten Aktivisten unterstützt.

Der Kunstgriff, Symbole wie die geballte Faust (Otpor) oder alltägliche Gerätschaften wie die blauen Eimer einzusetzen, wurde von Gene Sharp, dem »Guru« der Bewegung für zivilen Ungehorsam, der an der von ihm gegründeten Albert Einstein Institution und der Universität Harvard lehrte, entwickelt. Sharps Arbeiten über "gewaltfreie" Aktionen zum Sturz von Regierungen wurden von der CIAaufgegriffen und übernommen, um nach der Auflösung der Sowjetunion dort und in den früheren Teilrepubliken Proteste und Aufstände zu schüren. Der heute 86-jährige Sharp bestreitet zwar, dass seine Arbeit mit amerikanischen Geheimdiensten verbunden sei, aber sie wurde aus den finanzstärksten Fördertöpfen finanziert, die von der CIA dazu benutzt werden, Arbeitsaufträge an einzelne Wissenschaftler oder wissenschaftliche Einrichtungen zu vergeben. Sharp wurde direkt von der RAND Corporation, der Ford Foundation und dem NED finanziert. Seine Forschungen wurden auch vom International Republican Institute, einer von der amerikanischen Regierung finanzierten Einrichtung, die der Republikanischen Partei nahesteht, finanziell gefördert.
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Sharps Aufruf, kulturelle, religiöse und historische Ikone bei kleineren und größeren Massenprotesten ins Lächerliche zu ziehen, haben schon des Öfteren gewaltsame Reaktionen ausgelöst, was Sharps Argument entkräftet, sein Konzept zur Herbeiführung politischer Veränderungen sei »gewaltfrei«.

Vor seiner Berufung zum amerikanischen Botschafter in Moskau arbeitete McFaul für die rechtsgerichtete, neokonservative Denkfabrik Hoover Institution an der Universität Stanford und saß auch im Vorstand zahlreicher NGOs, die immer noch der Ideologie des Kalten Krieges anhängen, wie Freedom House, der mit Soros verbundenen Eurasia Foundation und dem von USAIDfinanzierten NED.

Koordinator der »Gesellschaft der Blaueimer« war ein gewisser Pjotr Schkumatow. An den Aktivitäten Schkumatows und dessen Verkehrsunruhestiftern waren auch einige der häufigen Gäste McFauls in der Botschaft, insbesondere Nemzow und Sergei Udalzow, beteiligt.


Das Video wurde von Nikita Tatarski für die von der CIA und von Soros kontrollierte Russland-Abteilung des Senders Radio Free Europe / Radio Liberty gedreht. Andere Blaueimer-Aktivisten verwirrten die Polizei, indem sie kleine blaue Eimer auf dem Dach ihrer Fahrzeuge anbrachten, was in der Moskauer Innenstadt zu Verkehrschaos führte. Sollte die russische Botschaft in Washington Demonstranten dazu anhalten, offiziell aussehende Blaulicht-ähnliche Geräte auf ihren Fahrzeugdächern zu montieren, würde es mit Sicherheit zu zwei Reaktionen kommen: einer Anklage wegen Amtsanmaßung und scharfen diplomatischen Protesten bei der russischen Regierung.

Erst im September 2012, zwei Jahre nach den Verbindungen zwischen USAID und den Blaueimern, ordnete der russische Präsident Wladimir Putin an, USAID habe Russland zu verlassen. Etwa 57 NGOs in Russland haben angeblich offizielle finanzielle Unterstützung von USAID erhalten. In dieser Zahl ist die inoffizielle, verdeckte Unterstützung, die USAID anderen Gruppen zukommen ließ, nicht enthalten. Einige dieser Gruppen verfügen über enge Verbindungen zu Terrorgruppen in der Kaukasusregion und insbesondere in Tschetschenien und Dagestan.

