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Diesen Winter gab es aus nahezu allen Regionen der Nordhalbkugel Extrem-Ereignisse in Sachen Wetter zu vermelden. Dabei waren extreme Kälteereignisse ebenso vertreten wie Wärmeereignisse.
Die Häufung dieser Extremereignisse in den letzten Monaten ist sicherlich vielen von uns aufgefallen:
heftigste Schneefälle und Kälteperiode in den USA
seit über 30 Jahren, inklusive starker Wintereinbrüche bis in die sonnenverwöhnten Südstaaten
strengste Kältewelle in Kanada
seit über 2 Jahrzehntenstärkste Schneefälle im Iran
seit rund 70 Jahren100-jähriges Hochwasser in England
stärkste Schneefälle in Südösterreich
seit Beginn der Wetteraufzeichnungenheftigster Wintereinbruch im Nahen Osten
seit rund 25 JahrenEisregenkatastrophe in Slowenien
fünftwärmster Winter in Deutschland
seit 1881stärkste Schneefälle in Norditalien
seit 1951Wie man sieht, hat uns dieser Winter wettertechnisch ganz schön in Atem gehalten,
wobei wir in Deutschland im Großen und Ganzen noch glimpflich davon gekommen sind. Immerhin war es bei uns einfach nur ein extrem milder Winter. Das allein hat zumindest auf den ersten Blick keine größeren Schäden verursacht, sondern ganz im Gegenteil sogar noch zu Kosteneinsparungen beispielsweise in Sachen heizen geführt.
Zum Winteranfang gab es aber auch bei uns schadensträchtige Ereignisse. Der Orkan Christian sorgte in Norddeutschland für schwere Schäden und stellenweise brachte er noch nie gemessene Rekordwindgeschwindigkeiten.
Wenn man die ganze Aufzählung der extremen Wetterereignisse dieses Winters so liest,
dann stellt man sich langsam aber sicher schon die Frage, ob das alles noch normal ist oder ob das weitere Auswirkungen des Klimawandels sind. Eine gesicherte Antwort wird man auf diese Frage aber wahrscheinlich nicht finden, denn extreme Wetterereignisse gab es schon immer.
Im vergangenen Sommer sprachen wir beispielsweise an der Donau von einem Jahrtausendhochwasser, denn der Wasserstand war dort das letzte Mal im 15. Jahrhundert so hoch. Das zeigt aber auch: vor ein paar hundert Jahren gab es ebenfalls solche extremen Wetterereignisse, ja teilweise sogar mit noch viel größeren Auswirkungen.
Ein Unterschied zu damals: Vor 100 Jahren oder mehr war nicht überall eine Kamera bzw. Medien zur Hand die das Ereignis festhalten konnten und in Windeseile über den ganzen Planeten weitergeben konnten. Heute erreichen solche Meldungen blitzschnell die ganze Welt. Egal ob es irgendwo in Südamerika oder Australien zu einer Naturkatastrophe kommt, die ganze Welt erfährt es blitzschnell, zudem wird alles von unseren Wissenschaftlern genau registriert, analysiert und archiviert.
Solch ein ausgefeiltes System an Wetterbeobachtungen und vor allem an Weitergabe von Beobachtungen an alle Menschen gab es vor 100 bis 200 Jahren noch gar nicht.
Wetter und Klima gehören zusammenZunächst muss man klar stellen, dass Wetter und Klima sich in einem Punkt klar unterscheiden. Der augenblickliche Zustand der Atmosphäre ist das Wetter. Das Wetter über einen sehr langen Zeitraum betrachtet, in der Regel mindestens 30 Jahre, ist dann das Klima. Wenn man eine sehr lange Zeitreihe an klimatologischen Daten untersucht werden Extrem-Ereignisse besser gefiltert und man bekommt ein aussagekräftigeres Bild der Lage.
Und hier zeigen uns die Messungen und Untersuchungen der letzten 100 Jahre ganz deutlich, dass wir einen Aufwärtstrend bei den Temperaturen haben. Nur: Den gab es im Verlauf der Weltgeschichte immer wieder!
Die gesamte Klimageschichte ist ein ständiges Auf und Ab bei den Temperaturen. Das Klima ist seit Bestehen der Erde im Wandel. Wer hier so Sätze wie "Stoppt den Klimawandel" ruft, der hat das ganze System gänzlich missverstanden.
Derzeit befinden wir uns in einer Phase in der die Durchschnittstemperaturen auf der Erde nachweislich ansteigen. Es gibt zwar auch Regionen wo sie leicht sinken, aber in der Gesamtbilanz ist die Tendenz leicht ansteigend. Inwiefern daran der Mensch einen Anteil hat, ist bisher doch eher etwas umstritten um es einmal vorsichtig zu formulieren.
Was auch immer letztlich der Grund dafür sein mag, Fakt ist, dass eine höhere Temperatur auch zu einer höheren Energie in der Erdatmosphäre führt. Dies begünstigt die Entstehung von extrem Wetterlagen wie wir sie in diesem Winter ganz besonders deutlich zu spüren bekamen.
Diese extremen Wettereignisse werden uns auch in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit begleiten. Ob sie noch stärker werden ist allerdings unsicher.
Kommentar: Die Sott.net Kategorie Erdveränderungen zeigt aber ein ganz anderes Bild!