pestizid-resistente insekten
Eigentlich sollten diese Insekten hier gar nicht da sein. Denn diese gentechnisch veränderten Pflanzen bilden ein Gift, das diese Insekten töten sollten

Eine Invasion von Pestizid-resistenten Insekten auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens breiten sich weiter aus, diese Nachricht erhielten wir In November 2013. Für zwei Bundesstaaten in Brasilien hatte das Landwirtschaftsministerium daraufhin den Notstand ausgerufen. An die hohe Belastung mit Pestiziden haben sich die Schädlinge mittlerweile angepasst - das Gift bleibt wirkungslos.

Bereits im April 2013 haben wir auf die Insekteninvasion aufmerksam gemacht. Die Zeitschrift Agro DBO berichtete im März von einem „Angriff der Raupen“ in nie gekanntem Ausmaß. Sogar optimistische Landwirte erwarteten Ernteausfälle von 10 Prozent. Als Ursache wird vermutet, daxs sich die Insekten an das Gift der Gentechnik-Pflanzen angepasst haben; denn obwohl Gentechnik-Mais eigentlich gegen diese Insekten resistent sein sollen, waren zahlreiche Felder in Brasilien von Insekten befallen.

In mindestens neun Bundesstaaten des Landes waren Landwirte, die gentechnisch veränderten Mais anbauen, von dem Schädlingsbefall betroffen. Sie verwendeten deshalb wieder Insektizide. Dabei sollten die Pflanzen aufgrund der gentechnischen Veränderung ein eigenes Gift absondern und die Schädlinge so in Schach halten. Doch auch die zusätzliche Giftbehandlung blieb anscheinend erfolglos: Laut Agro DBO konnten manche Bauern die Raupen vom Heerwurm und Baumwollkapselbohrer auch mit fünf oder sechsmaliger Insektizid-Dusche nicht davon abhalten, sich in die Maiskolben zu fressen.

Die Baumwollkaspelbohrer sind nur wenige Zentimeter groß haben aber ein großes Zerstörungspotential: Die Raupen des Baumwollkapselbohrers Helicoverpa zea richten Jahr für Jahr gewaltige Schäden an Mais, Baumwolle oder Raps an. Und dies, obwohl viele der auf dem Speisezettel von Helicoverpa zea stehenden Pflanzen in ihren Zellen über ein ganze Palette an Giften und Wirkstoffen verfügen, die für andere Insekten tödlich sind. Gentechniker berichteten 2005, sie hätten zumindest bei Baumwolle und Mais einen Weg gefunden, das Erbgut der Pflanzen so zu verändern, dass sie resistent gegen den Pflanzenschädling sind. Doch nun 10 Jahre später kehren die Pestizid-resistente Insekten zurück.

Ein Landwirt, der die Bt-Mais-Sorte Herculex des US-Unternehmens DuPont Pioneer anbaut, rechnete mit einem Rückgang seiner Ernte von 182 auf 165 Säcke pro Hektar bei der ersten Ernte. Die Schäden bei der zweiten Ernte könne er noch nicht absehen. Dabei hatte er große Mengen von Insektiziden verwendet. Ein Anderer erzählte den Journalisten, seine Kosten seien wegen des hohen Spritzmittelverbrauchs um 10 bis 12 Prozent gestiegen. Seinen Nachbarn gehe es ähnlich. So etwas hab er „noch nie gesehen. “ Ein weiterer Landwirt gab an, pro Quadratmeter Gentechnik-Mais 15 Schädlingsraupen gezählt zu haben - im Vorjahr sei es auf der gleichen Fläche nur eine Raupe gewesen.

Viele der befragten Maisbauern erklärten, sich an die Empfehlungen gehalten und Schutzzonen errichtet zu haben. Mit solchen Streifen von nicht-genmodifiziertem Mais soll der Druck auf die Insekten gemildert werden, damit sich die Resistenten nicht so rasch ausbreiten können. Ein DuPont-Pioneer-Manager schob die Schuld an dem Schädlingsbefall dennoch den Landwirten zu. Diese seien womöglich nachlässig und hätten zu kleine oder gar keine Schutzzonen eingerichtet, erklärte er gegenüber Agro DBO. Ein Versagen der Bt-Technologie konnte er aber nicht prinzipiell ausschließen.

In USA gibt es Probleme mit resistenten Insekten auf angeblich „insektenresistenten“ Gentechnik-Maispflanzen.

Auch in den USA gibt es Probleme mit resistenten Insekten auf angeblich „insektenresistente“ Gentechnik-Maispflanzen. Laut dem Agrarforscher Mike Gray von der Universität Illinois planen zahlreiche Landwirte im Bundesstaat, auf den Bt-Mais-Feldern zusätzliche Spritzmittel einzusetzen.

