Ebola Virus
© Wikimedia CommonsDas Ebola -Virus ist hoch ansteckend
Die Ebola-Epidemie mit bisher mehr als 120 Toten ist mitnichten unter Kontrolle, wie es Guineas Regierung behauptet. Forscher weisen zudem nach, dass ein neuer Erregerstamm das Sterben verursacht.

Für den jüngsten Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Staat Guinea ist ein neuer Erregerstamm verantwortlich. Damit gebe es Beweise, dass die meist tödlich verlaufende Krankheit sich nicht von anderen afrikanischen Ländern verbreitet habe, erklärten Wissenschaftler am Mittwoch.

Der Ursprung des Virus sei zwar weiter unklar, aber es sei wichtig zu wissen, dass es nicht aus anderen Ländern nach Guinea eingeschleppt worden sei, erklärte Stephan Gunther vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Er leitete eine internationale Forschergruppe, die das Virus untersucht und ihre Ergebnisse online im New England Journal of Medicine veröffentlicht hatte.

Ebola in Guinea nicht unter Kontrolle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zudem Behauptungen der Regierung Guineas widersprochen, wonach die Ebola-Epidemie in dem westafrikanischen Land unter Kontrolle sei.

Ein Ausbruch einer Epidemie sei nach den internationalen Gesundheitsrichtlinien erst nach Ablauf von sechs Wochen ohne einen neuen Fall unter Kontrolle, erläuterte WHO-Sprecher Gregory Hartl in Genf. Guineas Außenminister François Fall hatte nach afrikanischen Medienberichten erklärt, die Epidemie sei unter Kontrolle.

Mehr als 120 Menschen gestorben

Die WHO bezeichnet den Ausbruch der hoch ansteckenden Krankheit in Guinea und im Nachbarland Liberia als einen der schlimmsten in der Geschichte der Epidemie. Laut jüngsten Berichten starben durch den Ebola-Ausbruch, der vermutlich schon im Dezember oder sogar früher begann, in Westafrika und dabei vor allem in Guinea bislang mehr als 120 Menschen.

Insgesamt seien in Guinea, Liberia und Mali 200 Verdachtsfälle registriert worden, teilte die WHO mit. Bestätigte Erkrankungen und Todesfälle gebe es aber nur in den ersten beiden Ländern, vor allem in Guinea. Im Moment werden demnach noch weitere Tests durchgeführt.

Inkubationszeit beträgt bis zu drei Wochen

Etwa 90 Prozent der Ebola-Erkrankungen verlaufen tödlich. Übertragen wird das Fieber durch direkten Körperkontakt und über Körperflüssigkeiten. Die Inkubationszeit beträgt drei Tage bis drei Wochen. Symptome sind schweres Erbrechen, Durchfall, Fieber, eingeschränkte Nieren- und Leberfunktionen, innere und äußere Blutungen. Weil es keine Heilmittel gibt, können Mediziner nur noch die Symptome lindern.

Mitarbeiter von Gesundheitsorganisationen versuchen, die Erkrankten möglichst schnell zu isolieren und auch jene Personen aufzuspüren, mit denen sie in Kontakt waren, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Zu den ersten nachgewiesenen Ausbrüchen der Ebola kam es laut WHO 1976 im Sudan und in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Im Jahr 2000 meldete Uganda die bisher größte Epidemie, die sich über weitere Länder ausbreitete. Mehr als 1000 Menschen starben. Als Träger der Viren gelten Fledermäuse, Nagetiere, Gorillas und Antilopen.