ebola madrid spanien Miguel Pajares
© apIn Begleitung von Ärzten und Entwicklungshelfern wurde der spanische Geistliche, der sich in Liberia infiziert hatte, nach Madrid gebracht
Madrid (dpa) - Der in Spanien behandelte Ebola-Patient ist tot. Der 75-jährige Geistliche war in der vergangenen Woche der erste Ebola-Patient, der zur Behandlung nach Europa gebracht wurde.

Wie aus Madrider Krankenhauskreisen verlautete, erlag der Priester Miguel Pajares am Dienstag in der spanischen Hauptstadt der Infektion, die er sich in Liberia in Westafrika zugezogen hatte.

Entwarnung bei deutschem Studenten

Der in Ruanda unter Ebola-Verdacht unter Quarantäne gestellte deutsche Patient ist dagegen nicht mit dem Virus infiziert. "Der Test des Ebola-Verdachtsfalles ist negativ. Es gibt kein Ebola in Ruanda", teilte das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es handelte sich offenbar um Malaria.

Der Medizinstudent aus Deutschland war kürzlich aus Liberia zurückgekehrt und zeigte Symptome, die auch bei Ebola auftreten. Deshalb war er in einer Klinik der Hauptstadt Kigali isoliert worden.

Mehr als 1.000 Ebola-Tote

Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben den Einsatz von bisher nicht zugelassenen Präparaten gegen die Ebola-Epidemie als ethisch vertretbar eingeschätzt. Das gab die WHO am Dienstag nach Konsultationen eines Rates von Medizin-Ethikern bekannt. Zwei aus den USA stammende Ebola-Patienten sowie ein Spanier waren mit dem Mittel "ZMapp" behandelt worden. Dieses war zuvor an Affen, noch nicht aber in den üblichen klinischen Testreihen auf mögliche Nebenwirkungen erprobt worden.

Dem Ebola-Ausbruch in Westafrika sind bereits mehr als 1.000 Menschen zum Opfer gefallen. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrer Internetseite am Montag mitteilte, starben bisher 1.013 Menschen. Insgesamt gebe es 1.848 Ebola-Fälle. Von Donnerstag bis Samstag seien 52 Erkrankte gestorben. In Guinea seien sechs Menschen der Krankheit zum Opfer gefallen, in Liberia seien es 29 und in Sierra Leone 17 gewesen.

Noch keine Sorge in Deutschland

Die WHO hatte die Ebola-Epidemie am Freitag als Internationalen Gesundheitsnotfall eingestuft. Damit kann die Organisation nun zu außerordentlichen Maßnahmen greifen, um die Epidemie einzudämmen.

Den ersten deutschen Ebola-Verdacht hatte es am Wochenende in Hamburg gegeben: Ein 28-Jähriger war mit Symptomen wie Fieber und Erbrechen eingeliefert worden. Er hatte sich zuvor in Sierra Leone aufgehalten. Ein Test in der Nacht zum Sonntag führte schließlich zur Entwarnung.

Für Deutschland gebe es trotz der steigenden Ebola-Zahlen weiter keinen Grund zur Sorge, betonte Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg. "Es ist extrem unwahrscheinlich, dass so eine Infektion importiert wird." Und selbst ein bestätigter Ebola-Fall sei kein Anlass für Panik. Zu einer Ausbreitung vergleichbar der in Westafrika könne es in Europa kaum kommen. Das Netz medizinischer Einrichtungen sei viel engmaschiger und eine Diagnose innerhalb weniger Stunden möglich.