Schockierend: Eine nächtliche Wasserflutung hält die Menschen derzeitig davon ab, vor der katholischen Kirche in San Francisco zu kampieren.
Bild
© Michael Short, Special To The Chronicle
Die Anwohner der katholischen Kirche in San Francisco, im US-Bundestaat Kalifornien, sind empört. Eigentlich sollte eine Kirche ein Ort der Geborgenheit und Zuflucht sein. Doch die Verwaltung der Saint Mary’s Cathedral hat diese Vorstellung nun gründlich widerlegt. Man wollte wohl nicht länger eine Notunterkunft für Menschen ohne ein Dach über dem Kopf sein. Denn Bischof William Justice und weitere kirchliche Mitarbeiter stimmten vor zwei Jahren dafür, jede Nacht drei Mal die Wasserrohre aufzudrehen und auf diese Weise den Boden vor der katholischen Kirche zu fluten.
Bild
© Santiago Mejia, The Chronicle
Der ernste Hintergrund: Rund um die Kirche wurden regelmäßig Crackpfeifen und ähnliches Drogen-Zubehör gefunden. Das Problem mit den Junkies hielt sich hartnäckig. Durch die Bewässerung sollte das Gelände endlich wieder zu einem sicheren Ort gemacht werden. Aber weit gefehlt! Denn damit erntete die Kirche nun immense Kritik aus der Umgebung. Ein derartig drastisches Vorgehen würde nicht nur den christlichen Werten wiedersprechen, sondern auch den Statuen, die sich vor dem Gebäude befinden: Die Figuren strecken die Arme aus und symbolisieren damit Offenheit und Hilfsbereitschaft.


Nach den unzähligen negativen Reaktionen will Bischof William Justice jetzt einlenken. Es soll nach einer neuen Lösung für die Drogenproblematik gesucht werden. Und die nächtliche Flutung wird ein Ende haben. Denn wie sich nun sehr deutlich herausgestellt hat, ist gut gemeint eben noch lange nicht gut getan.