Die französische Transportministerin Ségolène Royal hat neue Informationen zum Absturz der Germanwings-Maschine. Offenbar sind 18 Minuten des Fluges entscheidend für die Lösung des Rätsels.
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© Adrian Pingstone/Wikimedia/CCKampfjet der französischen Luftwaffe: Weiss der Pilot mehr?
Was Augenzeugen in den südfranzösischen Alpen berichtet hatten, hat die französische Regierung nun bestätigt. Transportministerin Ségolène Royal erklärte laut der britischen Zeitung Independent vor den Medien, dass ein Kampfjet der französischen Luftwaffe am Dienstagmorgen aufgestiegen war, um den Airbus A320 von Germanwings zu erreichen, nachdem der Kontakt zum Cockpit abgebrochen war. Die Mirage 2000 kam aber zu spät.

Der Pilot dieses Militärfliegers könnte nun wichtige Informationen haben, was im Cockpit von Flug 4U9525 vor sich ging. Um 10:30 Uhr hörte man das letzte Mal vom Piloten des A320. Er meldete sich bei der Luftraumkontrolle in Aix-en-Provence an und bestätigte den geplanten Flugverlauf. Er hätte auf 11.400 Metern bleiben und sich später wieder melden sollen.

Kein Notsignal

Kurz danach stoppte der Funkkontakt zur Crew des Germanwings-A320, erklärt Royal. Da befand sich der Flieger gerade über dem Mittelmeer. 18 Minuten später zerschellte er unterhalb des Gipfels des Trois Evéchés beim französischen Skiort La Foux d'Allos - nach einem stetigen, 18-minütigen Sinkflug. Bislang war man stets von 8 Minuten ausgegangen.

In der ganzen Zeit habe die Crew kein Notsignal abgesetzt. Doch das Verhalten des Fliegers habe die Flugsicherung alarmiert, so die Transportministerin weiter. Daher habe man einen Kampfjet zum Germanwings-Flieger geschickt, von dessen Pilot man sich nun Informationen erhoffe. Entscheidend sei, so Royal, was zwischen 10:30 Uhr und 10:31 Uhr im Cockpit geschehen sei. Die Antworten darauf erhoffe man sich durch den Stimmrekorder. Dieser ist zwar beschädigt, laut den Ermittlern aber reparabel.

Erste Ergebnisse werden die Ermittler bereits heute um 16 Uhr bekannt geben. aeroTELEGRAPH wird darüber berichten.