Die Heilkraft des Tees ist in China seit Jahrtausenden bekannt. Traditionell werden dort die Blätter der Teepflanze zu Puder gemahlen oder als Kräutermischung direkt in Wasser gegeben. Doch von dieser puren und gesunden Form des Tee-Genusses ist in der modernen westlichen Welt nur noch wenig übrig: Viele industriell hergestellte Teesorten enthalten Giftstoffe, Pestizide und künstliche Geschmacksstoffe. Gefahr geht dabei auch von den vermeintlich harmlosen Teebeuteln aus. Sie enthalten oft krebserregende Kunststoffe wie PVC oder Polypropylen und das hochgefährliche Gift Epichlorhydrin. Das Karstädt-Protokoll über versteckte Schadstoffe in einem eigentlich als gesundheitsfördernd bekannten Getränk.
Tee trinken
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Millionen Deutsche gießen sich morgens, mittags oder abends eine Tasse heißen, aromatisch riechenden Tee auf. Neben dem Geschmackserlebnis tun dies viele Menschen vor allem auch deswegen, um die Gesundheit zu fördern. Eine Tasse Salbeitee mindert Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Ein Glas Kamillentee hat eine krampflösende, beruhigende und entzündungshemmende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Pfefferminztee hilft bei Kopfschmerzen oder Migräne. Ein heißes Gebräu aus Löwenzahn hilft der Leber und kann den Blutdruck senken. Generell gilt die Erkenntnis, dass häufiger Teekonsum zu den besten und unbedenklichsten Vorbeugungsmitteln gegen Krankheiten zählt.

Bei so vielen Vorschusslorbeeren auf ein Getränk, das aus der Natur pur zu bestehen scheint, würde man kaum auf die Idee kommen, dass das, was man sich in die Tasse füllt, gefährlich für unsere Gesundheit sein könnte. Der gute Ruf des Tees besteht bereits seit Tausenden von Jahren. Er geht unter anderem auf eine alte chinesische Tradition zurück, die seit den ersten chinesischen Dynastien existiert. Damals tranken die Aristokraten in Fernost den Tee vor allem, um in den Genuss seiner heilenden Vorzüge zu gelangen. Die Blätter der Camellia Sinensis (Teepflanze) wurden frisch geerntet, getrocknet, zu Puder vermahlen oder direkt mit heißem Wasser übergossen. Leider ist bei fortschreitender Zivilisation von dieser ursprünglichen Methode, Tee zu bereiten, nicht mehr viel übrig geblieben.

In der heutigen modernen Welt ist der Tee zu einem industriellen Massenprodukt verkommen. Passend zum schnelllebigen Zeitgeist ist er in gebrauchsfertigen Portionen vorwiegend in Beutel abgepackt. Die Botschaften, die von den verbraucherfreundlichen Packungen ausgehen, versprechen ein Mittel für einen besseren und gesünderen Lebensstil. Doch die Wirklichkeit ist ganz anders, wie jüngste Untersuchungen beweisen: Viele der modernen Teemarken enthalten neben künstlichen Geschmacksstoffen auch Schadstoffe wie Pestizide und krebserregende Giftstoffe.

Ein Jahr voller Hiobsbotschaften

In den letzten Monaten wollten die schlechten Nachrichten für Teetrinker nicht abreißen. Im Sommer 2013 schreckte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erstmals die Tee-Fangemeinde auf. Die Gesundheitsexperten hatten 221 handelsübliche Kräutertees und Tees auf Schadstoffe untersucht. Darunter waren Fencheltee, Kräutertee, Pfefferminztee, Kamillentee, Brennnesseltee und Melissentee. Das alarmierende Resümee der Untersuchungen: Alle Tees waren belastet, in einzelnen Fällen fanden sich »unerwartet hohe Gehalte« an Pyrrolizidinalkaloiden (PA). PA sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die von vielen Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden gebildet werden.

PA kommen in etwa 6000 Pflanzenarten auf der Welt vor, z. B. in Huflattich, Vergissmeinnicht oder Borretsch. »Diese Pyrrolizidinalkaloide, diese PA sind genotoxisch, das heißt Erbgut verändernd, sie sind krebserzeugend und sie können fruchtschädigend, also fetotoxisch, schädigend für das ungeborene Leben sein«, sagt Experte Dr. Helmut Wiedenfeld von der Universität Bonn. Das BfR warnt vor diesem Pflanzengift, das den Organismus schädigen und bei fortschreitender Dosierung Lebertumore verursachen kann. Schon täglicher Genuss von mehr als fünf Tassen eines dieser stark belasteten Tees kann gefährlich werden.

