teufelsmurmeln
© CHRIS MCCALL/AFP/Getty ImagesDie "Teufelsmurmeln" nahe Wycliffie in Australien sind ein Ort, von dem Ufologen behaupten, dass hier häufiger Außerirdische landen
UFOs im alten Rom?

Es gibt eine Studie der Nasa, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt!

2007 nahm Richard Stothers die UFO-Sichtungen der Antike unter die Lupe. Basierend auf historischen Aufzeichnungen verglich er sie mit UFO-Berichten von Heute. Er kam zu dem Schluss: Egal was dahinter steckt und ob man an UFOs glaubt oder nicht - die Phänomene von Einst und Jetzt ähneln sich verblüffend. Stothers achtete speziell darauf, dass Verwechslungen mit anderen atmosphärischen Erscheinungen ausgeschlossen waren - und fand eine Reihe ernstzunehmender UFO-Sichtungen bei Plinius und Co.

1. Ein ganzes Land sieht „Streitwagen am Himmel“

Der Geschichtsschreiber Josephus beschrieb im Jahr 65 n. Chr. ein Phänomen am Himmel über Judea:
„Am 21.Tag des Monats Artemisium gab es eine wundersame, höchst unglaubliche Erscheinung. In der Tat würde, was ich zu berichten habe, als Mythos abgestempelt - gäbe es nicht so viele Augenzeugen, die über den Vorfall und von den nachfolgenden Unglücken berichteten, welche durch diesen wohl angekündigt werden sollten. Denn, vor Sonnenuntergang wurden in allen Teilen des Landes Streitwagen in der Luft gesehen und bewaffnete Truppen, die durch die Wolken rasten und die Städte umringten.”
Stothers vermutet, dass Josephus die UFOs selbst gesehen hat und aus Gründen der Glaubwürdigkeit auch von anderen Augenzeugen berichtet. Die Beschreibung der „Streitwagen am Himmel“ passt zu keinerlei bekanntem Naturphänomen, so Strothers.


Kommentar: Das klingt eher nach Kometen- oder Asteoriden-Bombardements als echte UFO's im Sinne von Höchster Fremdartigkeit.


2. UFO stört römisches Heer am Schlachtfeld

Plutarch beschrieb eine UFO-Sichtung, die von tausenden Soldaten beobachtet wurde. Sie fand im Jahr 74 v. Chr. statt, als die römische Armee gerade in einen Krieg gegen König Mithridates VI. ins Gebiet der heutigen Turkei zog.

„Anscheinend ohne jeglichen Wetterwechsel donnerte ganz plötzlich der Himmel und ein riesiger, flammenartiger Gegenstand wurde beobachtet, der zwischen die beiden Armeen herabfiel“ so Plutarch. “Von der Form her sah er wie eine bauchige Wein-Amphore (Pithoi) aus und hatte eine Farbe wie geschmolzenes Silber. Beide Kriegsparteien erstaunten bei dem Anblick und trennten sich. Dieses Wunder soll sich, wie man sagt, in Phrygien zugetragen haben, an einem Ort der Otryae genannt wird.”

Das kann kein Meteorit gewesen sein ...

Wegen der Farbe wie „geschmolzenes Silber” schließt Stothers die Verwechslung mit einem Meteoriten aus, obwohl es sich um einen Boliden hätte handeln können. Außerdem erwähnt Plutarch weder Einschlag noch Einschlagskrater.

Stothers findet interessant: “Das Objekt muss mehr als einen Meter Durchmesser gehabt haben, weil es offenbar leicht erkannt werden konnte aus einer Distanz, die größer als ein halber Bogenschuss war. Falls [das Objekt] am Boden verblieben wäre, wäre es als ein Meteorit dieser Größe zweifellos ein Kultgegenstand geworden, denn Phrygien hat eine lange Tradition der Meteoriten-Verehrung, in späteren Berichten über Phrygische Meteoriten wird es trotzdem nicht erwähnt.”

3. UFOs im zweiten Punischen Krieg?

Viele Wundererscheinungen wurden von Livius für die Zeit während und nach dem Punischen Krieg (218 - 201 v. Chr) festgehalten. Seine Aufzählung entstammte den Annalen, die Roms höchster Priester, der Pontifex Maximus, herausgab. Diese Quelle ist laut Stothers besonders glaubwürdig und akkurat, weil die römischen Behörden alle Behauptungen vor einer Aufzeichnung erst gründlich untersuchten.