Im US-Bundesstaat Illinois werden dieses Jahr vermutlich mehr Insektizide auf Gentechnik-Mais-Feldern eingesetzt werden. Dabei soll der gentechnisch veränderte Mais laut Herstellern eigentlich das Gegenteil bewirken. Doch fast die Hälfte der Farmer plant, zusätzliches Gift zur Schädlingsbekämpfung auszubringen, berichtet Agrarprofessor Mike Gray von der Universität Illinois.

Gentechnisch veränderter Bt-Mais setzt aufgrund eines eingebauten Bakterien-Gens permanent Gift frei, um den Maiszünsler zu töten. In der Folge nehmen jedoch andere Insekten den Platz dieses Schädlings ein. Außerdem entwickelt der Zünsler eine Resistenz gegen das Insektizid der genmodifizierten Pflanze. So begründeten denn auch die von Gray befragten Farmer den Einsatz von zusätzlichen Chemikalien mit zunehmender Bt-Resistenz und dem Befall mit Sekundärschädlingen.

Dabei war der Gentech-Mais stets damit beworben worden, es müssten weniger Insektizide eingesetzt werden, wie Agrarwissenschaftler Gray erinnert. „Es ist ein bisschen überraschend, dass sich, zehn Jahre nach der Markteinführung der ersten Bt-Hybriden zur Bekämpfung des Maiszünslers im Jahr 2003, ein zunehmendes Interesse an der Verwendung von Boden-Insektiziden in einer solch deutlichen Art und Weise zeigt.“

Wissenschaftler sind alarmiert. Eine Gruppe von Agrarwissenschaftlern um Joseph Spencer von der University of Illinois schrieb bereits im März 2013 einen Brief an den Leiter der US-Umweltbehörde EPA, in dem die Forscher dringend dazu aufrufen, sich mit dem Problem zu befassen, bevor sich die resistenten Käfer weiter verbreiten.

Die Probleme sind die gleichen, die auch Antibiotika plagen.

Unerwartet kommt das Problem nicht - genau wie Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden können, entwickeln Ernteschädlinge früher oder später Unempfindlichkeiten gegen häufig auftretende Gifte. Die Probleme sind die gleichen, die auch Antibiotika plagen: Die veränderten Pflanzen werden insgesamt zu oft eingesetzt, nicht nur dann wenn es nötig wäre. Die Wissenschaftler beklagen in ihrem Memorandum, dass Bauern den Mais routinemäßig auch in Gebieten anpflanzen, in denen die Maiswurzelbohrer nur geringe ökonomische Schäden hervorrufen. Zunehmend gebe es zudem gar kein anderes Saatgut mehr auf dem Markt, schreiben die Forscher.

Auch die Biologie der Käfer macht den Forschern einen Strich durch die Rechnung. „Erste Ergebnisse zeigen, dass der Maiswurzelbohrer schlicht oft nicht dorthin geht, wo wir ihn vermuten”, schrieb zum Beispiel Joseph Spencer von der University of Illinois. Der Entomologe erforscht die Effektivität eines zentralen Teils der Resistenzvermeidung, nämlich die Refuge-Gebiete, die Bauern in Feldern mit Bt-Mais anlegen müssen. Dabei bepflanzt der Landwirt ein Teil des Feldes mit einer nicht vor dem Schädling geschützten Maissorte. In diesen Refuge-Bereichen vermehren sich gegenüber Bt-Toxin empfindliche Maiswurzelbohrer stark. Diese Tiere sind gegenüber den wenigen im eigentlichen Feld lebenden resistenten Käfervarianten in Überzahl, so dass die resistenten Exemplare sich nahezu zwangsläufig mit nichtresistenten Partnern paaren. So wollen die Bauern verhindern, dass resistente Maiswurzelbohrer miteinander wiederum resistente Nachkommen zeugen und sich eine widerstandsfähige Population etabliert.

Das allerdings hat sich als vergebliche Hoffnung erwiesen. Die Käfer nämlich fliegen nicht annähernd so weit zu potenziellen Partnern wie vermutet - die Refuge-Strategie stütze sich auf veraltete Daten, beklagt Spencer. Anders als vermutet dringen die Käfer aus den Refuge-Bereichen gar nicht zu allen potenziell resistenten Populationen vor.

