In einer Fabrik im niedersächsischen Ritterhude hat es eine schwere Explosion gegeben. Die Detonation ist noch in Bremen zu hören gewesen. Mindestens ein Mensch wurde schwer verletzt.
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© DPARauchschwaden über Ritterhude: Farb- und Lackfabrik in Flammen
Ritterhude - In einer Farb- und Lackfabrik in Ritterhude im niedersächsischen Landkreis Osterholz hat es am Dienstagabend eine schwere Explosion gegeben. Dabei ist ein Mensch schwer verletzt worden. Der Mann habe Verbrennungen dritten Grades erlitten und sei nicht ansprechbar, sagte ein Polizeisprecher.

Das Gebäude stand seit der Explosion gegen 20.30 Uhr komplett in Flammen, die Hitzeentwicklung war derart groß, dass die Feuerwehr zunächst nur mit Abstand über Drehleitern löschte. Gegen Mitternacht teilte die Polizei mit, der Brand sei weitgehend unter Kontrolle gebracht worden. Nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr im nahegelegenen Bremen war die Detonation über mehrere Kilometer zu hören.

Ob es sich bei dem Verletzten um einen seit der Explosion vermissten Mitarbeiter handelt, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Der Angestellte war laut Polizei nach Schichtende zu der Fabrik geeilt, weil er wegen eines technischen Defekts alarmiert worden war.

Zunächst habe die Polizei nur sein Auto entdeckt, von dem Mitarbeiter selber fehlte jede Spur, er sei auch über sein Mobiltelefon nicht erreichbar gewesen.

Umliegende Wohnhäuser schwer beschädigt

Die Retter gingen davon aus, dass der Mann noch vor den Detonationen in die Fabrik gegangen sein könnte, um dort nach dem Rechten zu sehen. Zur Ursache des Unglücks in der tagsüber produzierenden Fabrik war zunächst nichts bekannt.

Rund 300 Feuerwehrleute und etwa 50 Polizisten waren im Einsatz. Die Feuerwehr rief die Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Hinweise auf giftige Dämpfe lagen nach Polizeiangaben zunächst nicht vor.

Mehrere umliegende Wohnhäuser wurden durch die Detonation schwer beschädigt. In einigen Fällen bestehe Einsturzgefahr, sagte der Polizeisprecher. Mehrere Bewohner in den betroffenen Wohngebieten mussten ihre Häuser verlassen.