Erste russische Lastkraftwagen mit Hilfsgütern sind am Freitagnachmittag im ostukrainischen Lugansk eingetroffen, das seit Monaten zwischen Militär und Volksmilizen umkämpft ist.
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Erste Lkws seien eingetroffen, bestätigte die Führung der nicht anerkannten „Lugansker Volksrepublik“. Zuvor hatte bereits der TV-Sender LifeNews über die Ankunft erster Hilfsgüter in Lugansk berichtet.

Russland hatte am 12. August einen Hilfskonvoi in die Ost-Ukraine geschickt, wo wegen der andauernden Kämpfe eine humanitäre Katastrophe droht. Eine Kolonne aus mehr als 280 Kamaz-Lkws hat unter anderem 400 Tonnen Grütze, 100 Tonnen Zucker, 62 Tonnen Kindernahrung, 54 Tonnen medizinische Geräte und Medikamente, 12.000 Schlafsäcke und 69 Kraftwerke geladen. Die Aktion begann unter der Ägide und Kontrolle des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, das die Verteilung der Hilfsgüter auf dem ukrainischen Territorium übernehmen sollte.

Seit dem 15. August wartete der Konvoi vor der ukrainischen Grenze auf die Einfuhrgenehmigung der ukrainischen Behörden, die geladenen Hilfsgüter wurden von der Ukraine und vom Roten Kreuz teilweise kontrolliert. Nachdem die ukrainische Seite am 21. August die Genehmigung ein weiteres Mal ausgesetzt hat, ließ Moskau den Konvoi am Freitag nach Lugansk starten. Das russische Außenministerium warf Kiew vor, eine Einigung über den Hilfstransport bewusst hinausgezögert zu haben, um Lugansk und Donezk vor dem ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August zu „säubern“. Deshalb habe Russland beschlossen, zu handeln. Kiew beschuldigte Moskau seinerseits, gegen das Völkerrecht verstoßen zu haben. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) weigerte sich aus Sicherheitsgründen, den Hilfstransport auf dem ukrainischen Territorium zu eskortieren.