83 Prozent der Befragten in Frankreich sind über die Krise in der Ukraine unterrichtet - dies ergibt eine Umfrage, die auf Bestellung der Internationalen Informationsagentur Rossiya Segodnya durchgeführt wurde.
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© Reuters/Shamil Zhumatov
Aber nur 36 Prozent der Befragten treten für eine Einmischung der EU in die Ukraine-Krise ein. Sieben Prozent von ihnen sprechen sich für Waffenlieferungen an Kiew aus. Nur acht Prozent der Bewohner Frankreichs sind für die Bereitstellung eines Kredits an die Ukraine.

Zugleich ist die erdrückende Mehrheit davon überzeugt, dass es kollektive Handlungen der EU geben muss und keinen Alleingang Frankreichs. Für die Untersuchung von Verbrechen in der Ukraine sprechen sich im Schnitt mehr als 65 Prozent der Franzosen unter 65 aus und nur 55 Prozent höheren Alters. Die meisten (74 Prozent) sind vor allem für die Untersuchung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nach der Wichtigkeit an zweiter Stelle (60 Prozent) stehen nach Meinung der Franzosen Verbrechen, die mit der Entführung und Ermordung von Journalisten zusammenhängen.

Der Schriftsteller und Journalist Mark Halter sagte dazu: „Wie man aus der Untersuchung sieht, verspüren die Franzosen keinen großen Wunsch, sich in die Angelegenheiten der Ukraine einzumischen, derweil die Regierung das mit Hilfe von Sanktionen gegen Russland auf Anweisung aus Washington versucht. Warum spiegelt das offizielle Paris nicht die Meinung der Bürger wider? Inwieweit repräsentieren die heutigen französischen Behörden tatsächlich die Ansichten des eigenen Volkes?“

Alexander Gussew, Direktor des Instituts für strategisches Planen, merkt an: „Die Situation mit den Mistral-Hubschrauberträgern zeigt, dass sich Frankreich von Washington und Brüssel gängeln lässt, obwohl es als Lokomotive in Europa den Ton angeben könnte. Warum geschieht das? Im Laufe der Umfrage wurde Russland kein einziges Mal erwähnt, was heißt, dass die Franzosen die Ukraine-Krise nicht mit den Handlungen Moskaus in Verbindung bringen. Liegt das vielleicht daran, dass unsere Länder über lange und enge Verbindungen verfügen, die von der französischen Regierung durch ihr Handeln in Gefahr gebracht werden?“