In Ottawa wird vor dem Parlamentsgebäude ein Soldat niedergeschossen. Kurz darauf fallen auch im Parlament selbst Dutzende Schüsse. Die Lage ist unübersichtlich: Berichte häufen sich, dass es sich um mehrere Täter handelt, einer soll sich auf dem Dach verschanzen.
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Mitten im kanadischen Regierungsviertel ist ein Soldat niedergeschossen worden. Der Mann habe am Kriegerdenkmal in Ottawa Ehrenwache gestanden, als er von einem Unbekannten angegriffen wurde, hieß es von der Polizei. Passanten versuchten, den Mann mit Erster Hilfe zu retten. Sein Zustand ist unklar.

Kurz darauf fielen auch im nahen Parlamentsgebäude Dutzende Schüsse. Premierminister Stephen Harper soll in Sicherheit gebracht worden sein. Berichte häufen sich, dass es sich um mehr als einen Täter handele, es würden "mehrere Verdächtige" gesucht. Eine Person sei von der Polizei erschossen worden, heißt es in kanadischen Medien. Ein Polizist sagte der Nachrichtenagentur AFP, mindestens ein Schütze befinde sich "wahrscheinlich auf dem Dach".

Die Schüsse auf den Soldaten fielen laut Polizei um 9.52 Uhr Ortszeit (15.52 deutscher Zeit). Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab und forderte alle Passanten auf, sich vom Parlamentshügel fernzuhalten. Das Gebiet ist üblicherweise frei zugänglich, Tausende Touristen lassen sich jeden Tag mit den Wachen fotografieren.

Die Polizei hat auch eine weitere Schießerei in Ottawa bestätigt. In einem Einkaufszentrum in der Innenstadt nahe dem Parlamentsgebäude seien Schüsse gefallen, berichteten kanadische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Das Einkaufszentrum sei evakuiert worden, teilten die Betreiber per Kurznachrichtendienst Twitter mit.


Anfang der Woche hatte es bereits in Montreal einen Anschlag auf zwei kanadische Soldaten gegeben. Ein mutmaßlich islamistischer Attentäter hatte zwei Uniformierte mit einem Auto überfahren. Einer der beiden starb später im Krankenhaus.

Nach dem tödlichen Vorfall hatte Kanada die Terrorwarnstufe von "niedrig" auf "mittel" erhöht. Allerdings nicht aufgrund einer konkreten Bedrohung, sondern um Geheimdienstinformationen zu erlangen.

Quelle: n-tv.de , fma/dpa