Zahlreiche superreiche Personen bereiten sich in aller Stille darauf vor, sich zu gegebener Zeit »in Sicherheit zurückzuziehen«. Sie erwerben Anwesen, die ihr Überleben sichern sollen, Güter in entlegenen Ländern und Bunker, die tief in die Erde eingelassen sind.


Auf dem jüngsten Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos erklärte ein bekannter Insider, »sehr einflussreiche Persönlichkeiten sagen uns, sie seien sehr besorgt«, und schockierte seine Zuhörer mit der Bemerkung, er kenne »Hedgefonds-Manager auf der ganzen Welt, die [private] Flugplätze und Güter etwa in Neuseeland kaufen«.

Was wissen diese Leute? Warum schaffen sich gegenwärtig so viele Superreiche entlegene und sichere Rückzugsmöglichkeiten? Wenn sich Teile der weltweiten Elite auf das Schlimmste vorbereiten, ist dies nur als sehr beunruhigendes Omen zu werten. Und gerade jetzt bemüht sich die Elite stärker als jemals zuvor, sich auf kommende Katastrophen nie dagewesenen Ausmaßes vorzubereiten.

Bei dem Insider, den ich eben erwähnte, handelt es sich um Robert Jackson. Er ist Präsident des Institute for New Economic Thinking, und einige seiner jüngsten Äußerungen in Davos sorgten international für Schlagzeilen:
»Vor dem Hintergrund der frischen Erinnerung der Menschen an steigende Ungleichverteilung und die Unruhen im amerikanischen Ferguson sowie die Occupy-Proteste sind die Superreichen dieser Welt bereits dabei, sich auf die Folgen vorzubereiten. Im Rahmen einer brechend vollen Veranstaltung in Davos enthüllte der frühere Hedgefonds-Direktor Robert Johnson, beunruhigte Hedgefonds-Manager planten bereits ihre Flucht. Ich kenne Hedgefonds-Manager auf der ganzen Welt, die Flugplätze und Güter etwa in Neuseeland kaufen, weil sie überzeugt sind, sie benötigten eine Zufluchtsmöglichkeit‹, sagte er.«
Aber das war noch nicht alles. In einem anderen Interview räumte Johnson ein: »Sehr einflussreiche Persönlichkeiten sagen uns, sie seien sehr besorgt.« Die Eliten »nehmen deutliche Anzeichen für soziale Instabilität und Gewalt wahr«. (Das ganze Video in englischer Sprache können Sie hier sehen.)

Das sind klare Worte. Aber Johnson ist nicht der einzige, der diese Dinge anspricht. Das folgende Zitat stammt aus der britischen Tageszeitung The Mirror:
»Seine [Johnsons] Äußerungen wurden von Stewart Wallis, Geschäftsführer der New Economics Foundation, bestätigt. Auf diese Äußerungen angesprochen, erklärte er gegenüber CNBC Africa: ›Fluchtwagen, private Flugplätze in Neuseeland und alle diese Dinge. Es geht im Kern um die Möglichkeit, zu fliehen. Wenn sie zu einem anderen Planeten fliehen könnten, würden dies einige von ihnen sicher machen.«
Aber natürlich planen nicht alle Angehörigen der Eliten ihre Flucht mit dem Flugzeug auf die andere Seite der Erde. Einige richten sich tief unter der Erde verborgene Bunkeranlagen ein, um vorbereitet zu sein, wenn die Katastrophe ihren Lauf nimmt.

So baute etwa ein cleverer Immobilienentwickler ein aufgegebenes, unterirdisches Raketensilo im amerikanischen Bundesstaat Kansas in luxuriöse »Überlebenswohnungen« um. Dazu ein Auszug aus einem Artikel im Wall Street Journal über diese Wohnungen:
»Der so genannte ›Survival Condo‹-Komplex weist Wohneinheiten auf, die eine ganze oder eine halbe Etage umfassen und jede zwischen 1,5 Mio. und drei Mio. Dollar kosten. In dem Gebäude können bis zu 75 Menschen leben. Zu den Käufern zählten Ärzte, Wissenschaftler und Unternehmer, erklärte der Bauunternehmer Larry Hall.

Hall, der selbst in einem Vorort von Denver lebt, erwarb sein erstes Raketensilo in Kansas 2008. Die entsprechenden Bau- und Renovierungsmaßnahmen waren im Dezember 2012 abgeschlossen. Bereits ein Jahr später waren alle Einheiten verkauft, berichtet er. Die Arbeiten an dem zweiten Sicherheitsanwesen - dasjenige, in dem auch Tyler Allen eine Wohnung erworben hat - laufen bereits. Hall erklärte, er wolle noch weitere zusätzliche Standorte in Texas und anderswo erschließen.