Auch Bio- und Baby-Tee enthalten den gefährlichen Pflanzenstoff PA

Im April 2014 unterzog das ZDF-Magazin WISO 15 Kamillen- und 15 Fencheltees einer Untersuchung. Dabei wurden in zehn der 15 Kamillenteesorten Pyrrolizidinalkaloide nachgewiesen. Unter den belasteten Teemarken waren auch Tees, die mit dem Gütesiegel Bio warben. Die höchste Konzentration fand sich in der Sorte Kings Crown Kamille von der Drogeriekette Rossmann.

Mit nur einer Tasse dieser Sorte konsumiert eine 60 Kilogramm schwere Frau 1,7 Mal mehr vom giftigen Pflanzenstoff, als das Bundesinstitut für Risikobewertung auf Dauer für unbedenklich hält. Die ZDF-Tester stellten fest, dass bei dem Konsum von sechs Tassen der zulässige Höchstwert sogar um den Faktor zehn überschritten werde. Unter den drei meist belasteten Kamillentees waren übrigens zwei Bio-Produkte (Alnatura Bio Kamillentee, Lebensbaum Kamille Kräutertee Bio).


Pyrrolizidinalkaloidgehalt Kamillentee

King´s Crown Kamille/ Rossmann 563 µg/kg 0,704 µg/Tasse

Alnatura Bio Kamillentee 279 µg/kg 0,419 µg/Tasse

Lebensbaum Kamille Kräutertee Bio 195 µg/kg 0,293 µg/Tasse

Westminster Tea Kamille/ Aldi Nord 136 µg/kg 0,204 µg/Tasse

Penny Kamillen Tee 117 µg/kg 0,176 µg/Tasse

gut & günstig Kamille/ Edeka 73 µg/kg 0,110 µg/Tasse

Teekanne Kamille 71 µg/kg 0,107 µg/Tasse

Lord Nelson Kamille/ Lidl 57 µg/kg 0,086 µg/Tasse

real,- Quality Kamille 50 µg/kg 0,075 µg/Tasse

Westcliff Kamillentee/ Aldi Süd 21 µg/kg 0,032 µg/Tasse

DAS gesunde PLUS Kamillentee/ dm nichts enthalten nichts enthalten

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Berechnungsgrundlage: ein Aufgussbeutel bzw. 2,5 g Tee pro Tasse unter der Annahme, dass die gesamte Menge an Pyrrolizidinalkaloiden in das Wasser übergeht.
(Quelle: zdf.de)


WISO legte Monate später mit einer neuen Untersuchung nach. Im November 2014 untersuchte das Magazin 19 Kräuter-Babytees auf PA-Rückstände. Vier Produkte waren tatsächlich vergiftet, zwei geringer, zwei sehr hoch. Erstaunlich auch hier: Die vier belasteten Teeproben waren Bio-Produkte.

Doch wie gelangt das PA-Gift in ein Bio-Produkt? Pyrrolizidinalkaloide befinden sich nicht in den Teekräutern selbst. Doch sie finden sich meist in direkter Nähe der Teepflanze, nämlich im Unkraut, das zwischen den einzelnen Pflanzen wächst. Beispielsweise im Kreuzkraut. Bei maschineller oder unsauberer Handpflückung gelangen Teile der PA-haltigen Pflanze ins Erntegut und werden in denTeebeuteln mit verarbeitet. Es genügen schon zwei bis drei Beikräuter pro Hektar Anbaufläche, um eine ganze Ernte mit PA zu kontaminieren.

Obwohl die Weltgesundheitsorganisation WHO seit Jahren vor der Gefahr warnt, gibt es immer noch nicht einen verbindlichen Grenzwert. Es besteht lediglich eine Empfehlung an die Hersteller, die Erntepraxis zu kontrollieren und bestimmte Höchstmengen nicht zu überschreiten.

Mit Pestiziden verseucht

Ein anderes nicht ungefährlicheres Phänomen deckten die Experten der Stiftung Warentest bei einer Untersuchung von 27 schwarzen Tees gegen Ende des Jahres 2014 auf. Die Tester hatten 19 Darjeeling- und acht Ceylon-Assam-Mischungen unter die Lupe genommen. In allen 27 untersuchten Tees fanden sich Spuren des potenziell krebserregenden Stoffes Anthrachinon.