Um sich den Anschein einer »gewaltfreien« Protestgruppe nach dem Konzept Sharps zu geben, teilte sich die Gesellschaft der Blaueimer unter dem gemeinsamen Dach einer offiziellen Organisation mit der offiziellen Internetseite ru-vederko.ru(auf Deutsch:»ru.eimerchen.ru«) in die beiden Flügel der »Falken« und der »Tauben« auf. Da sie die Internetseite nicht »Blaueimer« nannten, behielten sich die Provokateure die Möglichkeit vor, ihre Aktionen auch auf andere spezielle Migalki-Farben auszuweiten. So wird Rot etwa für so genannte Rundumkennleuchten für Einsatzfahrzeuge von Rettungsdiensten und der Polizei benutzt. Auf diese Weise konnten die Aktivisten, wann immer sie wollten, ihre gegen die Regierung gerichteten Aktivitäten verschärfen.

Die Blaueimer-Organisationen legten großen Wert darauf, den Eindruck zu verbreiten, sie finanzierten sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, so dass man sie nicht ohne Weiteres mit McFaul und der amerikanischen Botschaft in Verbindung bringen konnte. Andererseits erhielten zahlreiche russische regierungskritische Organisationen »Zuwendungen« von Einrichtungen, die wiederum direkt mit Soros, USAID und dem NED in Verbindung stehen. Die »Blaueimer« ließen sich bei den russischen Behörden als öffentliche Organisation registrieren und zahlten dafür die normale Gebühr von umgerechnet etwa 770 Euro.


Blaueimer-Demonstranten wurden dabei beobachtet, wie sie selbst auf dem Roten Platz über offizielle Fahrzeuge mit Blaulichtern hinweg kletterten. Man stelle sich nur einmal vor, Demonstranten würden in den USA etwa am Weißen Haus auf Fahrzeugen des Geheimdienstes herumklettern. Dort müssten sie sogar damit rechnen, erschossen zu werden. Die russischen Behörden bewahrten demgegenüber beim Umgang mit den Blaueimern relative Zurückhaltung.

Die antichristliche und antimuslimische FEMEN-Gruppe, die von amerikanischen zionistischen Finanziers in der Ukraine aufgebaut wurde, schloss sich der Sache der Blaueimer an. So wurden FEMEN-Demonstrantinnen mit entblößtem Oberkörper bei verschiedenen Blaueimer-Protesten in Moskau gesehen, wo sie mit den blauen Eimern obszöne Gesten vollführten.

Der Einsatz billiger Alltagsgegenstände wie etwa blauer Plastikeimer in Russland und weißer Kleidung sowie Augenschutz in China ist ein Beispiel für die Mittel, die von Soros, Sharp und dem NED zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung benutzt werden. In Indonesien waren es billige Gummi- und Plastiksandalen, die zum Symbol für eine allerdings gescheiterte Bewegung gegen die Regierung wurden. 2012 war dort ein 15-jähriger Jugendlicher zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er angeblich einem Polizisten, der dort vor der Polizeiwache in Palu in Zentralsulawesi lag, alte, abgetragene Sandalen gestohlen habe. Das Urteil löste massive Proteste aus, in deren Verlauf die Leute Sandalen und Flip-Flops vor Polizeiwachen in ganz Indonesien hinterließen. Die Bewegung, die mit Aktivisten von USAID, Soros und dem NED in Verbindung stand, konnte aber keinen großen Einfluss gewinnen und verebbte schnell. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono blieb im Amt.

Diese demokratiebeflissenen Drahtzieher prahlen zwar gerne über ihre Erfolge, sprechen aber nur sehr ungern über ihre zahlreichen Fehlschläge. Die Blaueimer-, die Weiße, die Sandalen-, die Lotus-, die Jasmin-, die Zedern-, die Grüne und die Orangene Revolution (zweiter Versuch) in Russland, China, Indonesien, Ägypten, Tunesien, dem Libanon, dem Iran und der Ukraine sind alle gescheitert...

Solange Obama, Soros, McFaul und andere Gleichgesinnte weiterhin versuchen, die Uhr zur Ära des Kalten Krieges zurückzudrehen, werden die von ihnen bezahlten Provokateure immer wieder scheitern, bis ihre Tricks nicht mehr verfangen - die blauen Eimer, die weißen Hemden, die Sandalen, Oben-ohne-Demonstrantinnen und anderes - und die Öffentlichkeit jegliches Interesse verliert.