Monsanto-Aktien fielen, im August 2011 um knapp 4 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass Maiswurzelbohrer in Iowa Resistenzen gegen gentechnisch veränderten Mais der Firma entwickelt haben. Auf vier Feldern hat der Entomologe Aaron Gassmann der Iowa State University die resistenten Insekten entdeckt. Monsantos Bt-Mais produziert ständig ein für Insekten giftiges Protein. Die Entwicklung von Resistenzen wird dadurch begünstigt. Zwar handele es sich noch um Einzelfälle, hieß es 2011 aber es sei gleichzeitig eine Warnung an die Landwirte, ihre Anbaupraxis zu ändern, so der Wissenschaftler.

Die Aktien von Monsanto haben sich längst erholt, jedoch nicht die Soja-, Mais- und Baumwollfelder Brasiliens. Das Ministerium für Landwirtschaft in Brasilien musste nun sogar den Notstand ausrufen.

Im Oktober 2013 hat die Präsidentin Dilma Rousseff, den Landwirtschaftsminister ermächtigt, sich dem Verfahren zur Schädlingsbekämpfung anzunehmen, sofern es zu einem Ausnahmezustand kommen sollte. Um weitere Resistenzbildungen der Baumwoll-Kapseleule zu vermeiden, sollten die Farmer zu biologischen Bekämpfungsmethoden statt Pestiziden greifen, so das Landwirtschaftsministerium. Der Notstand wir für ein Jahr ab dem Tag der Veröffentlichung ausgerufen.

Gerade in solchen Monokulturen könnten sich keine natürlichen Fressfeinde der Raupen entwickeln. Kleine Familienfarmen waren damals noch nicht betroffen, erklärte José Carlos Zukowski vom Ministerium für landwirtschaftliche Entwicklung. Wenn ihre Äcker in der Nähe von Gentechnik-Feldern lagen, sollten sie laut dem Experten aber besonders achtsam sein.

Um weitere Resistenzbildungen der Baumwoll-Kapseleule zu vermeiden, sollten die Farmer zu biologischen Bekämpfungsmethoden statt Pestiziden greifen, so Zukowski. Die Gentechnik könnte sich dabei eher als kontraproduktiv erweisen. So wurden beispielsweise aus Indien resistente Populationen von Helicoverpa armigera gemeldet - dabei sollten die High-Tech-Pflanzen mit ihren Insektiziden genau diese Schädlinge abwehren.

Die EU und der Wundermais- Die zweifelhaften Versprechen der Genlobby

Am 18.Februar 2014 bestätigte report München unsere Recherchen anhand von Brasilien: Statt mehr Ertrag und weniger Pestizideinsatz erlitten Bauern Umsatzeinbrüche und müssen zudem mehr Spritzmittel einsetzen. In Puerto Rico wurde der Genmais 1507 bereits vom Markt genommen. Und hier in Brasilien bereuen viele schon den Anbau. Denn außer Abhängigkeit von den Gentech-Riesen hat es ihnen nicht viel gebracht. Die Recherchen bestätigen unseren Beitrag vom November 2013 Die Natur schlägt zurück- Pestizid-resistente Insekten kehren zurück- Brasilien ruft Notstand aus!


Josef Göppel, Bundestagsabgeordneter, CSU:
„Letztlich kommt es schon von Frau Merkel. Die hat zur grünen Gentechnik eine eher positive Haltung. Und sie und auch andere glauben, dass man den Hunger in der Welt mit Gentechnik bekämpfen kann.“
Die Folge: Deutschland wehrte sich nicht gegen die Zulassung von 1507 in Europa. Es ist klar: Die EU-Kommission wird den Genmais zum Anbau zulassen.

Und damit Sie wissen, auf was sich die EU einläßt, lesen Sie dazu: Die dunkle Geschichte von DuPont - Von Atombombe über Nylonstrümpfe zum Genmais

Genmais Anbau Europa

Und dann gibt es noch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit:


Es ist unbegreiflich: Wie viele Beweise braucht die EFSA noch? Der gentechnisch veränderte Mais MON863 ist sicher. Diese Auffassung hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach einer Prüfung von Belegen bestätigt, mit denen Österreich die Aufrechterhaltung seines Vermarktungsverbots der Monsanto-Maislinie begründet hatte. Die neuen wissenschaftlichen Elemente, die von den österreichischen Behörden vor einem Jahr vorgelegt wurden, bewegten die EFSA nicht dazu, ihre frühere Bewertung von MON863 zu ändern.

Die gegen den Maiswurzelbohrer resistente Maislinie ist zum Import als Futter- und Lebensmittel, aber nicht zum Anbau in der EU zugelassen.