Da auch die untersuchten Bio-Produkte das Pestizid aufwiesen, glauben die Warentester, dass Anthrachinon nicht beim Anbau der Teepflanze als Spritzmittel benutzt wurde, sondern auf einem anderen Weg ins Produkt gelangte. Sie können sich vorstellen, dass das Pestizid beim Trocknen der Teeblätter entstanden ist. 18 der 19 Darjeelings wiesen erhöhte bis sehr hohe Anthrachinonwerte auf. In Tierversuchen zeigte sich, dass Anthrachinon Krebs auslösen kann. Entsprechende Daten für Menschen existieren allerdings nicht. Die empfohlene Höchstmenge von 20 Mikrogramm pro Kilo Tee wurde bei Weitem überschritten. Einige Sorten wiesen Werte von bis zu 76 Mikrogramm pro Kilo Tee auf.

Doch nicht genug der Giftgefahr: Die Tester fanden in zwölf der 27 getesteten Sorten erhöhte Werte von polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). PAK entstehen typischerweise bei Verbrennungsprozessen und gelten beim Menschen als krebserregend. Wenngleich die festgestellten PAK-Werte in den Teemischungen für sich allein keine größere Gefahr darstellten, so summiert sich bei größeren Mengen das Gift zu einer gefährlichen Bombe im Körper. Zumal wir PAK auch beispielsweise durch Abgase in der Luft oder geräucherte Lebensmittel in unkontrollierbarer Menge aufnehmen.

15 Tees waren darüber hinaus mit Mineralölbestandteilen, so genannten MOAH, belastet. Sie sind vermutlich beim Transport der Teeblätter und oft auch durch bunt bedruckte Verpackungen in den Tee übergegangen

Wertvolle Inhaltsstoffe

Im letzten Jahrzehnt hat auf dem Teemarkt geradezu eine Revolution stattgefunden: Der in ernährungsbewussten Kreisen schon lange vorher geschätzte grüne Tee hat einen unvergleichlichen Siegeszug angetreten. Kein Café, kein Hotel, kein Haushalt, wo nicht schon am Frühstückstisch grüner Tee angeboten wird. Was den grünen Tee so medizinisch wertvoll macht, sind vor allem die darin enthaltenen Polyphenole.

Bei diesen sekundären Pflanzenstoffen handelt es sich um so genannte aromatische Verbindungen. Einige Polyphenole wirken wie andere Antioxidantien auf den menschlichen Organismus nachweislich entzündungshemmend, krebsvorbeugend und anti-diabetisch. Von besonderer Heilkraft ist dabei das im grünen Tee in hohen Konzentrationen enthaltene Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG).

In einem Liter Tee sind etwa 140 bis 190 mg EGCG enthalten. Die gesundheitsfördernden Effekte von EGCG haben die Substanz zu einem beliebten Forschungsobjekt der Medizin gemacht. So führte die Universität Heidelberg jüngst eine Studie mit 19 Patienten durch, die an einer Amyloidose (zellulären Ablagerungen von unlöslichen Protein-Fibrillen) des Herzens leiden. Dabei konnten die Forscher feststellen, dass durch die Gabe von 500 Milligramm Grüntee-Extrakt pro Tag die Verdickungen an der Herzscheidewand der Patienten um zehn Prozent abnahmen.

Eine andere aktuelle Studie kam zu dem Ergebnis, dass EGCG offenbar sogar Schäden an der Erbsubstanz verhindern und die Bildung von Blutgefäßen hemmen kann. Dieser als »Angiogenese« bezeichnete Vorgang spielt eine nicht unerhebliche Rolle beim Wachstum von Tumoren. »Derzeit ist aber noch nicht klar, ob das EGCG allein wirksam ist oder möglicherweise Wechselwirkungen mit den vielen anderen Inhaltsstoffen des Grüntees vorliegen«, erklärt Prof. Dr. med. Friedemann Paul vom NeuroCure Clinical Research Center der Charité - Universitätsmedizin Berlin.

Wie sich grüner Tee positiv auf Ihre Gesundheit auswirkt?

