Die westlichen Medien spielen die tatsächlichen Gefahren durch gentechnisch veränderte (GV ) Feldfrüchte, besonders im Entwicklungssektor, herunter. Tatsächlich haben seit 1995 fast 300 000 indische Bauern Selbstmord begangen, als direkte Folge steigender Schulden und Missernten vor allem von Baumwolle, für die Big Biotech patentierte transgene Sorten entwickelt hat.
Selbstmorde Indien
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Laut einem Bericht der indischen Zentralstelle für die Erfassung von Verbrechen (National Crime Records Bureau, NCRB) gab es von 1995 bis 2011 in Indien 290 740 Selbstmorde von Bauern, die durch die Einführung von GVO in den wirtschaftlichen Ruin und die Armut getrieben wurden. Für die Zeit danach gibt es keine offiziellen Zahlen, es hat aber vermutlich mehrere Tausend weitere Selbstmorde gegeben, sodass die Zahl bei 300 000 oder noch höher liegen dürfte.

Wie die Philosophin, Physikerin und Umweltaktivistin Dr. Vandana Shiva in einer sehr sorgfältigen Studie darlegt, sind GVO-Pflanzentechnologien ein Trojanisches Pferd, mit dem sich multinationale Konzerne die Kontrolle über die weltweite Nahrungsversorgung verschaffen. Mit falschen Versprechungen von gesteigerten Ernteerträgen und niedrigeren Kosten haben Firmen wie Monsanto indische Bauern in Vertragsvereinbarungen gelockt, durch die sie von einem zentralisierten Landwirtschaftssystem abhängig wurden, das viele von ihnen in den Bankrott geführt hat.

Bevor Monsanto dank der 1988 von der Weltbank verordneten Saatgut-Politik alles veränderte, bauten indische Bauern Baumwolle aus eigener Zucht zusammen mit anderen Feldfrüchten an, die sie wirksam vor eindringenden Sorten und durch Insekten übertragene Krankheiten schützten. Da die Samen der Baumwollpflanzen natürlich waren, konnten die Bauern einen Teil zurückhalten und im nächsten Jahr erneut aussäen, ohne Lizenzgebühren für neues Saatgut bezahlen zu müssen.

Natürlich war das System nicht perfekt. Aber es gab indischen Bauern die Freiheit, ihre eigenen landwirtschaftlichen Ziele zu verfolgen, und stürzte sie nicht in hohe Schulden, in denen viele vo nihnen jetzt durch Monsantos GVO stecken. Laut Dr. Shivas Untersuchung hat das neue System aus indischen Bauern praktisch Sklaven gemacht, die jetzt an Vertragsvereinbarungen mit Big BioTech gebunden sind, aus denen sie nicht herauskommen.

»Durch Patente auf Saatgut ist Monsanto zum ›Gott des Lebens‹ auf unserem Planeten geworden, der für die Erneuerung des Lebens von Bauern, den ursprünglichen Züchtern, Abgaben kassiert«, schrieb Dr. Shiva auf der Website Global Research.

»Es sind betrügerische Samen - des Betrugs, Monsanto sei der Schöpfer von Samen und Leben, des Betrugs, dass Monsanto Bauern verklagt und in die Verschuldung treibt, gleichzeitig aber vorgibt, für das Wohlergehen der Bauern zu arbeiten, und des Betrugs, GVO ernährten die Welt. GVOs können sich nicht gegen Krankheiten und Unkraut wehren, sondern haben vielmehr zum Auftauchen von Superkrankheiten und Superunkräutern geführt.«


Monsanto hat illegal die Kontrolle über 95 Prozent des indischen Baumwoll-Saatguts übernommen, ohne Konsequenzen

Dr. Shiva dokumentiert, wie Monsanto Ende der 1980er Jahre nach Indien kam; sie beschreibt die schrittweise Übernahme des Landwirtschaftssystems des Landes. Es begann mit der Deregulierung des indischen Saatgutsektors, die eine allmähliche Konzentration zur Folge hatte. Monsanto kaufte alle Saatgutfirmen auf, die es in die Hand bekommen konnte, mit den übrigen wurden Joint Ventures gebildet oder Lizenzvereinbarungen getroffen.

Allmählich bestand der allgemeine Saatgut-Pool, der den indischen Bauern zur Verfügung stand, fast ausschließlich aus Monsanto-Samen, die als Wundersamen etikettiert und vermarktet wurden, die die indischen Bauern reich machen und Nahrung für alle liefern würden. Nach der Einführung erwies sich, dass die »Terminator«-Samen genau das Gegenteil bewirkten - Hunderttausende indischer Bauern verloren ihre Ernte, ihr Bankkonto, ihren Lebensunterhalt und in vielen Fällen das Leben, weil sie den GVO-Köder geschluckt hatten.

»Samen, die eine gemeinsame Ressource der Bauern gewesen waren, wurden ›geistiges Eigentum‹ Monsantos, für das Lizenzgebühren erhoben wurden, sodass das Saatgut teurer wurde«, erklärt Dr. Shiva. »Offen bestäubte Baumwollsamen wurden durch Hybride, darunter GVO-Hybride, ersetzt ... Baumwolle, die früher in einem Mix mit anderen Nahrungspflanzen angepflanzt wurde, musste jetzt in Monokultur angebaut werden und war dadurch viel anfälliger für Seuchen, Krankheiten, Dürre und Missernten.«

Heute gehören Monsanto volle 95 Prozent der indischen Baumwollsamen, das ist nach allgemein akzeptierten Standards ein Beinahe-Monopol. Es ließ sich natürlich nur durch Betrug und illegales Vorgehen erreichen, einschließlich von offenen Feldversuchen, die Ende der 1990er Jahre durchgeführt wurden, ohne von der indischen Regierung zugelassen worden zu sein. Monsanto führte sie, obwohl illegal, trotzdem durch und übernahm schließlich die Kontrolle über die gesamte Industrie.

»Monsantos Saatgut-Monopol, die Vernichtung von Alternativen, das Kassieren von Superprofiten in Form von Lizenzgebühren und die zunehmende Verwundbarkeit von Monokulturen hat ein Klima von Schulden, Selbstmorden und Not auf dem Land geschaffen, das zu einer Epidemie von Selbstmorden unter indischen Bauern geführt hat«, erklärte Dr. Shiva abschließend.



Quellen für den Beitrag waren u.a.:

IndiaTimes.com
TheGuardian.com
GlobalResearch.ca
ProjectCensored.org
NaturalNews.com