Im Winter des Jahres 218 v. Chr. hieß es da: „Ein Schauspiel von Schiffen (navium) leuchtete am Himmel.” Im Jahr 217 wurden „bei Arpi runde Schilde (parmas) am Himmel beobachtet.”

Im Jahr 173 v. Chr. , “soll bei Lanuvium das Schauspiel einer großen Flotte am Himmel gesehen worden sein“.

Eine Verwechslung mit speziellen Wolkenformationen ist hier laut Stothers ausgeschlossen: Wolkenformationen waren damals längst ein alter Hut und wissenschaftlich verstanden. Auch „Doppel-“ oder „Dreifach-Sonnen“ wurden von den Römern routinemäßig beschrieben, weshalb es sich nicht um solche gehandelt haben dürfte.


Kommentar: Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, dass plötzlich mehrere Sonnen da waren. Viel wahrscheinlicher ist das Phänomen von sogenannten "Halos", bedingt durch Eis- oder Staubpartikel in der Atmosphäre. Wir empfehlen unseren Lesern, sich auf http://www.atoptics.co.uk/ über dieses Phänomen zu informieren, bevor etwas als UFO 'diagnostiziert' wird.

sonne halo eispartikel
© ©Erkki Poikolainen, atoptics.co.ukHalos in Hollola nahe Lahti, Finland, fotografiert durch Erkki Poikolainen im December '05. "Die Temperatur war ca. -10 Grad und in der Luft schwebten viele Eispartikel." Die "zweite und dritte Sonne" sind Spiegelungen der echten (und einzigen) Sonne, bedingt durch die Geometrie der Eispartikel.

4. „Engelshaar“ - der mysteriöse Faser-Regen

In modernen UFO-Berichten findet oft eine spinnwebenartige, glasige oder kreidige Substanz Erwähnung, die von UFOs hinterlassen wird. Dieses sogenannte „Engelshaar“ wurde auch in der Antike gesichtet:

Der Historiker Cassius Dio schrieb im Jahr 196 n. Chr: „Ein feiner Regen, der wie Silber aussah, fiel vom klaren Himmel auf das Augustus-Forum herab. Wahrhaftig, ich habe ihn zwar nicht im Herabfallen gesehen, nahm ihn jedoch wahr, nachdem er herabgefallen war und verwendete ihn, um einige Bronzemünzen damit zu versilbern. Sie behielten drei Tage lang das gleiche Aussehen, aber am vierten Tag war alle Substanz, die darauf gerieben worden war, verschwunden.”

Zwei weitere “Kreide-Regen” wurden berichtet: Im Jahr 214 v. Chr. in Cales und 98 v. Chr. in Rom.

5. Papstbruder sieht UFO samt Besatzung

Der Bruder von Papst Pius I. war vermutlich der einzige Zeuge einer UFO-Sichtung im italienischen Via Campana, 150 n. Chr.: “An einem sonnigen Tag, landete eine ‘Bestie’, die wie ein Stück Keramik aussah (ceramos), ungefähr hundert Fuß groß, an der Oberseite bunt und feurige Strahlen ausschießend, in einer Staubwolke in Begleitung einer weißummantelten Jungfrau.”

Fazit von Stothers:

“Diese Sammlung von Vorfällen, die man antike UFO-Sichtungen nennen könnte, wurde aus einer weit größeren Anzahl von Berichten ausgesiebt, welche Himmelsobjekte behandeln, bei denen eine Identifikation mit bekannten Phänomenen sicher oder vermutlich teilweise gegeben ist. Eingebettet in diese Masse der recht leicht zu erklärenden Berichte, verbleibt eine kleine Zahl von Berichten mutmaßlich glaubwürdiger Zeugen, die völlig oder teilweise unerklärbar sind.”

“Jede brauchbare Theorie muss es mit der außergewöhnlichen Hartnäckigkeit und Beständigkeit des Phänomens aufnehmen, die hier über den Zeitraum vieler Jahrhunderte hinweg betrachtet werden kann.”

Richard Stothers (1939 - 2009) studierte an der Princeton University Mathematik, machte seinen Ph.D. in Harvard und war Ständiges Mitglied des NASA Goddard Institute for Space Studies.