Hier eine Auflistung der gesundheitsfördernden und heilenden Eigenschaften des grünen Tees:
  • Grüner Tee enthält EGCG, eines der stärksten Antioxidantien, das freie Radikale neutralisiert.
  • Grüner Tee wirkt stark entgiftend.
  • Grüner Tee verbessert den Fettstoffwechsel.
  • Grüner Tee beschleunigt die Fettverbrennung.
  • Grüner Tee steigert Leistungsvermögen und Ausdauer.
  • Grüner Tee senkt das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, da er die Insulinsensitivität verbessert.
  • Grüner Tee wirkt vorbeugend gegen Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Grüner Tee wirkt entzündungshemmend.
  • Grüner Tee verfügt über antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften.
  • Grüner Tee wirkt anti-angiogenetisch (unterbindet die Nährstoffversorgung von Tumoren).
  • Grüner Tee stärkt das Immunsystem.
  • Grüner Tee kann Karies vorbeugen.
  • Grüner Tee wirkt verdauungsfördernd.
  • Grüner Tee wirkt entsäuernd (basisch).
Vorsicht bei grünem Tee aus China

Allerdings: 90 Prozent des weltweit erhältlichen grünen Tees stammen aus China. Leider wird er von den Bauern auch auf Feldern angebaut, die voller Umweltgifte stecken. Die Pflanze des grünen Tees ist dafür bekannt, dass sie vor allem im Boden befindliches Blei hervorragend absorbieren und in den Teeblättern speichern kann. Bei entsprechenden Warenproben wird immer wieder auf mit Blei kontaminierten Tee gestoßen. Die Verunreinigung von Anbauböden kann auch auf Altlasten zurückgehen. Bestimmte Schadstoffe bleiben oft über Jahre hinweg in den Böden bestehen und werden dann von den Teepflanzen weiterhin aufgenommen.

Als bessere Alternative zu grünem Tee aus China empfehle ich in meiner Praxis, grünen Tee japanischer Herkunft zu trinken. Der ist weitgehend vor Bleikontamination gefeit. Zudem haben japanische Teefarmen in der Regel einen hohen Sicherheitsstandard und legen für gewöhnlich ein hohes Bewusstsein beim Teeanbau sowie der Kontrolle des Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden an den Tag. Auch die radioaktive Belastung ist seit Fukushima ein wichtiges Thema und wird regelmäßig vor Ort und später beim Einfuhr in die EU stichprobenartig kontrolliert.


Kommentar: Von Tee aus Japan ist eher abzuraten. Seit Fukushima wurden die Grenzwerte für radioaktive Belastung von Lebensmitteln durch die EU deutlich hochgesetzt, so dass davon ausgegangen werden muss, dass auch in Deutschland radioaktiv verstrahlte Lebensmittel in den Verkauf gelangen.


nTeeanbau

Die Teesorte, die sich als medizinische Wunderwaffe erwiesen hat, ist der japanische Matcha. Ein fein gemahlener Grüntee, der viele Vitamine (zum Beispiel Vitamin A, B, C und E) enthält und eine besonders hohe EGCG-Konzentration aufweist. Da beim Matcha-Tee im Grunde das ganze Teeblatt konsumiert wird, ist es besonders wichtig, dass die Teepflanzen in einer sauberen und umweltgesunden Umgebung gezogen wurden.

Fluorid im Tee

Denn es gibt bei der Aufzucht von Teepflanzen noch ein anderes grundsätzliches Problem: Sowohl schwarzer als auch grüner Tee enthalten von Natur aus hohe Mengen an Fluorid, selbst wenn die Pflanzen ohne Pestizide und biologisch angebaut wurden. Das liegt daran, dass die Pflanzen über das Wurzelsystem das natürliche, im Boden vorhandene Fluorid absorbieren. Fluorid findet man auch als Zusatzstoff in Zahnpasta, Mundspülungen und selbst in der Trinkwasserversorgung mancher Länder, immer mit der Begründung, die Zähne gegen möglichen Zahnverfall zu stärken.

Doch man sollte noch etwas mehr dazu wissen: Fluorid ist ein Abfallprodukt der Aluminium- und Düngemittelindustrie. Fluorid in höherer Konzentration verursacht durch die Ablagerung in den Knochen Skelettfluorose. Es kann Muskelatrophie, eine Verkalkung der Bänder, verminderte Bewegungsfreiheit der Gelenke und Deformationen der Wirbelsäule verursachen.

