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Die Ukraine hat die Wasserversorgung der Krimhalbinsel über den Nord-Krim-Kanal deutlich eingeschränkt. Der Wassermangel gefährdet einen bedeutenden Teil der diesjährigen Ernte.

In der von Russland vor fünf Wochen annektierten Republik Krim könnte ein bedeutender Teil der diesjährigen Ernte verloren gehen. Ursache dafür ist die Weigerung der Ukraine, die traditionelle Versorgung der Halbinsel mit Süßwasser aus dem Dnjepr über den Nord-Krim-Kanal fortzusetzen. Wie der Landwirtschaftsminister in der Krim-Regierung, Nikolai Poljuschkin, gegenüber der russischen Presse erklärte, ist die Wasserversorgung seit Mitte April erheblich eingeschränkt.

Beinahe Totalausfall bei Reise, Mais und Soja

Das würde gravierende Folgen für die diesjährige Erzeugung landwirtschaftlicher Kulturen auf den bewässerten Flächen haben. So sei schon jetzt mit einem beinahe Totalausfall der Ernte von Reis sowie Mais und Soja zu rechnen, wovon auf der Halbinsel in den vergangenen Jahren insgesamt bis zu 240.000 Tonnen eingebracht worden seien. Außerdem zeichneten sich bei Gemüse und Kartoffeln Ernteausfälle von 40 Prozent sowie bei Obst und Wein von 30 Prozent ab.

Moskau will Verluste teilweise ausgleichen

Der Landwirtschaftsminister Russlands, Nikolai Fjodorow, gab seinerseits bekannt, dass Moskau der ukrainischen Seite Vorschusszahlungen für die Wasserversorgung der Krim angeboten hatte, eine Antwort darauf sei aber ausgeblieben. Da das Problem politische Hintergründe hat, stellte Fjodorow den Agrarproduzenten einen teilweisen Ausgleich der Verluste aus dem russischen Haushalt in Aussicht. Unterdessen hat Staatsoberhaupt Wladimir Putin mehrere Minister unter Federführung Fjodorows mit der Ausarbeitung von Vorschlägen zur künftigen Überwindung des Süßwassermangels auf der Krim beauftragt.

aiz