Da diese früheren Raketensilos unter Aufsicht der amerikanischen Pioniereinheiten errichtet wurden, waren sie so konzipiert, einen direkten Atombombeneinschlag auszuhalten. Im Erdgeschoss können die Eingänge mit zwei gepanzerten Türen, von denen jede mehr als sieben Tonnen wiegt, verschlossen werden. Hall baute auch hochentwickelte Wasser- und Luftreinigungsanlagen, modernste Computernetzwerke und verschiedene, unabhängige Generatoren zur Stromerzeugung ein.«
Wieder andere Reiche verwandeln ihre Anwesen in Hochsicherheitsanlagen. Die entsprechenden Anbieter für diese Art von Dienstleistungen erlebten in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung:
»Vermögende Familien in den USA wenden Millionen auf, um ihre Familien vor Eindringlingen, Naturkatastrophen oder der Apokalypse zu schützen. Haussicherung wird dabei immer mehr zu einem Science-Fiction-Erlebnis.

Anbieter, die besorgte Hausbesitzer mit futuristischen Vorrichtungen - und einem unbezahlbaren Gefühl der Sicherheit - versorgen, berichten über die wachsende Nachfrage nach kostspieligen Bunkern, Fluchtwegen, Schutzräumen und Erkennungssoftware.

Chris Pollack, Vorstandschef von Pollack + Partners, einem Bau- und Design-Beratungsunternehmen in Purchase im US-Bundesstaat New York, erklärte gegenüber Forbes, Sicherheit sei zwar schon immer ein Thema für die wohlhabendsten Klienten gewesen, aber in den vergangenen fünf Jahren seien die Ausgaben für Haussicherheit deutlich angestiegen.

Und die Möglichkeiten, unter denen man auf dem Markt wählen kann, erinnern irgendwie an einen James-Bond-Film.«
Was hat diese ganzen Leute so aufgeschreckt? Die Wahrheit hängt damit zusammen, dass sie eben erkennen, was gerade geschieht.

Sie sehen, dass Millionen Menschen aus der Mittelschicht herausfallen. Sie erkennen, dass die Gesellschaft an vielen Stellen dabei ist, auseinanderzubrechen. Ihnen ist nicht entgangen, dass das Ausmaß von Wut und Frustration beispiellos angestiegen ist. Und sie sind überzeugt, dass die Lage bei der nächsten größeren Wirtschaftskrise vermutlich überkochen wird.

Die Wirtschaft erscheint derzeit zwar einigermaßen stabil, dennoch finden sich allerorten Anzeichen für zunehmend wirtschaftlich harte Zeiten. So berichtete die Los Angeles Times, in der Großregion Los Angeles breiteten sich Obdachlosen-Lagerplätze rasch aus:
»In den beiden vergangenen Jahren haben die Lagerplätze von Obdachlosen sich über ihre traditionellen Grenzen in der Innenstadt von Los Angeles hinaus ausgebreitet und befinden sich nun auch entlang von Autobahnen und füllen nachts die Unterführungen vom Echo-Park bis nach Süd-Los-Angeles. Die für die Hilfe für Obdachlose im Landkreis und Los Angeles selbst zuständige Behörde, die Los Angeles Homeless Services Authority, erhielt 2014 mehr als 767 Anrufe im Zusammenhang mit Obdachlosen-Lagern auf den Straßen, ein Anstieg um 60 Prozent gegenüber den 479 Anrufen im Jahr 2013.«
Wir leben in einer Zeit, in der praktisch jeder zunehmend ärmer wird - es sei denn, er gehört zur Elite. Das oberste ein Prozent der Reichen besitzt fast 50 Prozent des weltweiten Reichtums, und in jedem Jahr konzentriert sich immer mehr Reichtum in ihren Händen.

Die Elite weiß genau, dass das Fass kurz vor dem Überlaufen steht. Und diejenigen, die klug genug sind, wollen dann lieber nicht vor Ort sein, wenn es passiert.

Die jüngste Aufregung wegen des vermeintlichen Schneesturms, der New York heimsuchen sollte, lieferte einen Vorgeschmack darauf, wie die Dinge laufen könnten, wenn die Krise dann wirklichzuschlägt. Verängstigte Verbraucher kauften innerhalb nur weniger Stunden ganze Läden leer, um sich mit Brot, Milch, Eiern zu versorgen.

Viele versuchten, sich auf Kosten anderer einen Vorteil zu verschaffen, und selbst Journalisten schienen kurz vor einer Panikattacke zu stehen. Praktisch die ganze Stadt kam zum Erliegen. Und das alles nur wegen einiger Schneeflocken.

Wie wird es dann erst aussehen, wenn eine wirkliche Krise über uns hereinbricht? Dass die Elite versucht, sich dem zu entziehen, kann man ihr kaum zum Vorwurf machen. Ich möchte mich auch nicht mitten in einem Vulkan aufhalten, wenn sich ein Ausbruch ereignet.

Unser Leben steht vor dramatischen Veränderungen, und Anzeichen für den aufziehenden Sturm finden sich überall. Hoffentlich treffen Sie Vorkehrungen gegen die kommende Katastrophe, so lange Sie es noch können.