Föhnsturm in der Schweiz: Im Bündnerland sorgt Dauerregen für Erdrutsche, in Sevelen bläst der Wind einen Mann vom Dach. Er wurde schwer verletzt.
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© 8989 LeserreporterSchon schneits auf Les Haudères im Wallis.


Bern - Der Föhnsturm fordert einen Schwerverletzten: Böen haben in Sevelen SG einen 67-Jährigen von einem Gartenhaus gefegt. Der Mann wollte das Wellblechdach des Hauses wieder montieren, welches in der Nacht zuvor herunter geweht wurde. Die Rega hat den Schwerverletzten ins Spital geflogen.

Der Dauerregen hat in Vals GR zu Erdutschen geführt. Die Feuerwehr musste mit Schläuchen Strassen und Häuser schützen, die Rüfen haben das Dorf dennoch zum Teil erreicht. Wie die Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage mitteilte, handelt es sich aber bisher um den einzigen Einsatz der Feuerwehr.

Bevölkerung soll Wald meiden

In Chur liessen Böen Bäume umstürzen, Ziegel und Bleche von den Dächern wehen sowie Werbebanner aus der Verankerung reissen, wie die Polizei mitteilte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Bevölkerung aufgerufen, sich bis auch weiteres nicht im Wald und in Parkanlagen aufzuhalten.

Die Strecke der Rhätischen Bahn war am Morgen zwischen Chur und Arosa wegen Sturms unterbrochen. Er verkehrten Ersatzbusse. Sonnenstube Fehlanzeige! Über 150 Liter Regen pro Quadratmeter hatten die Tessiner in der Nacht auf heute zu schlucken. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht! Laut MeteoNews kommen heute nochmals bis zu 70 Liter hinzu.

Bis 70 Zentimeter Neuschnee in den Bergen

Über 150 Liter Regen pro Quadratmeter hatten die Tessiner in der Nacht auf heute zu schlucken. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht! Laut MeteoNews kommen heute nochmals bis zu 70 Liter hinzu.


Kommentar:



Vom Wolkenbruch betroffen war auch das Goms und die Gotthardregion. Auch hier sollen die Niederschläge nicht abreissen. In den Bergen fällt viel Schnee - die Meteorologen erwarten ab rund 1500 Meter über Meer etwa 30 bis 70 Zentimeter Neuschnee.

Das hat Folgen für den Strassenverkehr. Wegen Schneefalls sind zahlreiche Alpenpässe bis auf Weiteres gesperrt. Der Gotthardpass, Susten, Grimsel, Klausen, Nufenen, San Bernardino und Furka sind bereits geschlossen. Bis auf Weiteres gesperrt werden mussten nun der Lukmanierpass, Oberalppass, Splügen, Umbrail, der Grosse St. Bernhard und der Forcola di Livigno. Einzig der Maloja ist zunächst noch schneefrei und normal befahrbar.

Weil im Norden deutlich kühlere Luft einfliesst, sind hier sogar nasse Schneeflocken bis ins Flachland möglich. Da die Bäume noch das Laub tragen, muss laut Meteonews auch mit Schneebruch gerechnet werden.

Vor dem grossen Regen blies ein stürmischer Südföhn durch die Alpentäler (Blick.ch berichtete). In den Bergen gab es Orkanböen bis 187 Stundenkilometern. Dieser Spitzenwert wurde auf dem Titlis gemessen. Auf dem Jungfraujoch, in Les Diablerets sowie auf dem Gornergrat war es nicht minder stürmisch.

(mad/SDA)