Wien hatte unter anderem ins Feld geführt, das von Monsanto verwendete Markergen nptII, das Widerstandsfähigkeit gegen das Antibiotikum Kanamycin verleiht, könnte im Falle einer Übertragung zur vermehrten Antibiotikaresistenz von Krankheitserregern führen. Daneben bezweifelte Österreich die Aussagekraft der von Monsanto durchgeführten Studien.

Die EFSA hielt die vorgebrachten Argumente jedoch entweder für nicht stichhaltig oder für nicht relevant. Die Europäische Kommission muss die Stellungnahme jetzt prüfen. Sie könnte Österreich dazu auffordern, das Vermarktungsverbot aufzuheben.

Aber da ist ja noch das Freihandelsabkommen: Siehe: Nicht nur Klonfleich - Monsanto, Basf, Bayer, Coca-Cola und Co. reiben sich die Hände, denn Chefverhandler für die Landwirtschaft in USA ist beim Freihandelsabkommen Islam Siddiqui, der von 2001 bis 2008 als Lobbyist CopLife America vertreten hat. Dazu gehört auch Monsanto, Basf, Bayer, Coca-Cola Company, Dow AgroSciences LLC und DuPont Crop Protection, aber auch die US-Fleisch-Lobby.

Viele Landwirte praktizieren keine Fruchtfolge und fördern dadurch die Resistenzbildung. Gentechnik-Konzerne bemühen sich derzeit darum, ihre Pflanzen mit weiteren Resistenzen auszustatten und bieten mittlerweile Pflanzen mit mehreren gentechnischen Veränderungen an - doch die Natur schlägt zurück! Brasilien ruft den Notstand aus!

Erst kürzlich machte sich unter brasilianischen Umweltschützern und Bauern Erleichterung breit: Die Verfassungskommission des Parlaments hat kurzfristig einen Gesetzesentwurf von der Tagesordnung genommen, der den Handel und Anbau von Terminator-Saatgut legalisieren sollte. Siehe: Brasilien stoppt Legalisierung von Terminator-Saatgut - Monsantos Gentech-Mais versagt in Südafrika

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Nachdem sich immer mehr Super-Unkräuter ausbreiten, die ganz und gar resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sind, holt Monsanto zum nächsten Schlag aus und bringt mit „Roundup Rekord“ , das mit 720 g Glyphosat je Kilogramm die höchste Wirkstoffkonzentration aller Zeiten besitzt, die dritte Granulatgeneration des Herbizids heraus. SIehe „Roundup Rekord“ - Man mag es kaum glauben - Nein, wir wollen es nicht glauben!

Ein französischer Molekularbiologe hat nun nachgewiesen, dass im Handel erhältliche Pestizide bis zu tausendmal giftiger sind als nach der offiziellen Rezeptur. Denn die Agrochemie-Firmen halten sich nicht an die Menge der Inhaltsstoffe, welche sie der Zulassungsbehörde angegeben haben, doch Brüssel erkennt es wiedermal nicht an! Siehe:Das tägliche Gift Pestizide - “Mord auf Raten” - doch Brüssel erkennt die neue Studie nicht an!

Immer mehr Regionen, Länder, Staaten haben Zweifel an der Ungefährlichkeit der gentechnisch veränderten Saaten und verbannen sie aus ihren Gebieten. In unserem Beitrag “ MONSANTO, adé! Es gibt sie - Länder die Monsanto mit Erfolg verbannen!“ finden Sie eine Liste, die sich erfolgreich von Monsanto und Co. veranschiedeten.
“Wir müssen den Schluss ziehen, dass selbst bei präziser Kenntnis aller Gene das biologische Geschehen nie genau vorhergesagt werden kann. Die Natur räumt sich anscheinend selbst bei molekularen Reaktionen Freiräume ein, deren Nutzung wir kaum kausal erklären und rational erfassen können.”

(Prof. Dr. Werner Arber,Forschungsleiter Biozentrum Basel)
Mehr Informationen:

Christian Schmidt- vom Verteidigungsministerium zum Landwirtschaftsminister - Ein Pfeiler der Atlantik - Brücke

Wir sind entsetzt!! Hohe Rückstände von Glyphosat in argentinischem Soja entdeckt

Wir sind empört ! Monsanto und Syngenta gewinnen Welternährungspreis 2013 mit Gift und Genen!

Die Schattenseite des Freihandelsabkommens - Monsanto, Fracking „Investoren-Schutzklausel“...

Vergiftetes Südamerika - Soja-Anbau für Europa.

Studie - GVO verursacht Glutenunverträglichkeit - 18 Millionen Amerikaner betroffen, aber nicht nur die!

Das tägliche Gift - Risiko Pestizide