Die Mischung aus Misswirtschaft, andauernden Protesten und Streiks, sowie dem extrem niedrigen Ölpreis sorgt in Venezuela für massive finanzielle Probleme des Staates. Nun will China das gebeutelte südamerikanische Land mit einem Kredit von 10 Milliarden Dollar unterstützen. Damit muss sich das südamerikanische Land nicht von einem Teil seiner Goldreserven trennen.
Präsident Maduro Venezuela
© Gobierno VenezuelaMaduro, Präsident von Venezuela
Die Kapitalspritze in Höhe von 10 Milliarden Dollar kommt für die Regierung in Caracas wohl gerade zur rechten Zeit. Laut dem venezolanischen Ölkonzern PDSVA sollen fünf Milliarden Dollar für die Entwicklung von Ölfeldern genutzt werden, weitere fünf Milliarden Dollar würden aus einer seit längerem bestehenden Grundsatzvereinbarung stammen. China möchte damit die Investitionen unterstützen, damit PDSVA die Förderung von Öl steigern könne.

Immerhin ist der Export von Erdöl die wichtigste Stütze der venezolanischen Wirtschaft und vor allem der Staatsfinanzen. 96 Prozent der Deviseneinnahmen stammen aus dem Ölgeschäft, der Rest vor allem aus dem Tourismus. Doch auch dieser geht angesichts der Proteste rechtsgerichteter Demonstranten zurück.

Mit den chinesischen Finanzhilfen dürfe jedoch auch der angedachte Verkauf eines Teils der venezolanischen Goldreserven im Wert von 1,5 Milliarden Dollar hinfällig sein. Die Regierung sah darin wohl den einzigen Weg, die aktuelle finanzielle Durststrecke zu überwinden.

Die Volksrepublik China und die Bolivarische Republik Venezuela verbindet vor allem der sozialistische Gedanke und die politische Gegnerschaft zu den USA. Zudem will China auch in Lateinamerika wirtschaftlich Fuß fassen, wobei vor allem die Länder mit Linksregierungen passende Ansprechpartner für Peking sind.