Der russische Lkw-Konvoi, der 1900 Tonnen Hilfsgüter ins ostukrainische Kriegsgebiet Lugansk gebracht hat, verlässt die Ukraine. Das meldete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstagmorgen. Die ersten Lastwagen seien über den Grenzübergang »Donezk«“ auf das russische Staatsgebiet zurückgekehrt, berichtet ein Korrespondent der Agentur vor Ort. Mehrere Dutzend Trucks passierten demnach die Grenze und fuhren Richtung Kamensk-Schachtenski im Gebiet Rostow. Weitere Lkws warteten am Grenzübergang auf ihre Abfertigung durch das russische Zollamt.
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Die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bestätigten der russischen Agentur zufolge, dass der Konvoi die Ukraine verlasse. Zwischenfälle seien keine registriert worden, teilte OSZE-Missionsleiter Paul Picard mit.


Die Kolonne aus mehr als 280 Kamaz-Lkws hatte am Freitag 400 Tonnen Grütze, 100 Tonnen Zucker, 62 Tonnen Kindernahrung, 54 Tonnen medizinische Geräte und Medikamente, 12.000 Schlafsäcke, 69 Generatoren und andere Hilfsgüter nach Lugansk gebracht, das seit Monaten vom ukrainischen Militär belagert wird. Zuvor hatte der Konvoi eine Woche lang an der Grenze auf die Einfuhrgenehmigung der ukrainischen Behörden gewartet. Nachdem Kiew am 21. August die Genehmigung ein weiteres Mal ausgesetzt hatte, ordnete Moskau den Konvoi am Freitag nach Lugansk starten. In einer offiziellen Erklärung hatte das russische Außenministerium Kiew vorgeworfen, eine Einigung über den Hilfstransport bewusst hinauszuzögern.

Am Freitagabend hatte RIA Nowosti berichtet, dass die Hilfe in Lugansk abgeladen wurde. »Das Ausladen der humanitären Fracht hat begonnen. Die Güter werden dann unter der Bevölkerung verteilt«, zitierte die Agentur einen Vertreter der Stadtverwaltung. Die Waren sollen in erster Linie an besonders betroffene Bevölkerungsgruppen gehen. Mit der Verteilung sei eine Sonderkommission beauftragt worden. Der Sprecher schloss nicht aus, dass ein Teil des 1900-Tonnen-Transports in das benachbarte und ebenfalls umkämpfte Gebiet Donezk weitergeschickt werde.

Quelle: RIA Nowosti