elliot rodgers
© ReutersElliot Roger, der 22-jährige Sohn von Hollywood-Regisseur Peter Rodger, tötet bei einem Amoklauf in Santa Barbara neun Menschen. Seine grausame Tat kündigt er vorher im Video an.
Der Sohn von Hollywood-Regisseur Peter Rodger tötet neun Menschen - und wird am Ende von der Polizei erschossen. Seine Tat kündigte er auf einem YouTube-Video an. Elliot hatte Probleme mit Mädchen.

Ein Amokläufer hat in Kalifornien aus seinem Auto heraus sechs Menschen erschossen. Er selbst sei bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei schließlich ums Leben gekommen, teilten die Polizeibehörden in Santa Barbara mit. Der Täter habe außerdem zunächst in seiner Wohnung drei Menschen erstochen, bevor er auf dem Campus in der südlichen Kleinstadt Isla Vista um sich schoss, sagte Sheriff Bill Brown.

Hollywood-Regisseur Peter Rodger erklärte, er glaube, dass sein Sohn Elliot die Tat begangen habe. Der 22-Jährige habe an dem Asperger-Syndrom gelitten, einer Form von Autismus. Er sei bei mehreren Ärzten in Behandlung gewesen, sagte ein Anwalt der Rodgers. Peter Rodger wirkte unter anderen als Regieassistent an dem Kinofilm Die Tribute von Panem - The Hunger Games (2012) mit.

Das Motiv für die Tat war unklar, doch die Polizei untersuchte ein am Freitag gepostetes YouTube-Video, in dem ein Mann seine Pläne schilderte, Frauen umzubringen. Er wolle Rache an der Menschheit nehmen, sagt der Mann darin und klagt über Einsamkeit und Frustration, weil er nie Erfolg bei Frauen hatte. Mit 22 sei er immer noch Jungfrau.

Ob das Video auch tatsächlich in Zusammenhang mit der Tat stand, wurde zunächst von offizieller Seite nicht bestätigt. Rodger ließ aber über seinen Anwalt mitteilten, dass die Familie sich wegen verstörender Videos ihres Sohnes vor einigen Wochen bereits an die Polizei gewandt habe.

Möglicherweise hat Elliot Rodger drei weitere Menschen getötet, und zwar bevor er mit Schüssen aus einem Auto heraus ein Blutbad anrichtete. Wie der Lokalsender KEYT-TV berichtete, wurden am Samstag (Ortszeit) in dem Wohnungskomplex in Isla Vista, in dem der Täter lebte, drei Leichen gefunden. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Amoklauf Sohn von Hollywood-Regisseur richtet Blutbad an Sohn sprach in Videos von Selbstmord

In dem Video hatte Elliot Rodger von Mord und Selbstmord gesprochen. Die Polizei habe ihn verhört, aber die Ermittlungen eingestellt, als keine Hinweise auf Waffenvergehen in der Vergangenheit gefunden wurden, sagte der Anwalt.

Der Todesschütze hatte am Freitagabend aus einem fahrenden Auto heraus an mehreren Stellen auf seine Opfer gefeuert und sich dann mit der Polizei mehrere Schusswechsel und eine Verfolgungsjagd geliefert.

Schließlich sei er mit seinem schwarzen BMW in ein parkendes Auto gerast. Beamte hätten ihn mit einer Schussverletzung im Kopf tot in dem Auto gefunden. Ob er von einer Polizeikugel getroffen wurde oder sich selbst getötet hat, war zunächst unklar. Die Polizei stellte eine halbautomatische Handfeuerwaffe sicher.

"Ich hörte Schüsse, Schreie, Schmerz"

Der Vorfall ereignete sich im Studentenviertel Isla Vista nahe dem Campus der Universität von Santa Barbara. Isla Vista gilt als Party- und Ausgehviertel. Im vergangenen Monat hatte es bei einer Feier massive Ausschreitungen gegeben. Die Behörden hatten am Freitagabend eine Warnung an die Bewohner ausgegeben, nicht auf die Straße zu gehen.

"Ich hörte Schüsse, Schreie, Schmerz", sagte Student Michael Vitak dem Sender KEYT-TV. Er habe gesehen, wie aus dem BMW geschossen worden sei. Ein Frau sei tödlich getroffen, eine andere lebensgefährlich verletzt worden. "Ich hoffe, sie wird wieder gesund."

dpa/AP/wos/do