Eine übermäßige Fluoridierung wurde auch mit verstärktem Knochenbruchrisiko in Verbindung gebracht. Es ist daher ratsam, generell die Aufnahme von Fluorid zu vermeiden. Putzen Sie Ihre Zähne mit einer Zahncreme, die kein Fluorid enthält. Fluoridierung verhindert nämlich keine Löcher in den Zähnen. Eine Vielzahl von Studien konnte keine Verbindung zwischen Fluoridaufnahme und einem Kariesschutz nachweisen. Tatsächlich fand eine Studie der Universität Arizona bereits im Jahr 1991 heraus, dass Kinder desto mehr Löcher hatten, je mehr Fluorid sie zu sich nahmen.

Eine erhebliche Anzahl von Nahrungsmitteln enthält hohe Fluoridkonzentrationen, zum Teil auch durch den Einsatz von fluoridierten Insektiziden. Hohe Fluoridkonzentrationen findet man daher nicht nur in manchen Teesorten, sondern beispielsweise auch in (nicht biologischen) Rosinen,Weintrauben, Kaffee und Wein. An sich ist das nicht problematisch, doch Sie sollten grundsätzlich keine zusätzlichen fluoridhaltigen Präparate, wie Zahncremes oder spezielle Tabletten, verwenden. Für Menschen, die viel Tee trinken, gilt diese Regel deswegen gleich doppelt.



Tipps für den Teekauf

Um sicherzugehen, dass man im Handel unbelasteten, gesunden Tee erhält, hier einige Tipps für Konsumenten: Kaufen Sie Tee grundsätzlich nur bei einem spezialisierten Händler Ihres Vertrauens. Er sollte sich um Aufklärung und Transparenz bemühen, seine Lieferanten kennen und ausschließlich geprüfte Ware verkaufen. Ideal ist es, wenn der Händler seinen Tee direkt vom Erzeuger importiert und nicht von einem Zwischenhändler bezieht. Verantwortungsvolle Teeimporteure lassen ihre Ware auch zusätzlich durch eigene Labortests auf Schadstoffe untersuchen.

Problematische Verpackungen

Doch nicht nur das Teekraut selbst kann gesundheitlich problematisch sein. Die moderne Lebensmittelindustrie schafft es mitunter, für ganz neue, bislang nicht dagewesene Gesundheitsrisiken zu sorgen. Ein kürzlich in der amerikanischen Zeitung The Atlantic erschienener Artikel stellt die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Teebeuteln infrage. Normalerweise bestehen Teebeutel aus speziellem Teebeutelpapier, das aus Abacáfasern hergestellt wird. Doch seit geraumer Zeit ist es unter Teeproduzenten zum Trend geworden, die alten Getränkeaufgussverpackungen durch neue modernere Beutel, zum Beispiel in Pyramidenform, zu ersetzen.

Dabei kommt eine ganze Reihe bedenklicher Materialien zum Einsatz: Industrielle Teebeutel können aus Nylon, Viskosefaser, Kunstseide, PVC, Polypropylen (PP) oder anderen thermoplastischen Kunststoffen gefertigt sein. Auch Polymilchsäure (PLA), ein »Bio-Kunststoff«, der aus Mais gewonnen wird, dient der Industrie oft als Teebeutelpapier. Werbeaufschriften wie »biologisch abbaubare Teebeutel auf Maisbasis« täuschen den Konsumenten darüber hinweg, dass er sich beim Teegenuss mit dem Beutel auch Plastik in das kochende Wasser legt. Ein Großteil der im Supermarkt erhältlichen Teebeutel ist aus nahrungssicherem Nylon oder Polyethylenterephthalat (PET) gefertigt.

Zwar gelten diese beiden Kunststoffe bei der gemeinsamen Verwendung mit Lebensmitteln als sicher, doch die hohen Temperaturen des Wassers beim Aufgießen des in solchen Beuteln abgepackten Tees sind aus gesundheitlicher Sicht bedenklich. Eigentlich haben beide Kunststoffe einen sehr hohen Schmelzpunkt, der dabei nicht erreicht wird. Doch es gibt dabei noch einen anderen, nicht unerheblichen Faktor, die so genannte Glasübergangstemperatur (TG).

