Nieste/Kleinalmerode. Nach dem tragischen Absturz eines Kleinflugzeugs am Freitagvormittag laufen die Ermittlungen zur Unfallursache - bis ein erster Bericht vorliegt, dauert es aber.

Wie die Polizei am Samstagmorgen berichtet, seien Experten von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) aus Braunschweig bereits am Freitag gegen 18 Uhr an der Absturzstelle in dem Waldgebiet zwischen Nieste und Kleinalmerode in der Nähe der hessisch-niedersächsischen Landesgrenze eingetroffen.
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Die Ermittlungen wurden erschwert durch das sehr unwegsame und schwer zugängliche Gebiet. Es liege viel Schnee und das Waldstück weise auch ein starkes Gefälle auf - dadurch ist die Absturzstelle nur mit Spezialfahrzeugen zu erreichen.

Nach Angaben von BFU-Sprecher GermoutFreitag ist die Untersuchung vor Ort seit Samstagmittag abgeschlossen. Es werde allerdings sechs bis acht Wochen dauern, bis es einen ersten Zwischenbericht über die Ursache des Absturzes geben werde. Der Großteil der 17 Flugunfalluntersucher, die für die BFU arbeiten, sei nach wie vor mit der Untersuchung des Germanwings-Absturz in Südfrankreich beschäftigt.


Flugzeug komplett zerstört

Das Kleinflugzeug, das am Freitag abgestürzt ist, war am Freitagmorgen gegen 9 Uhr vom Kassel Airport Richtung Sömmerda in Thüringen gestartet. Nach etwa 15 Minuten Flugzeit stürzte der Flieger in dem Waldstück ab. Erst nachstundenlanger Suche wurde die Absturzstelle entdeckt, der Pilot wurde tot aufgefunden. Bei dem Aufprall wurde die Propellermaschine vom Typ Piper PA 28 laut Polizei nahezu komplett zerstört. Flugzeugteile hätten weit verteilt herumgelegen und mussten für die weiteren Untersuchungen eingesammelt werden.

Flugzeugunglück bei Nieste: Die Absturzstelle im Wald

Der Leichnam des getöteten Piloten wurde noch am Freitagabend geborgen. Aufgrund von vorgefundenen persönlichen Papieren geht die Polizei Göttingen davon aus, dass es sich um den 67 Jahre alten Flugzeugbesitzer aus Thüringen handelt.

Bislang ist völlig unklar, warum der Pilot mit seinem Flugzeug abgestürzt ist. Zum Zeitpunkt des Absturzes sei es über dem Waldgebiet stark bewölkt und diesig gewesen, berichteten mehrere Zeugen.

Am Samstag waren Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sowie THW, Feuerwehr und Polizei vor Ort und schauten, wie die Maschine aus dem Waldstück zwischen Nieste und Kleinalmerode herausgeholt werden kann. Die Absturzstelle ist schwer zu erreichen, der Boden matschig. Die Bergung wird sich laut Polizei schwierig gestalten.

Gegen Nachmittag hat die BFU die Untersuchungen am Unglücksort beendet. Die Polizei wird nun gemeinsam mit der Gemeinde Staufenberg die Bergung des Flugzeugwracks organisieren. Nach Angaben der Polizei sind die Trümmerteile des völlig zerstörten Sportflugzeuges weit verstreut.