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Trotz massiver Spannungen zwischen Washington und Islamabad setzen die USA ihre Drohnen-Angriffe auf Aufständische im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan mit unverminderter Härte fort. Beim dritten Angriff unbemannter Flugzeuge seit der Eliminierung von Al-Kaida-Chef Bin Laden Anfang vergangener Woche in Pakistan wurden am Donnerstag fünf Mitglieder des Hakkani-Netzwerks getötet.

Die Drohne habe im Stammesgebiet Nord-Waziristan zwei Raketen auf ein Fahrzeug abgefeuert, meinte ein US-Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte.

Das Verhältnis zwischen Washington und Islamabad war bereits vor der eigenmächtigen Tötung Bin Ladens durch US-Sondereinheiten auf pakistanischem Territorium angespannt. Danach verschlechterte es sich noch weiter. Die Drohnen-Einsätze schüren die anti-amerikanische Stimmung in Pakistan. Offiziell verurteilt die Regierung in Islamabad die Angriffe. Unter der Hand räumt der Geheimdienst ISI aber ein, dass die Armee die Amerikaner mit Zieldaten versorgt.

Das vom afghanischen Warlord und Mujaheddin Jalaluddin Hakkani gegründete Hakkani-Netzwerk organisiert vom Stammesgebiet Nord-Waziristan aus Angriffe auf NATO-Truppen im benachbarten Afghanistan. Die US-Regierung drängt Islamabad seit langem, gegen die Extremisten in Nord-Waziristan vorzugehen. Die pakistanische Armee argumentiert, sie sei dafür wegen der Einsätze gegen radikal-islamische Aufständische in anderen Regionen im Land zu überlastet.

Die USA hatten Badruddin Hakkani, einen Sohn von Jalaluddin Hakkani, am Mittwoch auf ihre Terrorliste gesetzt. Auf der Liste stehen auch Jalaluddins Vater und Bruder Sirajuddin Hakkani, der die Operationen des Netzwerks führen soll.