The Atlantic merkt dazu an: »TG ist die Temperatur, bei der Moleküle bestimmter Materialien, beispielsweise Polymere, anfangen abzubrechen. Meistens ist die TG eines Materials niedriger als der Schmelzpunkt. PET und nahrungssicheres Nylon (Nylon 6 oder Nylon 6-6) haben beide einen niedrigeren TG als die Temperatur des kochenden Wassers. Zum Beispiel: Der Schmelzpunkt von PET liegt bei 250 Grad Celsius, der TG ungefähr bei 76 Grad Celsius. Beide Nylonsorten haben eine niedrigere Glasübergangstemperatur als PET (wir wissen alle, dass Wasser bei 100 Grad Celsius kocht). Das bedeutet also, dass der Abbruch der Moleküle in diesen Teebeuteln aus Plastikin heißem Wasser bereits beginnt.«

Vereinfacht gesagt: Auch wenn das Plastik der Teebeutel im kochenden oder sehr heißen Wasser zwar nicht schmilzt, so lösen sich dennoch bereits Moleküle ab, die sich dann im Teewasser verteilen und durch das Trinken in den menschlichen Organismus gelangen können.

Aber auch Teebeutel aus Papier sind nicht immer gesundheitlich unbedenklich. Viele Teebeutel aus Papier werden mit Epichlorhydrin behandelt, um ihre Festigkeit zu verstärken. Epichlorhydrin steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Kommt der Stoff in Kontakt mit Wasser, entsteht zudem 3-Monochlorpropan-1,2-diol-Ester (3-MCPD). Tierversuche haben belegt, dass 3-MCPD krebserregend ist und die Fruchtbarkeit schädigen kann.

So bereiten Sie Tee richtig zu

Am besten verzichtet man ganz auf die Verwendung von Tee, der in Beuteln abgepackt ist. Bereiten Sie sich Ihren Tee besser selbst frisch zu. Tee aus losen Blättern zu brauen, ist eine Kunst für sich. Aber ich versprechen Ihnen, wenn Sie den Bogen erst einmal heraushaben, werden Sie nie wieder Lust auf Tee aus Beuteln verspüren. Hier einige einfache Tipps, die Ihnen helfen sollen, eine »perfekte Tasse Tee« zuzubereiten:
  • Bringen Sie Wasser in einem Wasserkocher oder einem guten alten Teekessel zum Kochen. Wichtig dabei ist, dass es sich nicht um einen antihaftbeschichteten Kessel handelt, da solches Kochgerät ebenfalls schädliche Stoffe an das Wasser abgeben kann.
  • Wärmen Sie die Teetasse idealerweise vor, um sicherzustellen, dass das Wasser sich beim Eingießen nicht zu schnell abkühlt. Sie können dazu eine kleine Menge warmes Leitungswasser in die Tasse einfüllen und wieder ausgießen, wenn die Tasse ausreichend erwärmt ist.
  • Legen Sie die getrockneten Teeblätter in ein Teesieb, ein Tee-Ei oder direkt in die Tasse. Das Aufbrühen ohne Teesieb oder Ei sorgt dabei für mehr Aroma. Halten Sie sich bei der Dosierung unbedingt an die Angaben auf der Verpackung.
  • Übergießen Sie den Tee mit heißem Wasser. Für die Wassertemperatur ist die verwendete Teesorte ausschlaggebend.
a) Weißer und grüner Tee (ganze Blätter): Die Temperatur sollte mit 76 bis 85 Grad Celsius deutlich unter dem Siedepunkt liegen. Nachdem Sie das Wasser zum Kochen gebracht haben, warten Sie bei weißem Tee etwa 30 Sekunden und bei grünem Tee etwa 60 Sekunden, ehe Sie mit dem Aufbrühen beginnen.
b) Oolong-Tee (ganze Blätter): Die optimale Aufbrühtemperatur beträgt 85 bis 98 Grad Celsius.

c) Schwarzer Tee (ganze Blätter) und Pu-Erh-Tee: Mit kochendem Wasser (100 Grad Celsius) übergießen.
  • Decken Sie die Kanne oder Tasse ab und lassen Sie den Tee anschließend eine Zeit lang ziehen. Befolgen Sie auch dabei die Anweisungen auf der Verpackung. Sollten darauf keine Angaben zu finden sein, können Sie folgende Ziehzeiten als Richtlinie verwenden:
a) Oolong-Tee: Ziehzeit vier bis sieben Minuten.

b) Schwarzer Tee: Ziehzeit drei bis fünf Minuten.

c) Grüner Tee: Ziehzeit zwei bis drei Minuten.
  • Entfernen Sie anschließend Teesieb oder Tee-Ei. Wenn Sie ganze Blätter verwendet haben, gießen Sie den Tee unter Verwendung eines Küchensiebes einfach um, so dass die verwendeten Blätter in der Brühkanne zurückbleiben.
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