Ernährt sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft und der Stillzeit glutenfrei, kann sie damit offenbar das Diabetes Typ 1-Risiko ihres Kindes senken. Gluten aus der Nahrung verändert die Darmflora. Dies wiederum lässt die Gefahr steigen, an Diabetes Typ 1 zu erkranken. Eine dänische Studie legt nun nahe, dass Gluten diesen Einfluss auch auf ungeborene Kinder haben kann, wenn die werdende Mutter Gluten mit der Nahrung aufnimmt.
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Gluten fördert Diabetes Typ 1

Gluten ist ein Klebereiweiß und in den Getreidesorten Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer und Gerste enthalten.

Eine US-amerikanische Studie zeigte, dass Gluten aus der Nahrung die Darmflora so verändert, dass über diesen Effekt offenbar das Risiko für Diabetes Typ 1 erhöht - zumindest bei Mäusen.

Solange die Mäuse glutenfreies Futter bekamen, hatten sie nur ein geringes Diabetes-Risiko. Als die Forscher die Ernährung der Mäuse jedoch wieder umstellten und Gluten hinzufügten, stieg das Diabetes-Risiko an.

Somit besteht offenbar ein enger Zusammenhang zwischen Gluten und der Entstehung von Diabetes Typ 1 - worauf auch das gehäufte gemeinschaftliche Auftreten von Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) und Diabetes Typ 1 hinweist.

Zöliakie und Diabetes

Zöliakie ist eine Glutenunverträglichkeit, die vor allem mit extremen Verdauungsbeschwerden mit darauffolgenden Nährstoffmängeln einhergeht. Es wird vermutet, dass Zöliakie und Diabetes Typ 1 vom selben Gen verursacht werden.

Eine Studie von Wissenschaftlern der iranischen Shahid-Beheshti-Universität zeigte, dass eine glutenfreie Ernährung bei Patienten mit Diabetes Typ 1 und Zöliakie nicht nur zu einer Besserung der Zöliakie, sondern auch zu einer Besserung des Diabetes führte.


Diabetes Typ 1 vorbeugen

Da eine Veranlagung zu Diabetes Typ 1 vererbt werden kann, tritt diese Erkrankung häufig schon in jungen Jahren erstmalig auf.

Daher wollten Prof. Camilla Hartmann Friis Hansen und ihr Team von der dänischen Københavns Universitet herausfinden, wie Eltern aus vorbelasteten Familien das Diabetes-Risiko ihrer Kinder frühestmöglich senken können.

Zu diesem Zweck führten sie ebenfalls eine Studie an Mäusen durch. Einer Gruppe der trächtigen Mäuse erhielt glutenfreies, die andere glutenhaltiges Futter.

Die Wissenschaftler untersuchten Darmflora und Diabetes-Risiko von Müttern und Kindern.

Gluten erhöht Diabetes-Risiko

Dabei zeigte sich, dass eine glutenfreie Ernährung der Mutter das Diabetes-Risiko beim Kind signifikant senken konnte. Erwartungsgemäß stellten die Forscher eine Veränderung in der Darmflora entsprechend der verabreichten Ernährung fest.

Auch wenn sich die Ergebnisse von Tierstudien nicht automatisch auf den Menschen übertragen lassen, sind die Forscher optimistisch, dass sich ihre Erkenntnisse für die Diabetes Typ 1-Prävention bei Kindern nutzen lassen.

Um belastbare Resultate erzielen zu können, muss nun ein klinischer Test folgen.

Allerdings geht es den dänischen Wissenschaftlern nicht allein um die Prävention.

Es ist zwar schon bekannt, dass Gluten in die Darmflora eingreift. Der genaue Einfluss auf Immunsystem und die Physiologie der insulinproduzierenden Beta-Zellen ist aber noch unbekannt.

Wenn dieser Mechanismus jedoch erst einmal erforscht ist, können die Forscher auf dieser Basis auch Behandlungsmethoden für Diabetes Typ 1 entwickeln.

Mit glutenfreier Ernährung Diabetes Typ 1 vorbeugen

Weitere Informationen dazu, wie Sie Diabetes Typ 1 mit glutenfreier Ernährung vorbeugen können, erhalten Sie in unserem Bericht Schützt glutenfreie Ernährung vor Diabetes Typ 1?.

Wertvolle Tipps und leckere Rezepte erhalten Sie hier: Glutenfreie Ernährung: Leicht und lecker!

Übrigens beugt eine gesunde Darmflora auch der Entstehung von Diabetes Typ 2 vor, wie Sie hier lesen können: Diabetes durch kranke Darmflora

Quellen: