Das globale Wirtschaftssystem führt zur "Barbarei", es braucht den Krieg, und es stellt das Geld und nicht den Menschen in den Mittelpunkt. Papst Franziskus findet klare Worte - wieder einmal.

Vulture capitalism
© UnknownPsychopathen ernähren sich von anderen.
Papst Franziskus hat - nicht zum ersten Mal - das globale Wirtschaftssystem scharf kritisiert. Im November 2013 hatte er in einem Apostolischen Schreiben festgestellt: Diese Wirtschaft tötet, das Geld muss dienen und nicht regieren. Es war eine flammende Programmschrift, die sich nicht nur an und gegen die Kirche, sondern auch gegen die Entwicklungen in Politik und Wirtschaft richtete. Jetzt legt er nach. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung La Vanguardia sagt er, "ich glaube, wir leben in einem ökonomischen System, das nicht gut ist".

Wenn man Fotos von unterernährten Kindern aus verschiedenen Teilen der Welt sehe, kratze man sich am Kopf: "Das versteht man nicht", sagte der Papst. Eigentlich sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen, derzeit aber stehe das Geld im Mittelpunkt. „Wir sind der Sünde der Götzendienerei am Götzen Geld verfallen“, erklärte der Papst. Die Wirtschaft sei von der Gier nach Mehr getrieben und führe zu einer Wegwerfkultur.


Kommentar: Die Wirtschaft und Politik ist mit Psychopathen durchdrungen, die "von der Gier nach Mehr (Macht) getrieben" werden.


Ausgeschlossen werde die kommende Generation, ausgeschlossen würden aber auch die Alten, beklagte der Papst. Ein Volk, das so handle, schließe seine eigene Zukunft aus. Mit scharfen Worten kritisierte Franziskus die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen europäischen Ländern. „Das ist eine Barbarei“, erklärte er.

Weiter führte der Papst aus, das derzeitige Wirtschaftssystem brauche ähnlich wie alle großen Reiche der Geschichte zum Überleben die Kriege. Da ein Weltkrieg unmöglich sei, führe man regionale Kriege. Durch die Produktion und die Herstellung von Waffen sanierten sich die großen Volkswirtschaften und opferten so Menschenleben zu Füßen des Götzen Geld.

"Das System braucht den Krieg, um zu überleben"

Zum Phänomen der Globalisierung äußerte sich der Papst differenziert. Eine richtig verstandene Globalisierung sei ein Reichtum. Eine falsch verstandene Globalisierung hingegen führe zu Gleichmacherei.